Politik | Militärliegenschaft

Freundliche Übernahme

Im Rahmen des vierten Programmabkommens (Unterrain, Sterzing und Bozen) und sechsten Tauschvertrags (Kalterer See, Sterzing, Leifers) übernimmt das Land Militärareale.
Militärligenschaften Tauschvertrag Land Südtirol (v. l.) Generalsekretär Eros Magnago, der Leiter der Baudirektion im Verteidigungsministerium, General Giancarlo Gambardella und Landeshauptmann Arno Kompatscher
Foto: LPA/Greta Stuefer

Bereits seit 2007 ist die Umsetzung des Rahmenabkommens zur Rationalisierung und Umwandlung militärischer Infrastruktur in Südtirol im Gang und hat heute einen weiteren Schritt geschafft. Bei der Unterzeichnung anwesend waren unter anderem Landeshauptmann Arno Kompatscher, sowie der Leiter der Baudirektion im Verteidigungsministerium, General Giancarlo Gambardella und der Regionaldirektor der Agentur für Staatsgüter, Sebastiano Caizza, sowie die Bürgermeister:innen von Kaltern, Eppan und Leifers.

Konkret ging es beim heutigen Termin und im Programmabkommen um das einstige Munitionsdepot beim Pillhof in Unterrain in der Gemeinde Eppan, sowie den ehemalige Militärflughafen in Sterzing und eine Grundfläche der italienischen Luftwaffe im Bozner Neustifterweg. Als Gegenleistung verpflichte sich das Land zum Bau einer neuen Mensa für den militärischen Ausbildungsstützpunkt in Corvara und führt außerordentliche Instandhaltungsarbeiten an verschiedenen Gebäuden auf dem Militärgelände in Toblach durch, heißt es in der Presse-Aussendung des Landes.

Durch den ebenfalls heute unterzeichneten Tauschvertrag gehen ein Militärgelände mit Steg und Seezugang in Klughammer am Kalterer See, der äußere Bereich der Kaserne „Menini – De Caroli“ in Sterzing und der äußere Bereichs der Carabinieri-Kaserne „Guella" in Leifers ans Land über. Voraussetzung für letztere waren bereits abgeschlossene Bauarbeiten für das Militär durch das Land in der Bozner Reschenstraße, sowie bei den Kasernen in Meran (Neubau bei der „Polonio“ Kaserne) und Sterzing (Instandsetzungsarbeiten „Menini-De-Caroli“ Kaserne).

Die ans Land übergebenen Liegenschaften würde „der jeweiligen Bevölkerung zugutekommen, was besonders für die Flächen in Bozen, Leifers und Sterzing gilt, wo die Gemeinden hart darauf warten“, so Landeshauptmann Arno Kompatscher in einem Statement. Auch unterstreicht Kompatscher den Mehrwert für die Wirtschaft: Es seien bei den vom Land für das Militär durchgeführten Bauarbeiten vor allem heimische Unternehmen zum Zuge gekommen.

Vermögens- und Hochbaulandesrat Massimo Bessone verwies auf die künftigen Nutzungsmöglichkeiten: „Mit den Bau- und Instandsetzungsarbeiten, die wir für das Verteidigungsministerium durchführen, werten wir den Immobilienbestand des Militärs auf und erhalten im Gegenzug vom Militär nicht mehr genutzte und dem Verfall preisgegebene Flächen, die wir als Land nutzen oder den Gemeinden übertragen, um dort Wohnbauten oder Erholungsgebiete für Bürgerinnen und Bürger zu errichten.“ Von besonderem strategischem Interesse für das Land sei dabei die Übernahme des Flugplatzes in Sterzing - da die Segelfluggruppe Sterzing mit dem Bevölkerungsschutz zusammenarbeite - und das Gelände im Neustifterweg in Bozen, so der Landesrat. Letzteres werde „in die Neugestaltung des Stadtviertels einbezogen“, so Bessone. Mit dem heutigen Datum kann auch das erste Programmabkommen offiziell als abgeschlossen eingestuft werden. Alpini-Kommandant Ignazio Gamba zog Bilanz und stufte die bisher geleistete Arbeit als gute Grundlage im Hinblick auf die nächsten Schritte, die in den ersten Monaten des Jahres 2024 geplant seien ein.