Politik | Wahlen/Elezioni 23
Der Gebietsobmann
Foto: Privat
Für den Hotelier- und Gastwirteverband ist es eine Art Premiere.
Bei den Landtagswahlen 2023 wird der HGV erstmals bei den Landtagswahlen auch Kandidaten unterstützen, die nicht auf der SVP-Liste stehen.
Auf seiner Sitzung am Mittwoch hat sich der Landesausschuss mit den anstehenden Landtagswahlen beschäftigt. Dabei war schon seit Wochen klar, dass es zu einer politischen Grundsatzentscheidung kommen wird.
Sicher war nur, dass der HGV Helmut Tauber als Verbandskandidat auf der SVP-Listen unterstützen wird. Tauber ist Obmann des HGV-Bezirkes Eisacktal und er sitzt selbst im Landesausschuss. Bereits bei den Landtagswahlen vor fünf Jahren war der Felthurnser Gastwirt vom Verband in den Landtag getragen worden.
In den vergangenen Tagen ging aber ein weiterer HGV-Funktionär zumindest verbandsintern aus der Deckung. Der Gebietsobmann des HGV-Bezirks Oberpustertal Peter Karadar wird ebenfalls in den Ring um einen Landtagssitz steigen. Der Sextner Hotelier geht aber für die Liste „Widmann für Südtirol“ in Rennen.
Karadars Familie betreibt das „Vitalpina Alpenwellness Hotel St. Veit“ in Sexten und er saß für die SVP lange im Sextner Gemeinderat. Jetzt aber erfolgt der Wechsel zur neuen Partei von Thomas Widmann. Auch Peter Karadar sitzt im HGV-Landesausschuss. Und auf dem Papier hat er dieselben Funktionen im Verband als Helmuth Tauber.
Deshalb war im HGV klar, dass man nicht allein auf Tauber setzen kann. In einer durchaus, kontroversen Diskussion einigte man sich gestern auf der Sitzung, dass der Verband offiziell auch die Kandidatur von Peter Karadar mittragen wird.
Und nicht nur. Auf der neuen Widmann-Liste tritt auch die Tourismusfachfrau Marina Crazzolara an. Crazzolara war viele Jahre lang Obfrau des Gebietes Gadertal und sie saß von 2013 bis 2021 ebenfalls im HGV-Landesauschuss. Dieses Gremium hat gestern beschlossen, auch Marina Crazzolara bei den Landtagswahlen im Oktober als HGV-Kandidatin zu präsentieren.
Weil sich damit aber die Gewichte politisch allzu sehr in Richtung des Herausforderers Widmann verschieben, hat der Landesausschussch beschlossen, dass Helmuth Tauber der offizielle Spitzenkandidat des HGV bleiben soll. Der Verband wird aber zudem für das Duo Karadar/Crazzolara die Wahl-Werbetrommel rühren.
Um nicht noch einmal in eine solche Situation zu kommen, hat man im Landesausschuss auch ein Lösung für die Zukunft angesprochen. Ähnlich wie beim Bauerbund, soll es in Zukunft auch im HGV für alle Parteien offene Vorwahlen geben, bei denen der Verband dann seinen Spitzenkandidaten in einer Mitgliederwahl kürt.
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Wow! Was für epochale
Wow! Was für epochale Veränderungen es doch gibt! Die SVP verliert ihr Unterstützt-Werden-Monopol durch einen Verband!
Man könnte es aber auch anders machen:
Der HGV stellt die Tourismus-KandidatInnen aller Listen vor und stellt ihnen Fragen, nach deren Antworten sich die Mitglieder entscheiden können, wen sie wählen!
Wäre doch einfach und noch gerechter!
Antwort auf Wow! Was für epochale von Sigmund Kripp
Gute Idee, Herr Kripp!
Gute Idee, Herr Kripp!
Antwort auf Gute Idee, Herr Kripp! von Hanspeter Holzer
Vorallem, weil es doch eher
Vorallem, weil es doch eher ein Missbrauch der Verbandsgelder ist, nur für eine einzige Partei zu werben!
Es sind ja nicht alle HGV-Mitglieder bei der SVP!
(Ist bei anderen Verbänden aber genauso schlecht gemacht)