Chronik | Bombenjahre | Ep 30

Sechs Tage in den Händen der Carabinieri

Sepp Innerhofer über seine Verhaftung, die Misshandlungen, den strategischen Fehler der Häftlinge, die Rolle der Kirche und der SVP und die Frage nach Selbstbestimmung.
BAS, Bombenjahre
Foto: Archiv Franceschini
  • In der letzten Folge seiner Erinnerungen zieht Sepp Innerhofer Resümee. Die Frage, ob es sich ausgezahlt hat, beantwortet der BAS-Mann aus Schenna mit einem klaren Ja. Innerhofer schildert nochmals, wie ausweglos die Situation für die jungen Südtiroler und Südtirolerinnen in den 1950er Jahren war und wie sich mit dem Paket alles geändert hat. 
    Nach seiner Verhaftung im Juli 1961 wurde Sepp Innerhofer sechs Tage lang von einer Carabinieri-Kaserne in die anderen gebracht und schwer misshandelt. Weil man ihn so schwer auf die Füße geschlagen hat, musste er nach den Jahren im Gefängnis operiert werden. 
    Innerhofer war auch einer, jener Häftlinge, die durch eine Anzeige den Carabinieri-Prozess in Trient ausgelöst haben. „Es war ein Fehler, dass sich viele von uns überreden haben lassen, ihre Anzeigen zurückzuziehen“ sagt er später. Den Vorwurf sowohl die SVP als auch die Kirche hätten die BAS-Häftlinge im Stich gelassen, will er nicht gelten lassen.
    Sepp Innerhofer war auch einer der ersten BAS-Männer, der die Rolle der Frauen im sogenannten „Freiheitskampf“ nicht nur betont hat, sondern auch persönlich für deren Anerkennung sorgte.

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