Intolleranz
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Gesellschaft | Barbarei

Auf zur Exekution!

Aus einer aufgeklärten, zivilisierten Gesellschaft ist innerhalb von 15 Monaten eine Welt geworden, in der Unmenschlichkeit und das Homo-Homini-Lupus-Prinzip regieren.
Ich hatte (noch) einen kleinen Hoffnungsschimmer. Jetzt aber bin ich „baff“.
Ich kenne Wolfgang Mayr seit über 40 Jahren; er war es, der mich zum Journalismus gebracht hat und wir sind - trotz völlig unterschiedlicher Sichtweisen in manchen Dingen - immer noch in Kontakt. Deshalb ist es auch völlig normal, dass Wolfi mir am vergangenen Dienstag eine kurze Mail schickt: „Guten Morgen Christoph, magst eine Provokation veröffentlichen? Mein Plädoyer für die Triage?
Obwohl ich ahnte, was kommen würde, antwortete ich ihm, er solle den Text schicken. Als ich ihn dann in der Hand hielt, musste ich erst einmal schlucken. Kurz gesagt: Ich halte Wolfis Artikel für eine Zumutung, gefährlich, fast schon unmenschlich und wider alle Ideale, für die ich eintrete und lebe.
Ich halte Wolfis Artikel für eine Zumutung, gefährlich, fast schon unmenschlich und wider alle Ideale, für die ich eintrete und lebe.
Ich habe lange überlegt, ob Salto diesen Text veröffentlichen kann, soll, darf oder muss.
Dann habe ich - auch in Absprache mit meinem Chefredakteur Fabio Gobbato - entschieden, den Text online zu stellen. Nicht nur, weil ich überzeugt bin, dass eine der wichtigsten Säulen der Demokratie und des zivilisierten Zusammenlebens die Bereitschaft ist, Andersdenkenden zuzuhören und sich auch mit Thesen auseinanderzusetzen, die nicht ins eigene Koordinatensystem passen.
 

Ich habe diesen Text vor allem deshalb publiziert, weil mich die Reaktionen darauf interessierten. Denn mir war von Anfang an klar, dass Wolfi nur das schreibt, was ein Teil der  Südtiroler und Südtirolerinnen denkt, was man seit Monaten am "Pudl", im linken Debattiersalon (wenn es so etwas in Südtirol denn überhaupt gibt) oder in den sozialen Medien unisono hört: „Diese No-Vax sollen krepieren!“.
 
 
Natürlich sagt man es nicht so direkt. Man umschreibt es ein bisschen. So wie Wolfi Mayr es tut. Man meint es vielleicht auch (noch) nicht zu 100% so. Aber es geht doch eindeutig in diese Richtung.
Man soll die Nichtgeimpften triagieren. Das heißt, nach den geimpften Patienten behandeln. Wenn überhaupt (die letzten Absätze von Mayrs Pasquill gehen ja in diese Richtung). Wenn dieser Virus und diese Krankheit aber so gefährlich sind, wie uns die Fachleute seit fast zwei Jahren gebetsmühlenartig erklären - und sie sind es zumindest für bestimmte Bevölkerungsgruppen tatsächlich - , dann ist diese Priorisierung doch wohl auch eine unterlassene Hilfeleistung.
Die Reaktionen und Kommentare auf Salto.bz haben meine schlimmsten Befürchtungen aber noch deutlich übertroffen. Drei Viertel jener, die sich zu Wort melden, stimmen dem Mayr-Pamphlet freudig zu. Endlich einer, der Klartext redet. Mit wehenden Fahnen springt man auf den Kreuzzug gegen die neuen Medizin-Häretiker auf. Viele übertreffen in ihrem Geifer den Autor dabei bei weitem. Dasselbe Bild unter der Entgegnung von Florian Kronbichler.
Das neue Weltbild hat klare Koordinaten: Vor Corona waren die Ausländer oder jedenfalls eine andere Minderheit an allem schuld, heute sind es die Nichtgeimpften.
Wer etwas Anderes sagt, ist ein Verschwörungstheoretiker, ein Schwurbler oder ein Verrückter.
 
