Umwelt | Großprojekt

Es bleibt ein Geheimnis

Vor mehr als zehn Jahren hat das Landeslabor Schwermetalle im Hofburggarten von Brixen entdeckt. Das Aushubmaterial der Bodensanierung kommt zur Deponie Sachsenklemme. Die Ursache ist bis heute unklar.
hofburggarten
Foto: ProPomarium
  • Morgen Abend wird der Entwurf von André Heller für die Neugestaltung des Brixner Hofburggartens im Gemeinderat behandelt. In der Opposition lehnen alle Fraktionen bis auf Fratelli d’Italia das Projekt ab, die Stadtregierung aus SVP und PD dürfte das prestigeträchtige Vorhaben trotzdem durchbringen. 

    Über die Nutzung des 2,5 Hektar großen Areals wird bereits seit rund zehn Jahren diskutiert. Im Jahr 2013 hatte das Chemische Landeslabor erhebliche Belastungen von Cadmium, Kupfer, Quecksilber, Blei und Zink festgestellt. Um die Zweckbestimmung der ehemaligen landwirtschaftlichen Fläche zu ändern, muss der Boden gemäß den gesetzlichen Vorschriften saniert werden. 

     

    „Andere landwirtschaftliche Flächen in Südtirol weisen jedenfalls keine Belastungen in diesem Ausmaß auf.“

     

    „Bei der Sanierung handelt es sich um den Abtrag der ersten 20 bis 30 Zentimeter der oberen Bodenschicht, dem Einbau eines Trennelements und der anschließenden Aufbringung eines Oberbodens, damit Personen auf der zukünftigen Grünfläche nicht mit der noch belasteten unteren Bodenschicht in Berührung kommen“, teilt das Amt für Abfallwirtschaft auf Anfrage von SALTO mit. Die Bodensanierung kostet rund 2,5 Millionen Euro, davon werden 1,96 Millionen über PNRR-Gelder finanziert. Das abgetragene leicht kontaminierte Material wird bei der Deponie Sachsenklemme im Wipptal als Abdeckmaterial und zur Modellierung des Deponiekörpers verwendet. Die Bodensanierung soll voraussichtlich innerhalb dieses Jahres abgeschlossen sein. 

    Wie die Schwermetalle in den Boden gelangt sind, wird wohl ein Geheimnis bleiben. „Es ist eine historische Verunreinigung, bei der wir die genaue Ursache nicht kennen. Vergleichsdaten von Bodenanalysen anderer landwirtschaftlicher Flächen in Südtirol weisen jedenfalls keine Belastungen in diesem Ausmaß auf“, so das Amt für Abfallwirtschaft.