Gesellschaft | Pandemie

„Schwer nachvollziehbar“

Die Kinder- und Jugendanwältin fordert für Schulen verhältnismäßige Corona-Schutzmaßnahmen ab Mai. Junge Menschen leiden bereits vermehrt unter psychischer Belastung.
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Foto: Marco Fileccia on Unsplash

Laut der Südtiroler Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller „ist es für viele junge Menschen mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene.“ Ab Mai soll es zu erheblichen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen für die Gesellschaft kommen, insbesondere, was die Maskenpflicht anbelangt. Für Schülerinnen und Schüler gilt dies aber nicht sicher.

 

Gleichzeitig werden Kindern und Jugendlichen nach wie vor die strengsten Maßnahmen zugemutet.

 

 

Fest steht, dass die psychischen Belastungen und Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen stark zugenommen haben. Gleichzeitig werden ihnen nach wie vor die strengsten Maßnahmen zugemutet. Gerade deshalb hat sich die Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller von Südtirol erneut an die nationale Kinder- und Jugendanwältin in Rom gewandt: „Der Schwerpunkt muss weiterhin auf die Nachvollziehbarkeit und Verhältnismäßigkeit der Einschränkungsmaßnahmen gesetzt werden.“ Das gelte insbesondere auch für die Kinder und Jugendlichen. „Für viele junge Menschen ist es mittlerweile schwer nachvollziehbar, dass für sie scheinbar andere Regeln gelten sollen als für Erwachsene“, erklärt Höller.

 

Auf Augenhöhe

 

„Wir haben die Erfahrung gemacht, dass junge Menschen - die in der Gesellschaft immer wieder als interesselos, rebellisch und unverantwortlich abgestempelt werden - sich sehr wohl an die Regeln halten, wenn sie wissen, dass sich etwas tun lässt und sie nachvollziehen können, warum es wichtig ist für eine überschaubare Zeit auf etwas zu verzichten. Dafür müssen wir den jungen Menschen aber auch auf Augenhöhe begegnen“, so die Kinder- und Jugendanwältin Höller.

Das gelte nicht nur für die verbleibenden Wochen des laufenden Schuljahres, sondern immer - insbesondere auch in Hinblick auf Herbst und mögliche Einschränkungen bei einer etwaigen neuen Infektionswelle: Eventuelle Maßnahmen müssen immer an die aktuelle pandemische Lage angepasst werden und für alle Bereiche gelten. Daher dürfen auch künftig eventuelle restriktive Maßnahmen nicht nur junge Menschen betreffen, sondern die gesamte Bevölkerung, wenn es das Infektionsgeschehen verlangt.

 

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Nössing Norbert Do., 21.04.2022 - 09:59

Es ist höchste ZEIT!!!!!!
Man sieht, welchen Stellenwert die Schule in der Gesellschaft immer noch hat. Ich glaube niemand hat sich in der gesamten Zeit so sehr an die Regeln gehalten, wie die jungen Leute in den Schulen. Und wieder sollen sie die Arschkarte ziehen. Risikopersonen können sich problemlos jeden Tag ohne Maske und Sicherheitsabstand ihr Glasl Wein am Budl gönnen, während die Schüler in der Schule trotz zweimaligem Test pro Woche ( die meisten sind eh schon dreifach geimpft) sich einen Anschiss gefallen lassen müssen, wenn sie die Maske unter der Nase tragen. Es ist höchst an der Zeit, dass die Verantwortlichen in der Politik endlich für die Jugendlichen was tun und nicht immer nur „Pla pla pla pla plappern“.
Lehrer Norbert Nössing mit Klasse 2CT Jakob Phillip Fallmerayer Brixen

Do., 21.04.2022 - 09:59 Permalink
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Franz Hilpold Do., 21.04.2022 - 13:14

Antwort auf von Nössing Norbert

Die Coronaregeln sind nur zum Teil sanitäre Vorkehrungen, es sind auch politische Maßnahmen. Das sieht man z. B. daran, dass unsere Ärzte, wenn sie nicht geimpft sind, ein Berufsverbot erteilt bekommen, während die aus der Ukraine zugewanderten Ärzte - fast alle ungeimpft - ungehindert ihren Beruf ausüben können, ja sogar unsere Impfverweigerer im Beruf ersetzen können.

Do., 21.04.2022 - 13:14 Permalink
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Martin Sitzmann Do., 21.04.2022 - 11:53

Ich finde, hier hat die Landesregierung (im Speziellen der Landeshauptmann und der Bildungslandesrat) die Möglichkeit zu zeigen, was ihr Bildung und das Wohlergehen der Jugend Wert ist.
Ein Südtiroler Sonderweg ohne Wenn und Aber ist höchst angebracht - weg mit der Maske, auch wenn wir dafür als Kompromiss noch ein paar Wochen diese Nasenflügeltests machen müssen.
Aber bitte MACHEN und SICH TRAUEN, nicht nur REDEN.
Ansonsten würde es mich nicht wundern, wenn einige Schulen den zivilen Ungehorsam wagen.
Regeln sind für die Menschen da, nicht die Menschen für die Regeln.

Do., 21.04.2022 - 11:53 Permalink
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Daniel Kraler Do., 21.04.2022 - 13:09

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf meinen Beitrag vom 18.03. hinweisen:
https://www.salto.bz/de/article/18032022/testpflicht-ein-jahr-danach

Wie ist es eigentlich möglich, dass darüber überhaupt noch diskutiert werden muss?
Welche Gefahr im Verzug geht von den Kindern noch aus und wie ist diese noch nachvollziehbar begründet?
Kann es wirklich nur daran liegen, dass Schüler und Schülerinnen, keine richtige Lobby haben? Kinder haben keine Gewerkschaft, kein Verband, mit dem sich die Politik vorher über Maßnahmen einigen müsste. So scheiterte z.B. die Testpflicht in den Betrieben letztes Jahr nur am fehlenden Mut von Sozialpartnern, bestimmte Dinge zu unterzeichnen. https://www.tageszeitung.it/2021/04/18/fehlender-mut-2/
Welche Interessen stehen da im Vordergrund und welchen Stellenwert hat da das Kindeswohl?

Do., 21.04.2022 - 13:09 Permalink
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Karl Trojer Fr., 22.04.2022 - 11:20

Schülerinnen und Schüler müssen endlich von der Maskenpflicht und von Covid-Tests befreit werden !!! Die psychischen und physischen Schäden, die diese Pflichten bei Kindern und Jugendlichen anrichten, übersteigen bei weitem den entsprechenden Nutzen...

Fr., 22.04.2022 - 11:20 Permalink