Eigentlich müsste man in diesen Tagen das Wort "Toleranz", das in Südtirol bereits traditionell eher im Fremdwörterbuch zu finden ist, gleich ganz aus dem Duden streichen. Nur so ist diese unmenschliche Stimmungslage erklärbar.
Das Absurde daran: Sehr viele dieser Südtirolerinnen und Südtiroler rennen am Sonntag in die Kirche, wo sie dann scheinheilig „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ beten - und das sollte eigentlich ALLE Nächsten bedeuten, auch jene, von denen man (nur teilweise zu Recht)  annimmt, dass sie andere Menschen gefährden. Dabei ist es ausgerechnet die Kirche, die zeigt, dass es auch durchaus anders geht. Papst Franziskus und auch der Südtiroler Bischof Ivo Muser machen immer wieder auf die Spaltung unserer Gesellschaft aufmerksam und rufen zum Dialog auf. Dass man in der Kirche nicht nur redet, sondern diese Toleranz auch lebt, macht die kirchliche Realität deutlich.
Eigentlich müsste man in diesen Tagen das Wort "Toleranz", das in Südtirol bereits traditionell eher im Fremdwörterbuch zu finden ist, gleich ganz aus dem Duden streichen.
Oder haben Sie bisher groß etwas von No-Vax-Pfarrern, -Bischöfen oder -Kardinälen gehört? Es gibt sie natürlich. Nur geht man mit dieser Tatsache toleranter, dezenter und weniger fanatisch um.
Denn wer einen starken Wertekanon hat, den wirft selbst eine Pandemie nicht so schnell aus der Bahn.
 
In unserer Gesellschaft zeigt sich leider genau das gegenteilige Bild. Was bislang weder die Taliban noch der ISIS geschafft haben, scheint dieser kleine Virus im Schnelldurchgang zu erreichen. Den Wertekanon der westlichen Welt auf den Kopf zu stellen. Menschlichkeit, Humanität und Toleranz außer Kraft zu setzen.
Was bislang weder die Taliban noch der ISIS geschafft haben, scheint dieser kleine Virus im Schnelldurchgang zu erreichen. Den Wertkanon der westlichen Welt auf den Kopf zu stellen. 
Jedes kritische Denken muss dem Kampf gegen den einzigen Feind untergeordnet werden. Wer „aber..“ sagt, wird sofort in die Ecke der Verantwortungslosen, Egoisten und Reichsbürger gedrängt. Es gibt nur mehr farbige Zonen. Weiß, Gelb, Orange oder Rot. Aber vor allem Schwarz und Weiß. Alles andere, jede Schattierung, wird in dieser Welt nicht mehr zugelassen. Und dabei wird auch nicht ansatzweise unterschieden zwischen fanatischen - und oft auch gewalttätigen - Impfgegnern einerseits und Menschen, die einfach nur Angst vor einer (häufig auch nur vor DIESER) Impfung haben. Alles NO-Vax, alles Asoziale, alles Spinner. Dass "believe the science" nicht nur in diesem Zusammenhang auch ein Quasi-Oxymoron ist, das fällt niemandem auf.
Dort, wo die Angst regiert, werden Fehler gemacht. Diese Gesellschaft macht im Umgang mit Covid-19 riesige Fehler, deren Langzeitfolgen auf das menschliche Zusammenleben nachhaltiger sein werden, als wir uns heute vorstellen können.
 
 
Eine historische Charakteristik von Kreuzzügen ist auch, dass jene, die daran teilnehmen, den eigentlichen Ausgangspunkt schnell vergessen.
Der Ausgangspunkt ist die Tatsache, dass es sich bei der Corona-Schutzimpfung formal und rechtlich (noch) um eine freiwillige Impfung handelt.
Das Wort „freiwillig“ impliziert in einer Demokratie, dass es das Recht auf Impfung gibt.
Genauso aber auch das Recht auf Nichtimpfung. Nur wird ebendieses Recht seit 12 Monaten mit Füßen getreten. Menschen, die sich erlauben, es in Anspruch zu nehmen, werden ausgegrenzt, diffamiert und als moralisch minderwertig abgestempelt.
Diese Gangart wird man kaum mehr ändern können. Längst ist diese Überzeugung anerkannter Mainstream.
 
Was mir aber wirklich Angst macht, ist die Frage, was passiert, wenn die Covid-19-Impfung per Gesetz zur Pflicht erhoben wird?
Das Wort „freiwillig“ impliziert in einer Demokratie, dass es das Recht auf Impfung gibt. Genauso aber auch das Recht auf Nichtimpfung. Nur wird dieses Recht seit 12 Monaten mit Füßen getreten.
Schaut man sich den inzwischen völlig akzeptierten Furor in der Mitte der Gesellschaft an, so muss spätestens dann für die Impfverweigerer das Exekutionskommando aufmarschieren. Natürlich darf dann auch nicht vergessen werden, ihre Leichen umgehend zu verbrennen. Denn sonst könnte sich das Virus ja weiterverbreiten.
Mit graut es vor dieser Aussicht.
Frei nach Claus Gatterer: Schöne Welt, böse Leut. Und das nicht nur in Südtirol.
 
