Politik | Landeverwaltung
Giù il Cappello
Foto: Hannes Prousch
Marco Cappello ist ein hohes Tier.
Der 59jährige Bozner Jurist wurde nach einem Jurastudium in Padua 1988 Angestellter der Gemeinde Bozen. Bis 2004 bekleidete er dort mehrere Führungspositionen, wie das Amt des Direktors für Rechtsangelegenheiten der Raumordnung und Umweltschutz. Von 2004 bis 2010 war Cappello dann der leitende Rechtsanwalt des Rechtsamtes der Stadtgemeinde Bozen.
Dann wechselte der Chefjurist der Stadt Bozen zum Südtiroler Sanitätsbetrieb, wo er zum Verwaltungsdirektor ernannt wurde. 2017 wird Cappello als Verwaltungsdirektor abgelöst und der Jurist kehrt in seinen ursprünglichen Bereich wieder zurück. Er leitet seit damals als Direktor die Abteilung Recht und Allgemeine Angelegenheiten im Südtiroler Sanitätsbetrieb.
Kurz vor seinem 60. Geburtstag sollte jetzt eigentlich wieder ein Wechsel anstehen, der Marco Cappello ins Zentrum der politischen Macht geführt hätte.
Von Guggenbergs Abgang
Mit dem Jahreswechsel wird die Stelle als Chefanwältin des Landes frei.
Renate von Guggenberg geht nach mehr als 40 Jahren im Landesdienst und über 20 an der Spitze der Anwaltschaft des Landes in Pension.
Die Rittner Juristin war 1981 in den Landesdienst eingetreten. Nach 15 Jahren an der Spitze des Zentralamtes für Rechtsangelegenheiten übernahm sie im Jahr 2000 die Leitung der gesamten Anwaltschaft mit den heute drei Bereichen Vertragsdienst, Rechtsdienst und Rechtsdienst für das Territorium sowie dem Amt für Sprachangelegenheiten.
Bereits Ende November verabschiedeten Landeshauptmann Arno Kompatscher und Generaldirektor Eros Magnago ihre Chefjuristin offiziell. „Als Anwältin des Landes hat Renate von Guggenberg viele Jahre hindurch mit großem Einsatz, einem außerordentlichen verwaltungs- und autonomierechtlichen Fachwissen die Anliegen des Landes Südtirol besonders auch vor dem Verfassungsgericht in Rom vertreten“, erklärte Kompatscher.
Zudem verwies der Landeshauptmann darauf, dass mit Renate von Guggenberg eine Frau eine der Schlüsselpositionen in der Landesverwaltung jahrelang erfolgreich und beispielhaft bekleidet habe.
Eigentlich wollte Renate von Guggenberg ihre Karriere als Südtiroler Staatsrätin in Rom beenden. Doch dabei war ihr letztlich ihr vorgerücktes Alter im Weg.
Der Gegenwind
Weil man innerhalb der Anwaltschaft keinen natürlichen Nachfolger oder keine natürliche Nachfolgerin ausgemacht hat, wollte die Landespolitik auf eine Berufung von außen setzten. Es war Marco Cappello, der von Guggenbergs Nachfolger werden sollte. Der Sabes-Jurist hat in Arno Kompatscher einen hochkarätigen Befürworter gefunden.
Nach Informationen von Salto.bz hat es bereits vor Wochen ein Gespräch mit Marco Cappello auf höchster Ebene gegeben. Cappello soll dabei durchaus Interesse an einen möglichen Wechsel ins Palais Widmann gezeigt haben.
Doch dann kam plötzlich massiver Gegenwind auf. Ausgehend von der Anwaltschaft selbst, erfasste die Diskussion die Politik und die Landesregierung. Vor allem Landesrätin Waltraut Deeg machte offen Stimmung gegen Cappello. Eines der Argumente, das bei der Besetzung der Spitzenpositionen im Land immer wiederkehrt, ist dabei ethnischer Natur. Man soll diese Spitzenposition nicht mit einem Italiener besetzen.
Der Wettbewerb
Der Widerstand war so groß, dass man jetzt beschlossen hat, einen anderen Weg zu gehen. Aus der geplanten Direktberufung Cappellos wird nichts mehr. Noch vor Ende des Jahres soll ein öffentlicherer Wettbewerb ausgeschrieben werden. In dem Auswahlverfahren wird die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Renate von Guggenberg ermittelt werden.
„Wir gehen davon aus, dass Marco Cappello sich an diesem Auswahlverfahren nicht beteiligen wird“, mutmaßt man in der Landesverwaltung.
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Ist der Wettbewerb nicht das
Ist der Wettbewerb nicht das normale Procedere bei der Stellenbesetzung?
Besser so für die Provinz....
Besser so für die Provinz....
La ruota che gira
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