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Sommer und Schule

Zum dritten Mal findet ab kommender Woche die von der Autorin Maxi Obexer initiierte Summer School in Feldthurns statt. Am vergangenen Samstag gab es einen Vorgeschmack.
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Foto: Summer School Südtirol

Europas längster Sommer
„Zum einen geht es um die Beziehung von Tieren und Menschen, in einem zweiten Block um die italienische Migration nach Südtirol, und am dritten Tag um die Bedeutung von Lehrenden und Menschenrechtlern“ erzählte Maxi Obexer im Gespräch am vergangenen Samstag in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, als sie nach ihrer Lesung zur Summer School Südtirol befragt wurde. Bei der aktuellen Ausgabe dieser Veranstaltungsreihe in Feldthurns, wird das Thema Migrationen – Vom Grundprinzip des Lebens aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Am Samstag las Obexer zunächst aus ihrem Text Nach Bachmann, den sie vor kurzem auf der Webseite Logbuch-Suhrkamp publizierte. Im Anschluss sprach sie über ihr neues Buch Europas längster Sommer: „Mein Buch ist eine weitere Konsequenz, um die Trennungen zu überwinden. Ich will zeigen, dass Migrant, Flüchtling oder EU-Bürger, alle eben etwas gemeinsam haben. Mir geht es um eine Präzision des Denkens. Natürlich geht es auch um die Unterschiede und diese Unterschiede gilt es scharf zu ziehen.“

Summer School 2017
In den letzten beiden Jahren standen bei Maxi Obexers Summer School die Themen Flucht und Zuflucht sowie Unsere Utopien im Zentrum: „Wir wollen aufzeigen, dass in der Kunst, im Aktionismus, in der Wissenschaft, an denselben Fragen gearbeitet und gedacht wird. Das Hauptziel der Summer School ist, dass wir uns zusammentun und unsere Erfahrungen und Fragen austauschen, weil wir alle davon profitieren.“
Das erste Forum am Montag, 4. September ist dem Thema Mensch und Tier gewidmet und hat als Vortragende die Wissenschaftlerin Gabriela Kompatscher-Gufler zu Gast, die über ihre Human-Animal-Studies an der Universität Innsbruck vortragen wird. Weiters werden Markus Lobis, Michl Oberhollenzer und die Südtiroler Bäuerinnen von ihren interessanten Projekten sprechen.

Am zweiten Tag geht es um die italienische Einwanderung nach Südtirol, die organisch bedingte und die durch verschiedene Politikherrschaften forcierte. Es werden zu Gast sein: Luca Fazzi, Soziologieprofessor in Trient, Roberta Medda, Forscherin an der Eurac, Aldo Mazza, Verleger und Buchautor, moderiert wird die Diskussion von Gabriele Di Luca.

Ich finde Künstler sollen auch die Fragen der Wissenschaft kennenlernen, ebenso die lebensnahen Erfahrungen von Aktivisten - aus dem Umweltbereich, aus dem Wirtschafts- oder Menschenrechtsbereich.
(Maxi Obexer)

Am Donnerstag, 6. September wird ab 18 Uhr das Bild der Lehrer und Pädagogen im Land und darüberhinaus beleuchtet – welche Aufgaben haben Erzieher, Lehrer und Kindergärtner in unserer Gesellschaft. Referieren wird Sabine Czerny, kämpferische Lehrerin und Buchautorin zum Thema Was wir unsern Kindern in der Schule antun, außerdem Beatrix Aigner, engagierte Kindergartendirektorin a.D. und Verena Dibiasi vom Sprachenzentrum Bozen.

Eröffnet wird die Summer School 2017 am Sonntag, 3. September um 18 Uhr. Mit einer Lecture Performance werden unter anderem auch Dramaturg und Autor Harald Wolff auftreten, sowie die Autorin und Taksim-Platz-Aktivistin Ebru Celkan, die direkt aus Istanbul nach Feldthurns kommt. 

Mehr Informationen unter www.nids.eu