P.S. Der Autor dieses Artikels ist geimpft. 
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Lollo Rosso Mo., 06.12.2021 - 19:25

Mayr hat danebengeschossen, aber Franceschini hat es auch nicht wirklich kapiert. Hier geht's nicht um Toleranz. Hier geht's drum, die Pandemie zu bewältigen, obwohl eine Minderheit sich weigert, dabei behilflich zu sein. Das muss man leider akzeptieren, tolerieren muss ich es deshalb noch lange nicht. Natürlich müssen auch Ungeimpfte behandelt werden, sie sollten allerdings für einen Teil der Kosten selbst aufkommen müssen.

Mo., 06.12.2021 - 19:25 Permalink
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Harry Dierstein Mo., 06.12.2021 - 19:27

Pandemie ist keine Privatsache, geschätzter Christoph. Es ist schön, dass Du - wie ich - geimpft bist, und es wäre für uns alle besser, wenn unserem Beispiel 90 - 95 % der Bevölkerung folgen würden.

Dann wären wir zum einen alle vor einer sehr schweren Erkrankung recht ordentlich geschützt und könnten andererseits alle wieder ein normales Leben führen.
Ist das wirklich so kompliziert zu verstehen?

Mo., 06.12.2021 - 19:27 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 07.12.2021 - 16:11

Antwort auf von Peter Gasser

Mein Einwand, dass ich es nicht glauben kann, gilt dem Hinweis von Herrn Dierstein, dass wir mit einer höheren Impfquote wieder zu einem "normalen" Leben zurückkehren können.
Und dieser Zweifel scheint auch nicht unbegründet, wurde doch vor nicht all zu langer Zeit von der Politik erklärt, dass mit dem "Impfangebot an alle" die gesamten Restriktionen aufgelöst würden, nur merke ich davon noch nichts. Jetzt frage ich mich, was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn wir die 95% Geimpften erreichen sollten, und sich wieder nichts ändert? Könnte das unsere Gesellschaft aushalten?

Di., 07.12.2021 - 16:11 Permalink
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Peter Gasser Di., 07.12.2021 - 16:19

Antwort auf von Manfred Gasser

Ach kommen Sie:
1. stammen diese Aussagen von 2020, also noch VOR Delta;
2. stammen sie meist von Politikern ganz gewisser Couleur;
3. stammen sie von Politikern im Wahlkampfmodus: wer „glaubt“ denen schon?
4. hat die seriöse Wissenschaft dies in den letzten 10 Monaten nie behauptet.
.
Ob das unsere Gesellschaft aushält? Das fragt das Virus nicht.
Wir werden es aushalten müssen.
Es gibt keine Alternative (außer (il decamerone“).
Das mag - zugegeben - vielen Angst machen, und sie in die Fänge der „Alles-Einfach-Erklärer“ und Verschwörungstheoretiker treiben.

Di., 07.12.2021 - 16:19 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 07.12.2021 - 17:17

Antwort auf von Peter Gasser

Und genau das macht mir Angst, mindestens genau so Angst wie das Virus selbst.
Denn sollte es so kommen, und ja wir werden es auf jeden Fall aushalten müssen, befürchte ich eine starke Zunahme der „Alles-Einfach-Erklärer“ und Verschwörungstheoretiker

Di., 07.12.2021 - 17:17 Permalink
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Peter Gasser Di., 07.12.2021 - 17:25

Antwort auf von Manfred Gasser

Diese Sorge (nicht Angst) teile ich mit Ihnen.
Auch ich befürchte, dass wir in schwere Wasser geraten werden (dazu kommen dann noch Einschränkungen wegen des Klimas).
Das wird nicht einfach: wahrscheinlich muss die Demokratie wieder wehrhafter werden, aber auch ehrlicher und transparenter.
Der Dilettantismus in der Politik (auch bei uns im Landtag, ohne jetzt Namen zu nennen) und die Kurzfristigkeit und der Eigennutz auf die Klientel und die Wahlen bezogen, lassen einem manchmal wirklich an der Demokratie zweifeln.
Allein: wir haben nichts Besseres, nichts Sichereres.
Wehren wir amerikanischen Verhältnissen.
Dazu müssen wir immer und immer wieder versuchen, jeden einzelnen ins Boot zu holen, geduldig, sachlich, auf dem Boden der Tatsachen und des aktuell geltenden Wissensstandes.
Wir haben keine andere Wahl.
Wir sind inzwischen eine Gemeinschaft auf diesem Planeten, in der jeder jeden berührt.

