Bauspar-Revolution
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Mit dem Bausparmodell der Provinz Bozen soll eine Möglichkeit geschaffen werden, um den Bau, den Kauf oder die Wiedergewinnung der Erstwohnung zu finanzieren. Wer mindestens seit acht Jahren in einen vertragsgebundenen Zusatzrentenfonds eingeschrieben ist, erhält dadurch den Zugang zu einer günstigen Baufinanzierung. Der Südtiroler Jugendring (SJR) will dieses Modell nun optimieren, damit jungen Erwachsenen der Zugang zu einem Eigenheim noch weiter erleichtert wird. Bausparen+ soll das Ganze heißen.
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Ein Wunsch an das Christkind
Der Südtiroler Jugendring präsentierte heute im Rahmen einer Pressekonferenz einen Brief an das Christkind. Der dort enthaltene Wunsch soll jungen Menschen, insbesondere Frauen und Familien, die von den Vorteilen des Bausparens profitieren möchten, helfen. Konkret fordert der SJR, mehr von der Landesregierung und weniger vom Christkind, dass auch junge Menschen, die noch nicht seit acht Jahren in einen Pensionsfonds eingeschrieben sind, ein Bauspardarlehen aufnehmen können. Dann aber mit einer jährlichen Zuzahlung. Zudem soll das Modell nicht nur einmal, sondern auch ein zweites Mal verwendbar sein. Somit könnte ein junger Mensch, der das Bausparen bereits für eine Wohnung oder dergleichen in Anspruch genommen hat, aufgrund einer Familiensituation jetzt aber eine größere Bleibe braucht, auch ein zweites Mal von dem Vorzug Gebrauch machen. Letztlich sollen verheiratete Paare ihre beiden Pensionsfonds für das Bausparmodell nutzen können, auch wenn nur einer der beiden die Voraussetzung dafür aufweist.
Die Überarbeitung des Bausparmodells soll eine zukunftsorientierte Lösung sein, um auf die Bedürfnisse der jungen Generation einzugehen. „Bausparen hat sich als eine der vielversprechendsten Alternativen zum klassischen Wohneigentum entwickelt. Dennoch zeigt die Realität, dass vornehmlich junge Frauen und Familien durch bestehende Regelungen benachteiligt sind. Mit Bausparen+ können wir hier gezielt ansetzen und neue Perspektiven schaffen“, erklärt Tanja Rainer, Vorsitzende des SJR. Ein weiterer wesentlicher Aspekt von Bausparen+ sei seine Nachhaltigkeit. Indem junge Menschen frühzeitig für ihre eigene Zukunft vorsorgen, würden sie nicht nur ihre Altersvorsorge stärken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Stabilität des Landeshaushalts leisten.„Das zeigt den dringenden Handlungsbedarf.“
Der Wohnbauberater Olav Lutz hält fest, dass die Anzahl der an Männer ausbezahlten Darlehen viel höher ist als jene an Frauen. Zugleich werden 80 Prozent der Renten unter 1.000 Euro von Frauen bezogen. „Das zeigt den dringenden Handlungsbedarf. Mit gezielten Maßnahmen wie der Möglichkeit, dass verheiratete Paare auch dann beide Pensionsfonds nutzen können, wenn einer der Partner noch nicht die Voraussetzungen für das Bauspardarlehen erfüllt, können wir Frauen besser absichern“, so Lutz, welcher auch als Mitglied der Projektgruppe „Junges Wohnen“ im Südtiroler Jugendring fungiert.
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„Meines Erachtens umsetzbar“
„Wir müssen uns dafür einsetzen, das Wohnen für junge Menschen und junge Familien leistbarer zu machen“, so Raumordnungslandesrat Peter Brunner. Der positive Ansatz des SJR werde von auf jeden Fall von der Landesregierung geprüft. Man sei aber auch dabei, andere Maßnahmen für das leistbare Wohnen zu fördern, so Brunner. Mit dem Wohnbauomnibus sei beispielsweise geplant, das zinslose Darlehen wieder einzuführen, um den hohen Zinsen entgegenzuwirken und diese Art der Finanzierung zu etablieren. Die Idee des SJR könnte in diesem Zuge dabei helfen, das Bausparen weiterhin attraktiv zu halten. „Immer im Sinne des Bausparens möchten wir prüfen, ob die Fixverzinsung von einem Prozent nach untern korrigiert werden kann“, so Brunner weiter. Letztlich betont er, dass die Initiative Bausparen+ seines Erachtens durchaus umsetzbar wäre, jedoch zunächst noch von Fachleuten geprüft werden müsse.
Einverstanden mit Herrn…
Einverstanden mit Herrn Brunners Worte, jedoch sollte das Einsparen der Baukosten nicht zu Lasten der Grundbesitzer (entschädigungslose Enteignung), der massiv reduzierten Wohnqualität der bereits angesiedelten Nachbarn und der Verkehrs-Sicherheit aller Anrainer (Schule, Kirche, öffentliche Räume) gehen und Spekulanten/Makler lachende Nutznießer werden. So, geschehen in Brixen/Milland innert der Regierungszeit des vorgenannten Herrn als Bürgermeister, mittlerweile zum Landesrat mit bezüglichem Aufgabebereich avanciert.