Kultur | Video del venerdì

„Ich lass nicht los“

Margit Steiners emotionale Ballade handelt vom Gefühl der Verbundenheit, vom Moment der Entscheidung nach langem Festhalten und schließlich vom Augenblick des Loslassens.
Margit Steiner
Foto: Margit Steiner

„Ich lass nicht los” ist der zweite Song der Nalserin Margit Steiner. Im heutigen Interview erzählt sie uns über ihren Herzenswunsch einer Ballade und über sich selbst als Interpretin, einer Rolle in der sie sich zu 100% zuhause fühlt und über die Geschichte des Musikvideos, wo sie das Drehbuch geschrieben hat...

 

salto.bz: „Ich lass nicht los“ heißt dein neuer Song, eine emotionale Ballade – wie würdest du das Lied beschreiben?

Margit Steiner: Genau, der Song ist eine Ballade und somit musikalisch und persönlich gesehen, ein Wunsch meinerseits, eine Herzensangelegenheit und gleichzeitig eine Herausforderung. Das Lied wurde aus dem Bauch heraus geschrieben, ohne zu denken was für die breite Masse funktionieren könnte. Im Vergleich zum ersten Lied konnte ich mich in Ausdruck und Interpretation in der Stimme mehr ausleben, meine Stimme als Instrument zum Ausdruck meiner Persönlichkeit verwenden und das war mir ein riesiges Anliegen. Wie auch im Video als Sinnbild zu erkennen, übernimmt das Klavier auch musikalisch gesehen einen wichtigen Part.

 

Margit Steiner - Ich lass nicht los (Official Video)

 

Bei deinem ersten Song „Immer die, die tanzt“ stammte das Songwriting aus der Feder von Martin Perkmann. Hast du diesmal den Text selbst geschrieben?

Ich schreibe nicht, ich interpretiere. Ich fühle mich als Interpretin zu 100% zuhause in dieser Rolle. Es gibt einen Unterschied zwischen Songwriter und Interpreten. Ed Sheeran und Bob Dylan sind bekannt als Sänger ihrer eigenen Songs mit der Gitarre in der Hand, Celine Dion, Helene Fischer oder Elvis Presley haben und hatten zahlreiche Autoren, die hinter den Kulissen für sie schrieben und arbeiteten. Diesmal stammt das Lied also aus der Feder von Lorenzo Scrinzi, der es auch produzierte. Lorenzo ist außerdem ein wichtiger Mensch und sehr guter Freund. Wir haben bereits viele Erfahrungen und Bühnen geteilt.

 

Ist da auch Persönliches dabei bei diesem Song?

Ja. Für mich ist eine Ballade dazu da um von innen heraus zu singen. Ich glaube die meisten von uns kennen dieses Gefühl....

 

Das Lied schließt mit der Textzeile „Ich lass nicht los. Ich lass jetzt los.” Wie schwierig ist für dich Loslassen?

Ich denke Loslassen ist in keiner Situation und für niemanden leicht, auch für mich nicht. Es scheint als würde man einen Teil von sich weggeben, und egal ob gut oder schlecht, es ist etwas Bekanntes und Vertrautes. Loslassen hat oft den Beigeschmack von auferlegter Situation, man wird sozusagen oft zum Loslassen gezwungen. In diesem Song geht es ja ums Loslassen in einer Beziehung. Der Schlusssatz als Widerspruch zum vorigen Satz beschreibt nach langem Festhalten den Moment der Entscheidung.

 

Ich denke Loslassen ist in keiner Situation und für niemanden leicht, auch für mich nicht. Es scheint als würde man einen Teil von sich weggeben, und egal ob gut oder schlecht, es ist etwas Bekanntes und Vertrautes.

 

Bisher hat das Video auf Youtube in wenigen Tagen schon fast 5.000 Aufrufe erreicht – was erwartest du dir da noch?

Ich bin sehr stolz auf so viele Klicks und habe mich riesig über die unzähligen persönlichen Nachrichten gefreut. Ich habe ehrlich gesagt keine konkrete Erwartung. Klarerweise freut man sich umso mehr, je zahlreicher die Aufrufe ausfallen.

 

Wie sind die Aufnahmen zum dazugehörenden Musikvideo gelaufen?

Videomaker war wieder Daniel Socin. Zum Unterschied zum letzten Mal habe ich das Drehbuch geschrieben und Daniel hat die Idee in Bild umgesetzt. Es ist für einen Künstler wie ihn sicher nicht leicht, seine Fantasie in den Hintergrund zu stellen und das Handwerk abzugeben, aber mein Wunsch einer realistischen und menschennahen Darstellung, in der sich jeder hineinversetzen kann, hat ihn doch überzeugt. Das Video spiegelt den Inhalt des Liedes wieder, ein Paar das sich getrennt hat, an Erinnerungen zehrt oder von ihnen auch verfolgt und festgehalten wird, nicht loslassen kann, ein neues Leben leben will, aber doch immer wieder den Weg zurück gehen muss. Interessant ist, dass ich in diesem Video sowohl Hauptakteur als auch Erzähler der eigenen Geschichte bin. Das Klavier symbolisiert das Zusammengehörigkeitsgefühl und steht als musikalisches Element gleichzeitig für die gemeinsame tiefe innere Verbundenheit. Die Idee ein Brautkleid einzubauen, sollte das ganze visuell und emotional etwas dramatisieren. Die traumhaft schöne und zugleich etwas mystische Location des Schloss Freudenstein trug ihres dazu bei, ausdrucksstarke und emotionale Bilder zu liefern.

 

Wann kommt die EP, von der du uns beim letzten Interview erzählt hast?

Innerhalb der nächsten Monate werden weitere Songs folgen. Bis April/Mai sollte dann die Ep veröffentlicht werden. Die Winterzeit nutze ich nun um mich etwas zurückzuziehen und an diesem Projekt zu arbeiten. Ich bin kürzlich mit einem Singer-Songwriter der deutschen Musikszene in Kontakt getreten. Eine Zusammenarbeit würde mein Soloprojekt natürlich bereichern.

 

Gibt es sonst noch etwas, das du uns verraten kannst?

Beim letzten Mal wurde ich ja danach gefragt was ich in meiner Freizeit so treibe. Nun, meine Antwort war ja, dass ich Geschwindigkeit liebe und unter anderem Motorradfahrern mag. Ich habe in der Zwischenzeit den Motoführerschein gemacht! (lacht)