Di., 07.12.2021 - 17:25 Permalink
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S. Bernhard Mo., 06.12.2021 - 20:04

Es ist wirklich schlimm geworden. Ich kann mich an früher erinnern, da wurde man doch tatsächlich von Menschen, die man getroffen hat, gefragt: "Hoi, wie geht's dir? Was machst denn so?" Heutzutage ist die erste Frage:"Na, bist geimpft?" Und jedesmal liegt es mir auf der Zunge:"Und ungian? Wos wenn net? Wos wenn schun?" Anstands halber verkneife ich es mir dann doch. Ich habe geimpfte und ungeimpfte Freunde. Mich mit den ungeimpften nicht mehr treffen? Kontakt abbrechen? Eine jahrelang aufgebaute Freundschaft einfach so wegwerfen? Sicher nicht, denn ich weiß, dass ich es mit verantwortungsbewussten Personen zu tun habe, die sich testen, Ansammlungen meiden, die Regeln befolgen, genauso wie ich als Geimpfter. Ungeimpfte sind auch so und nicht bloß alles Verschwörungstheoretiker, Nazis, Reichsbürger, Idioten. Das sollte man nicht vergessen und nicht alle in einen Topf schmeißen.

Mo., 06.12.2021 - 20:04 Permalink
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Elisabeth Garber Mo., 06.12.2021 - 20:33

Ja stimmt, Ch. Franceschini, W. Mayr schreibt das, was viele denken und (gottseidank) sich endlich auch zu sagen trauen. Die toleranten Andersdenkenden waren/sind nämlich fürchterlich laut.
Der Kreuzzug, die Inquisition, die Absenz von Toleranz und weitere sündige Laster sehe ich genauso wenig wie den Mayr-Text als provokantes Pamphlet & reines 'Salto-Experiment'.
Die bunte Moralpredigt schließlich, die hier von der obersten Journalisten-Kanzel "gegattert" wird, tangiert mich nicht.

Mo., 06.12.2021 - 20:33 Permalink
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Stereo Typ Mo., 06.12.2021 - 22:28

Antwort auf von Elisabeth Garber

Franceschini ist doch gar nicht die "oberste Journalisten-Kanzel", er ist einfach Journalist und nimmt seine Aufgabe wahr, objektiv und frei von Vorurteilen einen Beitrag zur Debatte zu leisten. Ich werde immer hellhörig, wenn man/frau in dem Sinne argumentiert "das wird man wohl noch sagen dürfen" oder "endlich sagt jemand das, was viele denken". Meistens sind das eben unsägliche Dinge, die nicht gesagt werden sollten. Und ob Sie etwas tangiert oder nicht, tangiert wiederum andere nicht. Das ist doch gut so, oder?

Mo., 06.12.2021 - 22:28 Permalink
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Hartmuth Staffler Di., 07.12.2021 - 08:41

Antwort auf von Stereo Typ

Auch ich bin einfach Journalist, und es wundert mich, wie Christoph Franceschini auf die Provokation von Wolfgang Mayr so hereinfallen konnte, dass er wiederum den Mayr Wolfi an Provokation zu übertrumpfen versucht. Er hat nicht "objektiv und frei von Vorurteilen" argumentiert, sondern im Gegenteil eine Reihe von Vorurteilen zusammengetragen und so zu der immer wieder beschworenen Spaltung der Gesellschaft beigetragen. Das wird man wohl noch sagen dürfen.

Di., 07.12.2021 - 08:41 Permalink
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Eduard Gruber Mo., 06.12.2021 - 20:52

Laut Duden ist die Definition von Toleranz, welche ja wie vorgeschlagen, zu streichen wäre:
Toleranz, auch Duldsamkeit, ist allgemein ein Geltenlassen und Gewährenlassen anderer oder fremder Überzeugungen.

Soll man das Demonstrieren, das Freiheitsgeklatsche, die Fälschungen des GreenPasses, die Ablelehnung der Impfung mit der damit zusammenhängenden Überlastung der Krankenhäuser, Ärzte und Pfleger,, die weitere Ausbreitung des Virus wegen der unverantwortlich Coronapartys, die finanzielle Belastung des Gesundheitssystem durch die vielen ( unnötigen) Patienten und die vielen anderen negativen Auswirkungen welche durch das Nichtimpfen entstehen,

wirklich tolerieren, sprich dulden und gewähren lassen??

Jeder kann und soll selbst die Antwort auf diese Frage finden.

