Wir starten in Mölten, gehen die Dorfstraße bergauf und folgen den Wegweisern Langfenn, Nr 4. bei den letzten Häusern ist der Asphaltweg zu Ende, ein Wiesensteig geht steil auf den Wald zu, wir treffen auf einen Feldweg, der weiter durch Wald und Wiesen bergauf geht. Nach einer Dreiviertelstunde treffen wir auf die Wiesen und die Gebäude des Patoi Hofes, es öffnen sich schönen Ausblicke nach Westen zur Mendel, ein riesiger Steinmann erinnert an jenen beim Messner Museum Sigmundskron. 

Nach dem Bauernhof geht es an einer Abzweigung links bergauf, ein breiter Feldweg führt durch schönste Lärchenwiesen auf den Höhenrücken des Salten, das letzte Stück zur Geländekuppe von Langfenn mit Kirche, Bauernhaus und Gasthaus ist eine Lärchenallee, von einem Bretterzaun gesäumt. Nach der Einkehr im Gasthaus geht es bergab nach Schermoos, einem Kreuzungspunkt von Straßen und Wanderwegen, mit großem Parkplatz, Toiletten und seit Kurzem einem Kiosk, wo es sich bei Jausen, Kaffee, Kuchen und Eis gut pausieren lässt. 

Für den Weiterweg überqueren wir die Autostraße, an der Ost Ecke der Wiese folgen wir den Wegweisern Nr. 1 (Vöran) in nordwestlicher Richtung, es geht kurz bergauf zum Fahrer Weiher, einem seichten Teich, an dessen Ufer Bänke und Holzliegen unter alten Lärchen mit ausladenden Ästen zur Rast einladen. Der Weg Nr. 1 senkt sich allmählich bergab, wir widerstehen der Versuchung, den Wegweisern Nr. 9 zur Lingeralm zu folgen und bleiben auf Weg Nr. 1, der nach kurzem Abstieg in langer ebener Querung durch Wiesen und an einer Almhütte vorbei zu einem Bächlein führt. Jetzt teilt sich der Weg, wir verlassen den Steig 1, oder weiter nach Vöran gehen würde und folgen den Schildern "Lingeralm" auf einem holprigen, nassen und schlüpfrigen, schmalen Steig bergab bis zu Lingeralm, einer Almhütte und mehreren Wirtschaftsgebäuden. Es ist die letzte Einkehr auf unserer Stecke, anschließend geht es auf einem Wald- und Wiesensteig, teilweise einem Bächlein folgend, zurück nach Mölten.

Keine Angst, es beißt nicht! Das blau blühende Gemeine Fettkraut (Pinguicula vulgaris) eine kleine, zarte Pflanze, wächst an feuchten Standorten, es braucht keinen nährstoffreichen Boden, weil es sich um eine fleischfressende Pflanze handelt. Die fleischigen, hellgrünen, Blätter der flach am Boden liegende Rosette sind an der Oberfläche mit einem klebrigen Fangsekret bedeckt, kleine Insekten, z. B. Trauermücken, Ameisen aber auch Pollen bleiben daran haften, sie werden durch Enzyme aufgelöst und verdaut. Das Fettkraut ist eine der ganz wenigen fleischfressenden Pflanzen, die in Südtirol vorkommen.