Wirtschaft | Stadturbanistik

Pasquali: "Virgl ist nicht Teil des Kaufhaus-Wettbewerbs"

Als Reaktion auf die Medienberichterstattung von heute, wonach René Benko seine Virgl- und Kaufhauspläne zusammenwerfen möchte, hat Urbanistikstadträtin Chiara Pasquali eine eilige Pressekonferenz einberufen. Nein, der Virgl soll kein Teil des Projekts sein.

Sie wolle eine Präzisierung vornehmen, sagte Chiara Pasquali eingangs. Der Virgl bzw. der heute in den Medien angekündigte Kauf von Grundstücken auf dem Virgl durch René Benko habe keinen Einfluss auf die Ausarbeitung der Wettbewerbskriterien für die Flächen am Busbahnhof. Nur deswegen habe sie die Pressekonferenz einberufen, um diesbezüglich etwaige Missverständnisse auszuräumen.

"Natürlich kommt diese Nachricht jetzt für uns ungelegen, und platzt mitten in eine Prozedur hinein, die noch im Gange ist," bekennt Pasquali ihr Unbehagen. "Wir als Gemeinde müssen die Hoheit über die Wettbewerbskriterien haben und wollen ausdrücklich, dass für die Wettbewerbsteilnehmer Chancengleichheit herrscht." Das heißt, die Rahmenbedinungen und Kriterien werden im Grunde vom Gesetz 55/quinquies des Landesraumordnungsgesetzes vorgegeben, das eigens für die Bestimmung und urbanistische Erneuerung des Areals am Bozner Busbahnhof geschaffen wurde. Hinzukommen die beiden Studien, welche die Gemeine Bozen in Auftrag gegeben hat, eine zur Handelsverträglichkeit und die zweite zur Verkehrssituation. Letztere ist jedoch immer noch nicht ausgewertet.

Die Aufwertung des Virgls sei immer noch Absicht der Gemeinde, jedoch könnten die Pläne von René Benko, dort eine Naherholungszone zu planen, nicht für die Ausschreibung des Wettbewerbs am Busbahnhofareal berücksichtigt werden, ja, es wäre grob unfair den anderen Wettbewerbsteilnehmern gegenüber. Weil es sich um rein private Grundstücke bzw. Pläne handle und weil sich damit die Dimension der zu bebauenden Quadratmeterfläche ändert. Außer, so Pasquali, "außer die Gemeinde Bozen bringt die Virgl-Bebauung und Nutzung selbst in das Wettbewerbsprojekt ein, denn im Masterplan der Gemeinde ist die Virgl-Aufwertung vorgesehen."

Die derzeitige Fläche am Busbahnhof, die erneuert werden soll, besteht zu 3/4 aus öffentlichen Bauten, die restlichen gehören Privaten. "Wir als Gemeinde sind Garant dafür, dass die Nutzung der Gebäude innerhalb dieses Areals durch das Kaufhaus-Projekt gewahrt bleiben, etwa dass die Mieter und Eigentümer von Wohnungen dort bleiben können, das ist ein unbedingte Auflage." Bis Ende Juni will die Gemeinde ihren Beschluss für die Ausschreibung des Wettbewerbs vorlegen.