Bauen im Grün: Ausnahme bei Naturgefahr

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Das Priesterseminar der Diözese Bozen-Brixen plant wie berichtet, in seinem Weinberg in der Brixner Gemeindefraktion Kranebitt rund 1.000 Quadratmeter an Erich Falkensteiner zu verkaufen. Der Pustertaler Hotelier will dort ein Haus bauen, da sein Grundstück in Brixen in der Nähe der Autobahn als Gefahrenzone ausgewiesen wurde.
„Ich verstehe die Aufregung nicht, das Bauprojekt könnte auch von irgendeinem anderen Bürger beantragt worden sein.“
Laut dem Landesgesetz für Raum und Landschaft (2018/Nr. 9, Art. 17, Abs. 4) ist der Wiederaufbau im landwirtschaftlichen Gebiet nur dann zulässig, „wenn der ursprüngliche Standort von einem Bauverbot aus Gründen des Landschaftsschutzes oder wegen Naturgefahren betroffen ist oder um Gefahrensituationen längs öffentlicher Infrastrukturen zu beseitigen und wenn die verbindliche Stellungnahme der Gemeindekommission für Raum und Landschaft eingeholt wurde“. Die Ausnahmebestimmung zur Einschränkung des Bodenverbrauchs trifft daher auch auf den Fall von Falkensteiner zu.
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Der Brixner SVP-Stadtrat Thomas Schraffl ist auch Verwalter des Priesterseminars und verteidigt das Vorgehen: „Ich verstehe die Aufregung nicht, das Bauprojekt könnte auch von irgendeinem anderen Bürger beantragt worden sein.“ Der Verwaltungsrat des Priesterseminars habe Interesse an dem Angebot von Falkensteiner. Der übrige Weinberg soll in den nächsten 15 Jahren aber weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. „Bei der Erarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms (GEP) werde ich mich dafür einsetzen, dass der Weinberg des Priesterseminars außerhalb der Siedlungsgrenzen bleibt“, so Schraffl.
Das Priesterseminar hat außerdem Interesse an dem Baurecht, welches sich im Besitz des Käufers befindet und sich aus der Gefahrenzonenkubatur ergibt, um damit Mitarbeiterwohnungen in der Nähe des Vinzentinums zu errichten. Diesem Vorschlag hat Falkensteiner zugestimmt und das Vorhaben wurde der Kommission für Raum und Landschaft vorgelegt, im Anschluss stimmt der Gemeinderat darüber ab.
„Wir stellen uns klar gegen private Prestigeprojekte im Grünland.“
Laut Plan des Priesterseminars soll nun die Gefahrenzonenkubatur von Falkensteiner für den Bau seiner Mitarbeiterwohnungen genutzt werden und die Umwidmung des Weinbergs über den üblichen Amtsweg ablaufen. Für den geschaffenen Planungsmehrwert, sprich die neue Baufläche in Kranebitt, muss der neue Grundeigentümer dann 30 Prozent des geschätzten Grundstückswerts abgeben, das sind rund 282.000 Euro.
Das Team K hat das Projekt bereits in einer Medienmitteilung kritisiert: „Wir stellen uns klar gegen private Prestigeprojekte im Grünland, die unter dem Deckmantel einer baulichen Planung auf Kosten des öffentlichen Interesses umgesetzt werden.“
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Man kann es sehen wie man…
Man kann es sehen wie man will. Aber das Schraffl, Falkensteiner und die feine Katholische Kirche mit Hilfe von Brunner dieses Projekt durchboxen werden ist schon Fix. Aber so ist nun mal die Ungerechtigkeit in dieser Welt. Mit Geld kann man alles kaufen, auch die katholische Kirche und mehrere Andere.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Schraffl und Seine Exzellenz…
Schraffl und Seine Exzellenz, ein geniales Duo.