Mo., 06.12.2021 - 20:52 Permalink
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Profil für Benutzer Patrick Daldos
Patrick Daldos Mo., 06.12.2021 - 22:13

Antwort auf von Eduard Gruber

Demonstrieren - ja, bitte dulden und tolerieren!
Ablehnung der Impfung - ist freiwillig - schon vergessen?
Kranke ueberlasten das Krankenhaus, nicht Ungeimpfte ... zwar haben Ungeimpfte eine hoehere Wahrscheinlichkeit im Krankenhaus zu landen, aber ganz ehrlich, wie viele z.B. unter 18 sind im Krankenhaus? Trotzdem werden sie fast gezwungen zu impfen wenn sie z.B. mit dem Bus zur Pflichtschule fahren wollen!
Faelschung des GreenPass - ja, ist Dokumentenfaelschung, ist strafbar, ist auch gut so, hat aber nichts mit Nicht impfen zu tun, denn nur weil ich kein Geld habe, bin ich kein Geldfaelscher, nur sehr wenige Menschen, die kein Geld haben, faelschen sich welches, ebenso ist es beim Greenpass!
Ich habe meine Antwort gefunden, es braucht Platz fuer Leute, die vor der Impfung mehr Angst haben als vor der Krankheit. Es braucht Platz fuer Andersdenkende. Es braucht Platz fuer andere, denen man zuhoeren sollte, denn ja, es gibt die 1% die nicht mit sich reden lassen, aber der Rest, ... der wurde jetzt in eine Ecke gedrueckt. Und Druck erzeugt Gegendruck, .... braucht sich kein Widmann und kein Achammer wundern wenn es sich einige ueberlegen, ihren Traumberuf aufzugeben!

Mo., 06.12.2021 - 22:13 Permalink
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Manfred Klotz Di., 07.12.2021 - 08:07

Antwort auf von Manfred Gasser

Nein Herr Gasser, Sie klammern hier etwas aus. Impfung ablehnen ist ein gutes Recht, aber die Folgen dafür in Kauf zu nehmen ist eine Pflicht. Die Fälschung des Green Pass bedeutet, dass man auf das Recht beharrt, die Folgen aber nicht in Kauf nehmen will. Wäre man konsequent, würde man sich nicht eines gefälschten Dokuments bedienen.

Di., 07.12.2021 - 08:07 Permalink
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Profil für Benutzer Greta Karlegger
Greta Karlegger Mo., 06.12.2021 - 21:03

"Es gibt nur mehr farbige Zonen. Weiß, Gelb, Orange oder Rot. Aber vor allem Schwarz und Weiß. Alles andere, jede Schattierung, wird in dieser Welt nicht mehr zugelassen."

Das ist grandios formuliert.
Nun hatte ich ja gegenüber des Journalisten F. das eine oder andere
EIGENTOR
geschossen.
Umso mehr, dieser Text ist ein
Volltreffer!

Mo., 06.12.2021 - 21:03 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Thoma
Ludwig Thoma Mo., 06.12.2021 - 21:11

Da sich jetzt einige (gottseidank) endlich auch zu sagen trauen, was sie so denken, möchte ich von denen gerne wissen, wem ärztliche Hilfe verweigert werden soll, wenn man mit den Ungeimpften durch ist? Ich wäre da ungern unvorbereitet.

Mo., 06.12.2021 - 21:11 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Thoma
Ludwig Thoma Di., 07.12.2021 - 21:53

Antwort auf von Manfred Klotz

Ja es geht darum, dass nicht Geimpfte triagiert werden sollen. Es geht nicht darum, dass wir besser da stünden wenn 95% und mehr geimpft wären, genauso wenig wie es nicht um die körperliche Unversehrtheit einiger Individuen geht. Es geht darum, dass einige die Ungeimpften am liebsten verrecken lassen würden und andere dies (zu Recht wie ich finde) je nach dem barbarisch, verfassungswidrig, unethisch oder unchristlich finden.

Di., 07.12.2021 - 21:53 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mi., 08.12.2021 - 16:38

Antwort auf von Ludwig Thoma

Ich beziehe mich auf diese Ihre Aussage "...wenn man mit den Ungeimpften durch ist". Das steht nicht zur Debatte. Wenn man, im Sinne dieser Art von Triage, mit den Ungeimpften durch ist, stellt sich das Problem nicht mehr. Ich gebe Ihnen aber recht, dass das Triagieren von Ungeimpften keine Überlegung sein sollte. Was eine echte Überlegung sein sollte ist, weshalb "gewöhnliche Patienten", die ein Anrecht auf Behandlung haben, warten müssen. Das scheint hier niemand zu interessieren.

