Österreichische Umweltorganisationen haben eine Petition gegen die geplante grenzüberschreitende Skischaukel Sexten - Sillian gestartet. Sie wird vom Österreichischen (ÖAV) und Südtiroler Alpenverein (AVS) unterstützt. Nachdem auf Südtiroler Seite das Projekt von der Landesregierung im Jahr 2020 gutgeheißen wurde, begann im April dieses Jahres in Osttirol das Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Die Petition haben bis jetzt rund 4.500 Menschen unterschrieben.

„Für den Eingriff in den bestehenden Naturraum haben wir ein umfangreiches Ausgleichsmaßnahmenkonzept ausgearbeitet. Das heißt: Die für dieses Projekt beanspruchten Flächen werden mehr als kompensiert“, erklärte Maximilian Schultz für die Projektgesellschaft Hochgruben Seilbahnen GmbH. Das Vorhaben sei „ein langgehegter Wunsch in der Region“. Der Verein Osttirol Natur, Initiator der Petition, spricht hingegen von einer „nachhaltigen Zerstörung“ eines beliebten Wandergebietes in den Karnischen Alpen.

 

 

„Angebotene Ausgleichsmaßnahmen können die Zerstörung nicht kompensieren und gleichen einer Greenwashing-Kampagne der beiden Betreibergesellschaften (Drei Zinnen AG und Schultz-Gruppe)“, so Gert Schreinlechner und der Verein Osttirol Natur. Nach den Sturmschäden von 2018 sollen laut der Projektgesellschaft insgesamt 40 Hektar Waldfläche wiederaufgeforstet und über 170.000 Jungbäume gepflanzt werden. Die geplanten Baumpflanzungen würden den ökologischen Wert von Altholzbeständen erst in Jahrzehnten erreichen, kritisieren die Petitionsinitiatoren. Zudem müssten für die geplanten Wasserkraft- und Photovoltaikanlagen zum Betreiben der Liftanlagen ökologisch sensible und artenreiche Gebiete geopfert werden. Im unmittelbaren Nahbereich der geplanten neuen Pisten leben heimische Hühnervögel wie das Alpenschnee- oder Auerhuhn.

Es sei fraglich, ob mit der Skischaukel Sexten - Sillian ein Mehrwert für die Region geschaffen werde. Durch die Verbindung der Skigebiete 3 Zinnen Dolomites und Skizentrum Sillian Hochpustertal steige das bereits hohe Verkehrsaufkommen und die damit geschaffenen Arbeitsplätze seien saisonal und im Niedriglohnsektor zu verorten.