Das Thema der zweiten Ausgabe des Dramaturgiewettbewerbs lautete “Verräter: Mauerspringer und Brückenbauer”. Dazu wurde die These Nr. 8 aus “10 Punkte für ein Zusammenleben” von Alexander Langer aus dem Jahre 1994 empfohlen, die die Wichtigkeit von Vermittlern und Grenzgängern unterstreicht. Es wurden insgesamt drei Texte eingereicht, die “alle starke Punkte aufwiesen und sehr unterschiedlich waren”, so Jurypräsidentin Monika Weissensteiner. Trotzdem musste ein Siegerstück prämiert werden, dieses kam schließlich von Joana Preza vom Humanistischen Gymnasium “G. Pascoli” Bozen und hieß "Indecenza umana". “Man soll das Stück nicht als fertigen Text sehen, sondern als Ausgangspunkt und Anregung”, betonte Weissensteiner. Chiara Visca vom Sagapò – Theater, das den Wettbewerb organisierte, freute sich besonders über das Interesse der Jugend. “Es gibt Hoffnung, da Alexander Langers Nachricht von der Jugend gehört wurde”, sagte Visca. Langers Werk könne zwar abstrakt erscheinen, da es sich auf keine konkrete Situation beziehe, trotzdem rege es zur Aktion an. Der Siegertext der letzten Ausgabe konnte aus finanziellen Gründen nicht inszeniert werden und dieselbe Problematik drohe heuer auch wieder, doch mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse ist zumindest eine Publikation der beiden Siegerstücke im Oktober möglich.