Kultur | Salto Afternoon

Verwurzelungen

Die 17. Ausgabe des Tanz- und Theaterfestivals Alps Move wurde heute vorgestellt. Von 6. bis 22. Oktober werden die Stücke Alibi, Radix, Lumen und Memory Rooms gezeigt.
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Foto: alpsmove

„Für unsere größeren Eigenproduktionen waren plötzlich keine Gelder mehr da“, berichtet die künstlerische Leiterin Doris Plankl über die triste Vergangenheit in Sachen Finanzierung und freut sich nun, dass es 2022 (dank Recovery-Fund) endlich wieder klappt „eine Produktion auf die Füße zu stellen.“ Bei der heutigen Presskonferenz konnte den Tänzerinnen und Tänzern der Eigenproduktion Radix sogar über die Schultern geblickt werden. 
 


„Die aus den verschiedensten geografischen Richtungen zusammengesetzte Gruppe erarbeitet sich das Stück und geht dabei an die Wurzeln. In Radix geht es um das persönliche Wachsen und das gemeinsamen Wachsen. Dabei werden drei ChoreografInnen die verschiedenen Teile des Stückes miteinander verweben.“ Das Dreigespann Martina Marini, Riccardo Meneghini und Marion Sparber hat es darauf angesetzt, dass die Tänzerinnen und Tänzer in Radix „ihr Verhalten zueinander erkunden und verflechten.“  
Neben Marinj, Meneghini und Sparber wirken Stefanla Bertola, Giulia Tornarolli, Rebecca Dirler, Alan Fuentes Guerra und Iosu Lezameta mit. Die Darstellerinnen schaffen ein gemeinsames Geflecht, welches selbst Teil eines größeren Ganzen ist, im Sinne „eines vernetzten Systems, wie jenes der Gesellschaft, des Internets, des Waldes, des Gehirns oder des Lichtes, bzw. jedes einzelnen Sterns.“
 


Die Radix-Uraufführung findet am 8. Oktober 2022 im Raiffeisenhaus von Lana statt. Im Anschluss ist die Eigenproduktion in Meran (12.10, Stadttheater), Bozen (20.10, Stadttheater Gries), Brixen (21. Oktober, Forum) und abschließend in Schlanders (22.10. Basis Vinschgau) zu sehen. Ergänzt wird das diesjährige Alps Move-Programm von drei Site-Specific-Produktionen, die speziell für ungewöhnliche Aufführungsorte geschaffen wurden und den Tanz in die Öffentliche Bibliothek nach Lana, in den Bozner Ansitz Maria Heim und ins Meraner Palais Mamming bringen. Der Startschuss fällt am 6. Oktober mit Alibi von Evelin Stadler. Ein individuell wählbarer Rundgang offenbart dabei die Intimität des Solotanzes und macht auch die Musikperformance auf besondere Weise erlebbar.
 


Lumen nennt sich das zweite Site-Specific-Stück der Gruppe IDEA-tanztheaterperformance_it. Es ist ein Tanz- und Musikparcours und führt durch fünf historische Räumlichkeiten des barocken Ansitzes Maria Heim in Bozen.
 


Das dritte Site-Specific-Projekt wird am 18. Oktober im Palais Mamming in Meran über die Bühne gehen. Es trägt den Namen Memory Rooms und ist ein Gemeinschaftsprojekt von Martina Marini, Tanzschmiede und Fucinadanza. Hinterfragt werden museale Nutzung, einerseits der Bewahrer der Erinnerung und anderseits von zeitgenössischer Kultur.