Mi., 08.12.2021 - 16:38 Permalink
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Profil für Benutzer Ludwig Thoma
Ludwig Thoma Mi., 08.12.2021 - 17:22

Antwort auf von Manfred Klotz

Noch steht nicht zur Debatte, was passiert, wenn man mit den Ungeimpften durch ist. Das ist richtig. Wie Sie selbst erkennen, müssen eben "gewöhnliche Patienten", also nicht Covid-patienten warten. Einige hier sind aber glücklich darüber, dass man völliger Willkür ausgesetzt sein sollte, wenn man ins KH muss. Da eben nicht mehr die besten Heilungs- oder Überlebenschancen zur Maxime für eine Behandlung gemacht werden soll, sondern Krankheitstyp und Impfstatus. Ich frage mich eben, was passiert, wenn man mit den Ungeimpften durch ist. ("Deshalb, schließt die Intensivstationen für impfverweigernde Covid-Erkrankte." wie es W. Mayr formuliert hat, ist eben nichts anderes als Triagieren von Ungeimpften).

Mi., 08.12.2021 - 17:22 Permalink
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Profil für Benutzer Erna Marsoner
Erna Marsoner Mo., 06.12.2021 - 21:59

Herr Franceschini haben Sie sich schon einmal genauer mit der Facebook-Gruppe „The Rationals“, dem Youtube Kanal „Wellenbrecher“ befasst?

Gründer davon der Intensivstations-Filmemacher Herr Andrea Pizzini, mit seinen Akademikerinnen/Akademikern, darunter gar einige Doktoren, Pflegepersonal, sowie Fake-Profile.

Schauen Sie sich die Mitglieder an und lesen Sie sich deren Kommentare (auch die Kommentare von Herrn Pizzini) auf Facebook in den vergangenen Monaten an. Sie werden staunen.

Während zu Beginn der Pandemie, die Angehörigen ihre Lieben in den letzten Stunden hier auf Erden nicht mehr begleiten durften, durfte ein Filmemacher auf Intensiv filmen. Und filmt immer noch, mit welcher Berechtigung und wer hat dafür die Genehmigung erteilt, ist dies überhaupt rechtens?

Das Filmen und Veröffentlichen dieser Videos hatte vielleicht einmal einen guten Grundgedanken, doch die fanatischen, teils extremen Kommentare gewisser Mitglieder (welche meistens "in Scharen" alle Andersdenkenden, bzw. nach ihrem Ausdruck: alle "Schwurbler" gemeinsam niederkommentieren) haben das Ganze in eine sehr bedenkliche Richtung gebracht.

Danke Herr Christoph Franceschini für Ihren Beitrag!

Mo., 06.12.2021 - 21:59 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Di., 07.12.2021 - 08:34

Antwort auf von Erna Marsoner

Nett, dass Sie nach Ihrem Beitrag zur außergewöhnlichen Interpretation von Statistiken, hier wieder hereinschauen. Sie sprechen hier - obwohl es eigentlich mit dem Thema nichts zu tun hat - die Facebook-Gruppe "The Rationals" an. Zur Erinnerung, da Sie das ausklammern, Sie haben doch versucht am Anfang auch Mitglied dieser Gruppe zu sein, oder? Sie haben sich dann selbst verdünnisiert, nachdem Sie durch Ihre, nennen wir sie diplomatisch, eigenwilligen Ansichten, meist unangenehm aufgefallen sind. Und Sie haben daraufhin, wahrscheinlich als Rachefeldzug, versucht und tun es immer noch, die Mitglieder in Verruf zu bringen, beispielsweise indem Sie öffentlich von Telefonterror durch Mitglieder der Gruppe schwadroniert haben. Interessanterweise anonyme Anrufe, die sie der Gruppe zugeordnet haben. Wir warten hier immer noch gespannt auf die Ermittlungsergebnisse. Das hat zwar auch nichts mit dem Thema zu tun, erklärt aber den Sinn Ihres Kommentars.
Auch in diesem Kommentar behaupten Sie, wie schon zu Ihren "Rationalszeiten", Falsches, aber mit dem Richtigen haben Sie es bisher ja nie so genau genommen. Damit halten Sie es so ähnlich wie mit der Statistik. Das wurde schon so oft erklärt und belegt, dass ich niemand mit dem Aufwärmen belästigen will.
Bezüglich der, ich zitiere, "fanatischen, teils extremen Kommentare", müssen Sie das mit den Telegram-Gruppen verwechseln, in denen Sie aktiv sind. Da wird man in diesem Zusammenhang tatsächlich fündig. Und abschließend, da Sie ja gerade auf dem fundamentalistisch-katholischen Trip sind, lege ich Ihnen, als Ausgangspunkt für eine Besinnung, das berühmte Bibel-Zitat "Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?" nahe.
Ich weiß, Sie nehmen sich das zu Herzen. Machen Sie es gut Frau Marsoner.

