Politik | SVP

„Ich habe Fehler gemacht“

Die SVP-Abgeordnete Jasmin Ladurner ist als Landtagsabgeordnete zurückgetreten. Sie ist über nicht korrekte Spesenabrechungen und Fahrtkosten gestolpert.

Ladurner, Jasmin
Foto: Oliver Oppitz
Zweieinhalb Tage. Solange dauerte es von der Enthüllung durch die Neue Südtiroler Tageszeitung bis zum Rücktritt.
Die Tageszeitung hatte am Mittwoch nachgewiesen, dass Jasmin Ladurner mehrere Fahrten zum Regionalrat nach Trient verrechnet hat, die sie aber nie selbst gemacht hat. Sie war als Beifahrerin bei Kolleginnen und Kollegen mitgefahren. Bereits am Donnerstag sickerte durch, dass der Fall schwerwiegende, personelle Konsequenzen haben wird. In mehreren persönlichen Telefongesprächen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher wurde Jasmin Ladurner schnell klar, dass sie als Landtagsabgeordnete nicht mehr haltbar ist. Auch SVP-Obmann Philipp Achammer und der Meraner Bezirksobmann Martin Ganner  äußerten sich intern in diese Richtung. Zudem kam heraus, dass es weit mehr nicht korrekt abgerechnete Fahrten gibt, als bisher bekannt.
Das dürfte letztlich den Ausschlag für den Rücktritt von Jasmin Ladurner gewesen sein. Innerhalb der SVP wurde klar, dass man diese Vorkommnisse weder vor der eigenen Parteibasis noch vor der Öffentlichkeit rechtfertigten kann.

Aus diesem Grund teile ich mit, dass ich mit sofortiger Wirkung mein Mandat als Abgeordnete des Südtiroler Landtags niederlege.

Eine Anfrage von Salto.bz am Donnerstagabend bei Jasmin Ladurner blieb vorerst unbeantwortet. Am Freitagvormittag folgt dann um 9.45 Uhr die Antwort.
Jasmin Ladurner schreibt:
 
„Ich habe Fehler gemacht, stehe dafür gerade und ziehe daraus die Konsequenzen. Aus diesem Grund teile ich mit, dass ich mit sofortiger Wirkung mein Mandat als Abgeordnete des Südtiroler Landtags niederlege.
Ich danke allen Menschen, die mich begleitet und unterstützt haben.
Jasmin Ladurner“
 
Wenig später trudelt dann auch die offizielle Pressemitteilung der SVP ein. Sie macht deutlich, dass dieser Rücktritt innerhalb der SVP nicht von allen bedauert wird. Nur so ist es erklärbar, dass  SVP-Landessekretär Stefan Premstaller  in der Mail zuerst "Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag und einen guten Rutsch ins neue Jahr" schreibt, bevor er zu Sache kommt. 
 
"Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Unregelmäßigkeiten hinsichtlich der Spesenabrechnung seitens der Abgeordneten Jasmin Ladurner zu Tage getreten sind, ist diese in Absprache mit dem SVP-Obmann Philipp Achammer von ihrem Amt als Abgeordnete des Südtiroler Landtags zurückgetreten. „Dieser Rücktritt war aufgrund des fehlerhaften Verhaltens von Frau Ladurner unausweichlich. Gleichzeitig hat Frau Ladurner mit ihrem schnellen Rücktritt eine konsequente und verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen, die es anzuerkennen gilt. Im Namen der Südtiroler Volkspartei bedanke ich mich bei Frau Ladurner für Ihre Arbeit, die sie in den vergangenen drei Jahren im Südtiroler Landtag geleistet hat.“
 
Für Ladurner wird jetzt die Brixnerin Paula Bacher in den Landtag und in die SVP-Fraktion nachrücken.

 

Update: Dieser Artikel wurde um 10.33 Uhr verändert und ergänzt.

