Gesellschaft | Felbers neues Buch

Mißtraut Ökonomen! Folge 2

Das Mißtrauen in die Ökonomik ist mehr als berechtigt. Christian Felber erklärt, warum.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Christian Felber hat in den letzten Tagen sein Buch "This is not economy | Aufruf zur Revolution der Wirtschaftswissenschaft" veröffentlicht, das für erhebliches Aufsehen sorgt. Felber ist zur Zeit viel unterwegs, um das Buch vorzustellen und über dessen Inhalte zu reden. Seine Analyse ist verbindlich und kooperativ im Ton, aber sehr klar in der Sache: Die Wirtschaftswissenschaft muss von Grund auf erneuert werden und alle möglichen und utopischen Formen des Wirtschaftens erforschen und in ein wissenschaftliches System einfügen.

Klassische Ökonomen reagieren auf die Vorhaltungen so ähnlich wie Südtirols Obstbauern, wenn man das Thema Pestizide anspricht - die Bandbreite reicht von beleidigt bis aggressiv verärgert. Dabei zeigt sich bei Felbers Vorstoß, wie evident seine Vorhaltungen sind und wie begeistert junge ForscherInnen und WissenschaftlerInnen darauf reagieren.

Dies lässt sich sehr gut an einem Gespräch nachvollziehen, das anlässlich der Buchvorstellung am 1. Oktober 2019 in der Hauptbücherei Wien stattgefunden hat und bei dem die provokanten Fragen und Vorschläge von Christian Felber auf den massiven Widerstand von Prof. Jesus Crespo Cuaresma stießen, der an der WU Wien lehrt und Institutsvorstand am Department für Volkswirtschaft ist. Felber weiß sich sehr gut zu wehren, auch gegen manchen Anwurf aus dem Publikum. Unterstützt wird Felber am Podium auf sehr überzeugende Weise von Anna Reisch, wissenschaftliche Koordinatorin der Pluralen Ökonomik in Deutschland, und Uwe Schneidewind, der Präsident des Wuppertal-Instituts ist. Auch aus dem Publikum kommen zahlreiche und sehr qualifizierte Pro-Felber-Statements.

Das Internet ist eine feine Sache und ermöglicht es uns, niederschwellig an unendlich viele Informationen zu gelangen. Und in den Weiten des Webs gibt es auch eine Tonaufnahme des Abends, der rund zwei Stunden gedauert hat. Hier ist sie:

Christian Felber: This is not economy. Aufruf zur Revolution der Wirtschaftswissenschaft | Podcast, von Büchereien Wien

Felber ist da nicht der Einzige der Bedenken hat. Die dogmatische Unantastbarkeit und Durchdringung gesellschaftlichen Bereiche wie Politik, Medien etc. sind aber Ursachen für die mangelnde Sichtbarkeit an Alternativen. So wird das System ja auch benannt: TINA (there is no alternative).

- modern monetary theory https://monneta.org/ehnts-modern-monetary-theory-und-europaeische-makro…

- green new deal zur Rettung Europas https://www.google.de/search?source=hp&ei=uLfnXea7HITVmwWq0rKgAQ&q=varo…

- Austerität als Ursache für den Naziaufstieg . https://makronom.de/der-furchtbare-preis-der-austeritaet-24683

Mi., 04.12.2019 - 14:44 Permalink