Di., 07.12.2021 - 08:34 Permalink
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Profil für Benutzer Christoph Moar
Christoph Moar Mo., 06.12.2021 - 22:14

Ehrlich gesagt, lieber Christoph Franceschini, orientiere ich mich bei der Lektüre von Beiträgen auf diesem Portal niemals rein am Wortlaut - sondern stets auch an der Textsorte. Und wenn ein Beitrag mit "Provokation" und ein anderer mit "Barbarei" gekennzeichnet ist - dann weiß ich sogar vor dem Weiterlesen, dass ich nicht jedes geschriebene Wort wörtlich zu nehmen habe.

Weder in Wolfi Mayrs "rage rant", noch in Franceschinis Replik - der es mit Isis, Taliban und Exekutionskommandos ja auch keine Nummer kleiner wählt. Genau deswegen kann ich nur leise den Kopf schütteln über die 219+ Kommentare zu "Für die Triage" und die 157+ zur "Hilfeverweigerung" von Flor: Das erste, das aus dieser Pandemie zu lernen ist, ist, dass mit Argumentationen zwischen Pro- und Novaxern kein müder Pfennig zu gewinnen ist. Völlig verlorene Liebesmüh'.

Die Lösung eines Problems - und diese Pandemie ist ein ganz formidables - beginnt für Ingenieure damit, dass man das Problem präzise beschreibt. In unserem Fall: wenn wir dem Virus seinen natürlichen Lauf nehmen lassen, kollabiert unser Gesundheitssystem (und tatsächlich auch viele der Menschen, die darin arbeiten, aber das wäre mindestens einen eigenen Beitrag wert). Und die Verluste an Leib und Leben sind höher, als wir uns das alle wünschen. Damit das nicht geschieht, sind wir gezwungen, die Reproduktionszahl des Virus kontrolliert zu halten.

Das läuft über verschiedene Maßnahmen wie: (digitaler) Kontaktnachverfolgung (die Allzuviele ignorierten), Aereosolvermeidung (Mundschutz, das Allzuviele verweigern), Kontakteinschränkungen (die Allzuviele nicht einhalten), Impfung (die Allzuviele nicht möchten) und Genesung (das unser Gesundheitssystem in zu Hohen Mengen nicht derpackt).

Aufgrund der jetzt aktiven Mutationen des Virus müssten wir zur Lösung des Problems eine immune Bevölkerung (= 1 - 1/R0) von früher 70-85%, mit Delta eher 95% erreichen. Und so wie die Bevölkerung mitmacht, werden wir diese Zahl nicht mit Geimpften alleine erreichen: sondern nur aus der Summe von Geimpften und Genesenen.

Passt auch. Kann man wirklich so machen.

Nur: statt des Risikos einer Hirnvenenthrombose bei Impfstoff Typ1 (0,0004%, AstraZeneca liegt wie sauer Bier in den Regalen) oder einer Herzmuskelentzündung bei Impfstoff Typ2 (0,0006%, die verhassen mRNA Vakzine) nehmen wir ungleich schwerere bis tödliche Infektionsverläufe in Kauf - mitsamt dem Risiko von LongCovid nach einer ungeimpften Infektion (10-20%). All diese Risiken müssen bezahlt werden: Jahrzehntelang durch Akut- und Nachbehandlungen in unserem Gesundheitssystem, durch Verluste von Einkommen und menschlichem Leben, durch Erschöpfung der einzigen Helden in dieser Pandemie: die Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die diese absurde Belastung physisch tragen müssen. Bezahlen? Tun wir das alle.

Das alles ist schwer zu ertragen - und erklärt mir den Frust Vieler. Richtig Sorgen macht mir aber: die physische und psychische Gesundheit unser Sanitätspersonals. Bis (1 - 1/R0) erreicht ist, ist es noch geradezu unmenschlich viel Arbeit.

