Politik | Stellungnahme

„Verhindern einer historischen Chance“

Michl Ebner über die Wahl von Filippo Maturi zum Präsidenten der Sechserkommission und das Veto des Duos Zeller/Kompatscher gegen seine Person.
Ebner, Michl
Foto: Iocaccio.it
Michl Ebner weilt derzeit in Peking. Dort hat der Präsident der Handelskammer und Athesia-Chef auf salto.bz auch den Artikel „Majestätsbeleidigung“ zur anstehenden Wahl des Präsidenten der Sechserkommission gelesen. 
Ebner hat salto.bz umgehend eine Stellungnahme zum Artikel zukommen lassen, mit dem Ersuchen diese zu veröffentlichen. Wir kommen diesem Wunsch gerne nach.
Es ist eine „sachlichen Richtigstellung“, die einigen politischen Sprengstoff enthält, die aber auch zeigt, dass Michl Ebner durchaus Sinn für feine Ironie hat. So zeichnet er die Stellungnahme mit „Michl Ebner, Mitglied der 6-er Kommission ohne Weisungsgebundenheit, derzeit Beijing“.
Ebner schreibt: 
 
" Zur sachlichen Richtigstellung:
 
  • Die Sitzung der 12-er Kommission vom 1. August 2019 wurde schon vor einer Woche abgesagt.
  • Die Sitzung der 6-er Kommission in Rom ist von Michl Ebner für den 1. August 2019 um 12 Uhr vergangenen Freitag einberufen worden.
  • Die SVP hat seit der Bildung der 6-er Kommission in den frühen 1970er Jahren  für die eigenen beiden durch den Landtag bestellten Mandatare nie die Präsidentschaft angestrebt, um sich politisch besser bewegen zu können. Dieses Verhalten wurde de facto wieder bestätigt.
Alt Senator Karl Zeller und Landeshauptmann Arno Kompatscher haben in der Partei inoffiziell erklärt, dass sie Michl Ebner als Präsidenten der 6-er Kommission nicht haben wollen.
  • Dr. Antonio Lampis hat von Anfang an erklärt, dass er für die Wahl des Präsidenten der 6-er Kommission nicht zur Verfügung steht.
  • Alt Senator Karl Zeller und Landeshauptmann Arno Kompatscher haben in der Partei inoffiziell erklärt, dass sie Michl Ebner als Präsidenten der 6-er Kommission nicht haben wollen.
  • Deshalb bleiben On. Filippo Maturi und der Landesageordnete Carlo Vettori als Kandidaten, beide Lega, übrig.
  • Landtagsabgeordneter Carlo Vettori hat On. Filippo Maturi als Kandidat für die Präsidentschaft der 6-er Kommission vorgeschlagen.
  • Deshalb ist On. Filippo Maturi der alleinige Kandidat für das Amt des Präsidenten der 6-er Kommission.
Dient nur mehr das willentliche Verhindern einer historischen Chance für unser Land durch einige wenige Personen zu verschleiern.
  • Alles andere ist wohl frei erfunden und dient nur mehr das willentliche Verhindern einer historischen Chance für unser Land durch einige wenige Personen zu verschleiern."

Demnach waren es die SVP und vor allem Arno Kompatscher und Karl Zeller, die die historische Chance nicht erkannt haben. Michl Ebner als ersten deutschsprachigen Südtiroler zum Präsidenten der Sechserkommission zu wählen. 

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Marta Treibenreif Mi., 31.07.2019 - 08:27

"Zeller und Kompatscher haben in der Partei inoffiziell erklärt" und damit hat es sich erledigt? So schnell werfen Sie das Handtuch, Herr Ebner, obwohl Sie davon überzeugt sind, dass das eine historische Chance gewesen wäre?

Mi., 31.07.2019 - 08:27 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Mi., 31.07.2019 - 10:24

Mir fällt zur ganzen 'chose' der famose Spruch aus Goethes 'Zauberlehrling' ein:
"Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister
werd ich nun nicht los."

Mi., 31.07.2019 - 10:24 Permalink