Bühne | Poetry | Ep 9

Silva Manzardo “ La differenza”

Kurze Texte aus eigener Feder mit der eigenen Stimme vorgetragen. Das ist Poetry Slam. Hören Sie jede Woche einen Beitrag der diesjährigen Landesmeister:innenschaft. „Po-Po-Poetry and Points“, heute mit Silva Manzardo in italienischer Sprache.
Landesmeister:innenschaft '23 Poetry Slam Hannah Tonner
Foto: Jonas Eisenstecken/SAAV via Facebook
  • Silva Manzardo: Wenngleich die Landesmeister:innenschaft allen offen steht, die sich qualifizieren und Slammer:innen viel Freude an Mehrsprachigkeit haben, war die Beteiligung italienisch muttersprachlicher Slammer:innen hier historisch niedrig. Silva Manzardo lässt sich davon als einzige nicht abschrecken. Foto: Jonas Eisenstecken/LM23 Finale

    Markenzeichen Manzardos ist es, plaudernd statt slammend auf die Bühne zu kommen. Während andere Slammer:innen um eine Einleitung verlegen oft direkt in medias res mit ihren Texten starten, so gehören die Grußworte an und das Plaudern mit dem Publikum zum Auftritt der italienisch muttersprachlichen Slammerin bereits dazu. Der fließende Übergang von Einleitung zu Text hat auch den Vorteil, dass die Veranstalter nicht so genau wissen, wann die Stoppuhr zu starten ist. Spaß beiseite, heute geht es um Depression. Oder doch nicht „Spaß beiseite“? Kann man humorvoll mit dem Thema umgehen? Manzardo weiß jedenfalls, dass auch wenn es sich nicht so anfühlt, es etwas Schlimmeres als unter einer Depression zu leiden gibt: in Südtirol depressiv zu sein. Silva Manzardo kommt mit ihrem Zuschnitt auf 41,8 Punkte seitens der Publikumsjury.

  • Die Landesmeister:innenschaften sind ein Projekt der SAAV (Südtiroler Autorinnen und Autoren Vereinigung). Es winken Ruhm und Ehre. Weiters ist man nominerungsberechtigt, darf also Kandidat:innen entsenden, zu den italienischen und österreichischen, wie auch den gesamtdeutschen Meisterschaften, Ü20 und U20. Moderiert hat den Abend Lene Morgenstern, an der Technik saß Hannes Huber, für Musik sorgten am Abend Roberto Tubaro (Klavier und Gesang) und Marco Pisoni (Saxophon).

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  • Zu den Regeln des Slams

    Poetry Slam - oft als „Wettlesen um die Gunst des Publikums“ beschrieben - ist ein Bühnenformat, bei welchem die Teilnehmer:innen mit selbstgeschriebenen Texten auf die Bühne gehen und diese binnen eines Zeitlimits vortragen. Gesungen darf nur auszugsweise werden, Kostüme sind keine erlaubt.

    Bei der Landesmeister:innenschaft ist das Limit des Vortrags fünf Minuten in denen es durch Text und Vortrag eine zufällig aus dem Saalpublikum ausgewählte, siebenköpfige Punktjury zu überzeugen gilt, welche, inklusive einer Kommastelle, von 1 bis 10 Punktwertungen vergeben. Analog zum Eiskunstlauf werden Höchst- und Tiefstnote traditionell gestrichen, es gewann den Abend Hannah Tonner, die am meisten Punkte in Runde 1 und 2 (ein „Stechen“ der besten drei) summiert erhalten hat.