Mo., 06.12.2021 - 22:14 Permalink
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Profil für Benutzer Patrick Daldos
Patrick Daldos Mo., 06.12.2021 - 22:37

Antwort auf von Christoph Moar

Danke fuer den Versuch, eine sachliche Basis reinzubringen. Sei es bei der immunen Bevoelkerung, sei es bei Risikobewertungen ist es halt schwierig, weil es halt doch Unterschiede zwischen 16 und 60 Jahren gibt. Und hier koennte ein Punkt sein um anzusetzen, wenn braucht mehr Schutz, wer weniger? Wer hat welches Risiko wo?
Dann bleiben mir noch zwei Hoffnungen - einmal das Hoffen und Beten dass sich das Virus ausmutiert und eine Mutations-Kurve hin zu "normalen" Coronaviren macht, die dann im Bereich von Grippe anzusiedeln sind und somit vom Gesundheitssystem hoffentlich bewältigt werden kann. Die andere Hoffnung - die Wissenschaft - wenn man hoert dass verschiedene Arzneimittel zugelassen werden, dass man versucht nicht nur Infektionen zu vermeiden, sondern diese auch in verschiedenen Stadien besser behandeln kann. Jetzt wird gleich wieder vom Wurmmittel fuer Pferde gefaselt - Ivermectin ist ein fuer Menschen zugelassenes Arzneimittel, auch Tocilizumab wurde jetzt zugelassen bei schweren Verlaeufen eingesetzt zu werden, ... !
Ich denke, das koennte auch die Loesung sein, Infektionen vermeiden mittels Abstand, Maske, ... impfen um nicht schwer zu erkranken, ... therapieren, ... !
Und nicht vergessen, hoffen und beten! :-)

Mo., 06.12.2021 - 22:37 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Di., 07.12.2021 - 08:49

Antwort auf von Christoph Moar

@Chris Moar Aus der Seele geschrieben. Mir fehlen auf salto.bz seit Monaten wissenschaftlich fundierte Beiträge rund um das Corona-Thema.
Drama, das sich momentan überall dort abspielt, wo es eine niedrige Impfquote gibt, wird ignoriert. Statt A. Pizzinis Wellenbrecher gibt's einen Adventskalender und hier die Vorschläge zu beten. Ich fasse es nicht.

Di., 07.12.2021 - 08:49 Permalink
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Profil für Benutzer Stereo Typ
Stereo Typ Mo., 06.12.2021 - 22:20

Ich bin so froh um den Artikel. Die Gesellschaft in Südtirol gibt zurzeit ein erbärmliches Bild ab. Sollte die Pandemie irgendwann vorbei sein, werden wir nicht über den jeweiligen Impfstatus diskutieren müssen, sondern über den Umgang der Menschen miteinander.

Mo., 06.12.2021 - 22:20 Permalink
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Profil für Benutzer Joachim Oberrauch
Joachim Oberrauch Mo., 06.12.2021 - 22:48

Dem ist nichts hinzuzufügen. Hier schreibt jemand, dem die Orientierung nicht so schnell abgekauft werden kann. Die Kriese hat das schlechteste aus dieser Gesellschaft hervor geholt. Wollen wir hoffen, dass es nicht allzu lange dauert, bis genügend Menschen sich fragen, ob es diese paas Prozent Impfquote tatsächlich wert ist/war, dass ein ganzer Kontinent den moralischen Kompass über Bord wirft.

Ich bete darum. Und hoffe, ich bin nicht allein.

Mo., 06.12.2021 - 22:48 Permalink
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Profil für Benutzer Elisabeth Garber
Elisabeth Garber Di., 07.12.2021 - 09:19

Antwort auf von Joachim Oberrauch

@Joachim Oberrauch Es wäre schon viel getan, wenn Impfgegner und 'Andersdenkende' jene, die sich aus Überzeugung impfen lassen und auch sonst eine andere Haltung vertreten, mindestens grüßen würden.
Ausserdem kann man m.M. nicht die ganzen Fakten, die ein Chris Moar (u.v.a.) zusammenfasst, ignorieren und dafür Beten und moralisieren.

Di., 07.12.2021 - 09:19 Permalink
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Profil für Benutzer Maximi Richard
Maximi Richard Mo., 06.12.2021 - 22:56

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ wird seit langer Zeit fast nur scheinheilig gebetet und dass diese Kirche einen starken Wertekanon besitzt wage wirklich ich zu bezweifeln.

Mo., 06.12.2021 - 22:56 Permalink
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Profil für Benutzer Gerold FIEDLER
Gerold FIEDLER Mo., 06.12.2021 - 23:01

Ein Dank an Herrn Franceschini fuer diese klare Gegendarstellung zum Artikel des Herrn Mayr, welcher m.E. in vielen Punkten diskriminierend und hetzerisch formuliert ist. Hoffe doch sehr, dass solche Aussagen, wie von Herrn Mayr, nicht die Meinung vieler Menschen in Suedtirol wiederspiegelt.

Mo., 06.12.2021 - 23:01 Permalink