Wirtschaft | Sanität

Kündigung im Landtag

Der Arzt und Team K-Abgeordnete Franz Ploner will in einer Landtagsanfrage die Hintergründe zur Kündigung des Orthopäden Martin Köllensperger in Erfahrung bringen.
Ärzte
Foto: upi
  • Mit dem Abgang dieses leitenden Oberarztes verliert das Krankenhaus Bozen einen erfahrenen Unfallchirurgen und Orthopäden, der gerade für das Zentralkrankenhaus Bozen, das als Traumazentrum Level 1 für das gesamte Land fungiert, von größter Wichtigkeit ist“, sagt Franz Ploner.
    Der Team-K-Abgeordnete weiß, wovon er redet. Ploner war bis zu seiner Pensionierung als Notfallmediziner, Primar und auch als Leiter des Krankenhauses Sterzing tätig. Auch als Landtagsabgeordnete hat er mehrmals ehrenamtliche Dienst getan, wenn Not an Mann und Frau war.
    Franz Ploner kennt den Sanitätsbetrieb und das Personal von innen. Auch deshalb hat er den SALTO-Bericht über den Abgang des renommierten Bozner Orthopäden, Martin Köllensperger zum Anlass genommen, um eine Landtagsanfrage zu stellen. Ploner spricht dabei offen von einer „Hiobsbotschaft aus dem Krankenhaus Bozen“.

  • Orthopäde Martin Köllensperger: Hiobsmeldung aus dem Krankenhaus Bozen. Foto: Sabes

    In der Einleitung der Anfrage heißt es unter anderem: „Aus der Meldung geht hervor, dass von Seiten der MitarbeiterInnen des Krankenhauses ein offener Brief an die Direktion des Südtiroler Sanitätsbetriebes und an die politischen Verantwortlichen, sprich LR Hubert Messner und Landeshauptmann, verfasst wurde. Gerade wenn MitarbeiterInnen einen offenen Brief verfassen - wie laut Pressebericht geschehen -, dann wäre dringender Handlungsbedarf von Seiten der Geschäftsführung gefragt.“
    Der Team K-Abgeordnete will dann wissen, seit wann der Geschäftsführung des Sanitätsbetriebes und der Leitung des Krankenhauses Bozen die angespannte Lage an der Orthopädie Bozen bekannt ist. Ploner fragt auch nach, ob der Abteilung ein Moderationsversuch angeboten wurde.
    Ebenso will der Oppositionspolitiker vom zuständigen Landesrat Hubert Messner wissen, ob dieser bei seinem offiziellen Antrittsbesuch im Krankenhaus Bozen über die kritische Lage in der Orthopädie informiert wurde. „Hat er ein persönliches Gespräch mit Martin Köllensperger geführt? Wenn nein, was war der Beweggrund?“, heißt es in der Anfrage weiter.

  • Team K-Abgeordneter Franz Ploner: „Hat der Landesrat ein persönliches Gespräch mit Martin Köllensperger geführt?“ Foto: Seehauserfoto

    Franz Ploner fragt auch offen, wie das Krankenhaus Bozen weiterhin den Standard eines Traumazentrums Level 1 aufrechterhalten will, wenn ihnen die entsprechende operative Expertise fehlt. Ebenso will er in Erfahrung bringen, welche Maßnahmen die politischen Adressaten und die Geschäftsführung auf den offenen Brief der MitarbeiterInnen setzen werden.
    Dieser Abgang ist ein Zeichen, dass in diesem System etwas nicht stimmt“, meint Ploner zu SALTO, „die Situation muss geklärt werden“. Die Fragen hat der Landtagsabgeordnete für die aktuelle Fragestunde hinterlegt. Demnach dürften sie in der Landtagssitzung am kommenden Dienstagnachmittag auch beantwortet werden.

Aufklärung tut gut!
Ich kenne Herrn Martin Köllensperger von früher und schätze ihn sowohl als Mensch als auch in seiner kritisch-vernünftigen Haltung, die er hier auf salto.bz seit 2020 eingenommen bzw. aufgezeigt hat.
Daher hoffe ich, dass letzteres nicht allzusehr ins Gewicht gefallen sei, wenn es um seine Kündigung im Bozner KH geht!
Aufklärung tut gut.
Ebenso ehrliche Aufarbeitung.

Ich wünsche dem Martin jedenfalls weiterhin eine gute Hand auf seinem künftigen Weg!

Do., 30.05.2024 - 08:55 Permalink