Chronik | Polizei

Enttarnte Gewaltfans

Schlägerei in Kastelruth: Acht Hooligans wurden identifiziert. Oberstaatsanwalt Guido Rispoli: "So etwas darf in Südtirol nicht mehr passieren!"

Nach den gewaltsamen Auseinandersetzungen beim Freundschaftsspiel zwischen dem FC Bologna und dem AC Spezia in Kastelruth am vergangenen Mittwoch, will die Polizei nun verschärfte Maßnahmen ergreifen. Die Schläger werden zurzeit ausfindig gemacht. Acht Verantwortliche konnten bereits identifiziert werden. Sie sollen nun zur Sicherheit etliche Jahre kein Stadion mehr betreten dürfen."Vorfälle wie jener vom vergangenen Mittwoch sollen und dürfen sich nicht wiederholen", betont Bozens Oberstaatsanwalt Guido Rispoli.

Was bisher geschah

Am 22. Juli, vor dem Freundschaftsspiel zwischen der Mannschaft aus Bologna und dem angereisten Fußballclub aus La Spezia, gingen radikale Fußballfans mit Faustschlägen und Tritten aufeinander los. Auch eine Glasflasche soll geworfen worden sein. Ein Fan erlitt dabei leichte Kopfverletzungen. Die 40 Streithähne konnten erst nach 15 Minuten von den Carabinieri voneinander getrennt werden.

 

 

Questo è il calcio che vogliamo #WeAreOne

Posted by Bologna Fc 1909 on Giovedì 23 luglio 2015

 

Ein klares Zeichen gegen Gewalt setzte der FC Bologna nach den Schlägereien auf seiner Facebook-Seite.

Die Ermittlungen laufen weiter...

Die Quästur Bozen teilte nun mit, dass die Identifikation aufgrund des erlangten Filmmaterials erfolgreich war. Zudem gibt es wie in jeder italienischen Quästur auch in Südtirol eine sogenannte "Squadra Tifoseria", die ein waches Auge auf die Fanszene wirft. In Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden in Bologna und La Spezia konnten die acht Störenfriede allmählich ausgeforscht werden. Weitere Identifikationen sollen folgen. Die Suche nach den Schlägern ist nämlich noch nicht zu Ende. Bereits in wenigen Stunden könnten deutlich mehr Namen ausfindig gemacht werden, bezeugt die Polizei Bozen.

Eine Szene der Auseinandersetzungen von vergangenem Mittwoch. Foto: cittadellaspezia.com

Die bereits identifizierten Personen müssen sich wegen Körperverletzung vor Gericht verantworten. Einige sollen sogar wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden. Auf den Videoaufzeichnungen ist nämlich zu sehen, wie sich manche Zutritt zur Tribüne verschafft haben, ohne Eintritt zu bezahlen. Das Gericht wird nun entscheiden, ob die Hooligans künftig von allen Sportveranstaltungen ausgeschlossen werden.