Umwelt | Zugverbindungen

Nachts nach Innsbruck und zurück?

Die Südtiroler Freiheit fordert einen neuen Nachtzug zwischen Innsbruck und Bozen. Die Mehrheit lehnt den Antrag ab, stellt jedoch mögliche Verbindungen in Aussicht.
Euregio-Zug
Foto: LPA/STA

Im Nachtzug von Innsbruck nach Bozen und wieder zurück. Dies die Vorstellung, die die beiden Abgeordneten der Südtiroler Freiheit, Sven Knoll und Miryam Atz Tammerle, in einem Beschlussantrag gießen. Während der Landtag den Beschlussantrag mit 13 Ja und 18 Nein Stimmen ablehnt, bleibt das Thema der Nachtzüge aktuell.

Attraktive und gut funktionierende Zugverbindungen seien nicht nur eine gute Möglichkeit, um stressfrei von A nach B zu kommen, sondern dienten auch dem Klimaschutz. Deshalb sollte alles darangesetzt werden, um vor allem innerhalb der Europaregion Tirol gut funktionierende Zugverbindungen zu ermöglichen, so Knoll. Dass der letzte Anschlusszug vom Brenner nach Bozen bereits um 21:45 abfahre und es danach keine Möglichkeiten mehr gebe, mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Innsbruck nach Südtirol zu gelangen, sei nicht nur für die Studenten ein Problem, das gelöst werden müsse. Deshalb solle die Landesregierung sich darum bemühen, eine nächtliche Zugverbindung zwischen Innsbruck und Bozen zu schaffen.

Sowohl Maria Elisabeth Rieder (Team K) als auch Hanspeter Staffler (Grüne) sprachen sich prinzipiell für bessere nächtliche Zuganbindungen aus, erwähnten jedoch, dass die Zugverbindung zwischen dem Brenner und Bozen vergleichsweise gut funktioniere. Vor allem im Pustertal und Vinschgau gäbe es hingegen Probleme mit den Anbindungen und personal-bedingten Ausfällen. Der letzte Zug ins Pustertal starte beispielsweise um 20.30 in Bozen. "Dabei muss man noch Glück haben, den Anschlusszug in Franzensfeste zu erwischen", so Rieder. Eine Gegebenheit, die im Antrag berücksichtigt werden solle. Wenn es um die Euregio gehe - wie im Beschlussantrag angekündigt - müsse der Zug zudem bis Trient reichen betonten sowohl Alessandro Urzì (Fratelli d'Italia) als auch Hanspeter Staffler.

Der zuständige Landesrat Daniel Alfreider zeigte wenig Verständnis für den Vorschlag: "Das Bahnsystem ist derzeit am Limit", so Alfreider. Nachts seien die Trassen auf der Brennerstrecke wegen Ausbaus nicht befahrbar. Bevor eine neue Trasse eröffnet werden könne, müsse zudem das Fahrgastpotenzial erhoben werden. Nachtzüge bräuchten ein großes Einzugsgebiet, weshalb man mit der Deutschen Bahn im Gespräch sei. Die Strecke Bozen-Innsbruck allein wäre hingegen als Nachtverbindung eine Fehlinvestition und gehöre nicht zu den Prioritäten.

Oberste Priorität habe hingegen der Pendlerverkehr, der letztens wieder angewachsen sei und im Moment bei etwa 80 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie liege. Zudem gäbe es Investitionen in die Riggertalschleife und in die Linie Bozen-Meran. Für die Studenten haben man sich indes um das Euregio-Ticket bemüht.

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magda baur

Wenn eine Zugverbindung zurzeit nicht möglich ist, warum nicht eine Busverbindung Innsbruck - Bozen - Meran? Allein schon die Anbindung Meran-Bozen ist verheerend und muss so schnell wie möglich verbessert werden.

Di., 15.02.2022 - 10:57 Permalink