Gesellschaft | Meran

Grüne befürworten Schulzentrum

Mit dem geplanten Schulzentrum in Untermais wird der Spielplatz Maria Trost verschwinden. Nun sei zu klären, wo ein neuer Spielplatz entstehen soll, fordern die Grünen.
schulzentrum_untermais.jpg
Foto: (Foto: salto.bz)
Die Realisierung des neuen Schulzentrums Untermais auf dem Gelände des Zisterzienser-Ordens sei laut Liste Rösch / Grüne ein Jahrzehnte alter Wunsch der Untermaiser Bevölkerung und sollte in den nächsten Jahren erfolgen. Die Grünen fordern eine Diskussion der Pläne im Gemeinderat ein und die Stadtregierung auf, offene Fragen zu beantworten. Mit dem Bau des Schulzentrums soll der Spielplatz Maria Trost, der mit großen, schattenspendenden Bäumen und verschiedenen Spielgeräten ein attraktiver Begegnungsort für Jung und Alt ist, weichen. Die Umweltschutzorganisation AmUm spricht sich klar für den Erhalt des Spielplatzes Maria Trost aus. Ihre Petition zur Rettung der Grünfläche wurde von über 900 Menschen unterschrieben.
Auf diese Weise würde auch eine Grünfläche erhalten bleiben, die ansonsten für eine künftige Bebauung vorgesehen wäre, und die Bodenversiegelung würde begrenzt - Gemeinde Meran

Grünfläche in der Romstraße

 
Laut der Beantwortung einer schriftlichen Anfrage der PD Anfang Mai will die Gemeindeverwaltung statt dem Spielplatz Maria Trost einen Obstgarten in der Romstraße für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Grünfläche soll sich in der Nähe des Gebäudes befinden, das nach Abschluss der Renovierung als neuer Standort für die italienischsprachige Musikschule dienen werde.
 
 
„Dies wäre eine sehr prestigeträchtige Lösung, die nicht nur eine geeignete Fläche für eine neue Grünanlage (mit der Möglichkeit, zusätzlich zur Gestaltung des Spielplatzes viele Bäume zu pflanzen) für das Viertel bietet, sondern auch an einem zentralen Punkt des Viertels liegt, in der Nähe der Negrelli-Schulen und mitten im Herzen von Untermais. Auf diese Weise würde auch eine Grünfläche erhalten bleiben, die ansonsten für eine künftige Bebauung vorgesehen wäre, und die Bodenversiegelung würde begrenzt“, so die Beantwortung der schriftlichen PD-Anfrage.
 

Verbesserungsvorschläge

 
„Wir können den Einsatz von Eltern und Umweltschützern für den Erhalt des Spielplatzes verstehen“, meint Andrea Rossi von den Grünen im Meraner Gemeinderat. „Spätestens nach der öffentlichen Vorstellung der Machbarkeitsstudie von Architekt Scherer im Juni 2016 war klar, dass für einen für alle zugänglichen Spielplatz auf diesem Gelände eine neue Lösung gefunden werden musste.“ Nachdem seit 2014 etliche Verträge unterzeichnet wurden und ein Wettbewerbsgewinner für das Hauptprojekt ermittelt wurde, wäre es laut den Grünen unrealistisch und auch unverantwortlich, jetzt das Vorhaben Schulzentrum Untermais zu widerrufen. 
Wer sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzt, sollte nicht Bildung und Umwelt gegeneinander ausspielen - Toni Ladurner
Es sei aber immer noch die Zeit, um Verbesserungsvorschläge einzubringen, damit für Bildung und Umwelt eine gute Lösung gefunden wird. Unerlässlich dafür sei eine öffentliche Debatte über ungeklärte Fragen, bevor das endgültige Projekt vom Gemeinderat genehmigt wird. „Leider haben wir auf unsere Anfrage vom 22. April immer noch keine Antwort von der Stadtregierung erhalten“, bedauert Madeleine Rohrer, ebenfalls Gemeinderätin der Grünen. In dieser Anfrage wird vor allem um Auskunft über die Gestaltung der Außenflächen (Pausenhof, Spielplatz, Begegnungsflächen, Baumbestand usw.) und die in der Machbarkeitsstudie vorgesehene öffentliche Bibliothek und Mensa gebeten. Zwei der Fragen beziehen sich auf eine alternative Grünfläche für die Bevölkerung: „Wohin wird der Spielplatz Maria Trost während der Bauarbeiten verlegt? Ist ein partizipativer Prozess für die Neugestaltung der Grün- und Außenflächen geplant?“
 
 
Das mittlerweile eingereichte Vorprojekt mit den noch ausstehenden Folgeprojekten (u.a. Mensa, öffentliche Bibliothek, Aula Magna, Gestaltung der Mobilität) sollte aus Sicht der Grünen vor der Behandlung im Gemeinderat öffentlich vorgestellt und diskutiert werden. „Eine offene und breite Debatte kann sicher dazu beitragen, dass eine gute Lösung für die Schulen und die Neugestaltung der Grünflächen rund um die Kirche in Untermais nicht als Gegensatz empfunden wird“, so Gemeinderat Toni Ladurner (Grüne). „Wer sich für eine lebenswerte Zukunft einsetzt, sollte nicht Bildung und Umwelt gegeneinander ausspielen. Das sollten wir unseren Kindern und Enkeln nicht antun.“