Politik | Energie

Trotz allem siegt die SEL

Die SEL bleibt Wettbewerbssieger der 10 unrechtmäßig vergebenen Strom-Konzessionen. So das Ergebnis der Neubewertung, die von der Landesregierung vorgestellt wurde.

"Wir selbst waren ebenfalls überrascht über das Ergebnis, das uns die Experten- und Gutachterkommission am Montag Abend vorgestellt hat", gab der Landeshauptmann heute auf der wöchentlichen Pressekonferenz bekannt. Denn die Neuprüfung der Konzessionen für die Großableitungen von 10 Kraftwerken hatte ergeben, dass in allen Fällen die Landesenergiegesellschaft SEL das Rennen gemacht hätte, auch wenn sie im Jahr 2005 mit nicht-manipulierten Unterlagen angetreten wäre. 

Die SEL-Angebote für die Kraftwerke auf der Töll, in Kuppelwies und St. Walburg, St. Pankraz, Lana, Sarnthein, Waidbruck, Brixen, Kardaun und Mühlen waren von den Bewertungskriterien her - Umweltqualität, Ausgleichszahlungen, Produktion und Wirkungsgrad der Anlage - in ihrer Gesamtheit am überzeugendsten, damals wie heute. Die Unterschiede zwischen den manipulierten Dokumenten und den wiederhergestellten gab es bei fast allen im Bereich der Ausgleichszahlungen

"Als Ergebnis der Überprüfung kann festgehalten werden, dass die, den Beschlüssen der Landesregierung zugrunde liegenden Zahlen betreffend die Wirkungsgrade sowie die Produktion mit den Ermittlungen des Amtes für Stromversorgung übereinstimmen." Ernst Pürer, Mitglied der Expertenkommission

Lediglich für Lappach gibt es eine Neuausschreibung, hier konnte keines der Angebote, weder von SEL, noch von Enel, Etschwerke oder Edison überzeugen. Bereits vor zwei Monaten wurde hingegen das Kraftwerk St. Anton seinen rechtmäßigen Wettbewerbssiegern zugesprochen. Hellmuth Frasnelli und Karl Pichler von der Eisackwerk GmbH sahen sich nach langen Kämpfen vor Gericht endlich in ihrem Recht bestätigt. Landesrat Richard Theiner gab bekannt, dass er das Abkommen mit heutigem 31. März unterschrieben hatte.

Für die Neubewertung zuständig war eine Expertenkommission mit Professor Fabrizio Figorilli, Ernst Pürer und Giovanni Rossi. Als rechtliche Basis für die Neuprüfung wurden die Gutachten von Professor Giuseppe Caia aus den Jahren 2013 und 2015 herangezogen, zwei Beschlüsse des Obersten Wassermagistrats, Beschlüsse und Protokollakten der Landesregierung sowie der Schriftverkehr der illegitim ausgetauschten Dokumente und Gerichtsakten, ausgehend vom Urteil gegen Michl Laimer und Maximilian Rainer aus dem Jahr 2013.

"Questo risultato tecnico-scientifico di settore è stato conseguito solo dopo aver constatato l'assoluta affidibilità delle procedure adottate per il riesame delle richieste di grande derivazione per cui si può, con estrema sicurezza, affermare che l'attuale comparazione è stata condotta "oggi come allora" con gli identici, semplici, logici e trasparenti parametri e criteri di confronto, rispettando la par conditio di tutte le Società proponenti." Giovanni Rossi, Mitglied der Expertenkommission

Warum wurde aber bei Unterlagen getrickst, obwohl es anscheinend nicht notwendig war? Um auf Nummer sicher zu gehen? Landeshauptmann Arno Kompatscher hob die Schultern und meinte, dies überlasse er den Interpretationen anderer. "Wir haben nun einen Schussstrich gezogen," zeigte sich Kompatscher erleichtert. Dies sei ein deutliches Zeichen für eine Wende in der Energiepolitik. Auch sei damit ein klarer Schritt gesetzt worden, das Vertrauen in die Landesverwaltung zu stärken. "Wir haben die Rechtmäßigkeit wiederhergestellt", betonte Energielandesrat Richard Theiner. Nun könne die geplante Übernahme der ENEL-Anteile und die Fusion zwischen SEL und Etschwerken vollzogen werden, was der gesamten Südtiroler Bevölkerung einen Mehrwert bringen werde. Energielandesrat Theiner sicherte außerdem zu, dass keine Ufergemeinde befürchten müsse, weniger Umweltgelder zu bekommen als bisher.

Die gesamten Unterlagen zur Neubewertung der Konzessionen sollen demnächst im Netz veröffentlicht und für die Bürger zugänglich gemacht werden.

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Marco Putti Di., 31.03.2015 - 16:31

Danke Frau Helfer. Das "System Southtirol " ist nicht so leicht ins schwanken zu bringen. Und sollte es uns Endverbrauchern auch noch was bringen ..ist auch gut so.

Di., 31.03.2015 - 16:31 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 31.03.2015 - 17:48

Ich brauche diesen Mehrwert nicht, Herr Landeshauptmann , da der normale Bürger sowieso nichts davon hat.
Ich brauche einen 6 Kw-Anschluss ohne Mehrspesen, damit ich waschen und kochen kann, ohne dass sich der Zähler ohne 3 Minuten vertschüsst!!
Das wäre für mich ein mehr als Mehrwert!

Di., 31.03.2015 - 17:48 Permalink
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Massimo Mollica Mi., 01.04.2015 - 00:28

Spero sinceramente che questo sia l'ultimo capitolo di una brutta vicenda sotto molti punti di vista. Il finale dimostra come lo scandalo c'è stato ma il soggetto non era la SEL, ma bensì tutto il sistema (con buona pace degli autori di SELfservice). Ora quel sistema non c'è più (e lo dimostra sia la vicenda Sparkasse che la stessa SEL) e l'azienda è cambiata totalmente. Rimane valido il lavoro fatto all' epoca da chi ha creato le proposte, così come ben pochi riconosceranno la lungimiranza di un progetto che ha riportato nella nostra terra le centrali elettriche (e lo ha fatto contrattando con realtà ben più grandi come Edison e Enel, cosa per niente banale). Se ora stiamo qui a parlare di una futura società (per di più pubblica,anche se per alcuni la provincia non è pubblica, e non si capisce il perché) lo si deve anche a quella visione nata più di 10 anni fa. E sono certo che farà solo del bene alla nostra comunità, per tutto l' Alto Adige/Südtirol. Con buona pace dei tanti detrattori.

Mi., 01.04.2015 - 00:28 Permalink