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△rtim post Fr., 31.12.2021 - 11:11

Da könnten sich all die anderen, die an ihrem Landtagssessel und Posten kleben, ein Beispiel nehmen.
Bitte nun einfach alle Spesenabrechnungen gänzlich abschaffen. Die bereits allgemeine Kostenpauschale von 700 Euro sollte doch reichen. Das spart auch Verwaltungspersonal für die Kontrolle und Bearbeitung.

Fr., 31.12.2021 - 11:11 Permalink
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Josef Ruffa Fr., 31.12.2021 - 12:23

Es blieb wohl nichts anderes übrig. Trotzdem chapeau, sie hat es getan. Im hohen Haus sitzen andere Kaliber, die nicht die gleiche Konsequenz gezogen haben. Die Dame war, wenn man so die Medien der Jahre betrachtet, scheinbar ein Dorn im Auge. Ein Dorn im System.

Fr., 31.12.2021 - 12:23 Permalink
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Josef Ruffa Fr., 31.12.2021 - 14:01

"SVP-Fraktionssprecher Gert Lanz bedauert, dass mit Jasmine Ladurner eine geht, die jugendlichen Elan in den Landtag gebracht hat. Lanz lobt ihre Tüchtigkeit. Fehler würden Politikern nicht verziehen, sagt Lanz. Für Neueinsteiger sei es oft schwierig, sich da zu orientieren."

Quelle: https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/12/tag-Suedtirol-Ja…

Wo gehobelt wird fallen Späne Herr Lanz. Scheinbar will man aber junge Kollegen/Kolleginnen nicht helfen in der Partei. Parteifreund=Parteifeind .... es geht nur um das eigene ICH und um die eigene MACHT. Machen wir uns doch nichts vor.

Fr., 31.12.2021 - 14:01 Permalink
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gorgias Fr., 31.12.2021 - 15:47

Ein letzes Mal hat uns Frau Ladurner in ihrer politischen Laufbahn angegrinst. Mehr hatte Sie aber entschieden nicht drauf. Ihre politische Substanzlosigkeit hat dank der Hochglanz-PR dem SVP Durchschnittswähler nicht gestört. Es war doch erstaunlich, dass jemand der einen Wahlkampf veranstaltet ohne bei einen einzigen öffentlichen Auftritt über Inhalte und Positionen rede und antwort zu stehen oder an einer öffentlichen Podiums-Diskussion teilzunehmen, den Weg in den Landtag gefunden hat. Was sie in ihren intimen Hausbesuchen zu erzählen hatte, werden nur die Eingeweihten wissen. Wahrscheinlich viel Gemenschle und wenig Inhalt.
Die Marie-Mäve-Zauberformel: jung - blond - Weibchen hat eben gezogen. Und danach surft man aal-glatt durch die Legislaturperiode. Nichts an ihr wirkt authentisch. Selbst die Anzeige gegen einen geschmacklosen Kommentar in den sozialen Medien hat den Beigeschmack eines PR-Stunt.

Die politische Landschaft Südtirols wird ohne sie sicher nicht ärmer.

Fr., 31.12.2021 - 15:47 Permalink
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Salto User
Günther Alois … Sa., 01.01.2022 - 09:39

Mit dem Rücktritt ist es hoffentlich nicht getan.In meinen Augen ist dies Betrug an den Steuerzahlern*innen,wenn man getürkte Abrechnungen macht.Hoffe dass sich diesbezüglich der Rechnungshof und die Staatsanwaltschaft einbringt.Sollte auch eine Warnung sein für die restlichen SVP Abzocker!!!

Sa., 01.01.2022 - 09:39 Permalink
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Profil für Benutzer Michael Bockhorni
Michael Bockhorni So., 02.01.2022 - 17:34

Klar ist es inkorrekt und "patschert" wenn sie nicht gleich alle falsch deklarierten Fahrten zugibt. Allerdings von Bozen nach Trient sind es 47 km, hin und zurück also 94 km mal die ca. 50ct km Geld lt. Provinz macht rund 45 € Schaden pro falsch deklarierter Fahrt bei 8 - 15 Sitzungen / Jahr seit 2019.

So., 02.01.2022 - 17:34 Permalink