Wirtschaft | Milchwirtschaft
Der Milch-Scheidungskrieg
Foto: Salto.bz
Gerüchte, dass einige Bauern den Milchhof Sterzing verlassen und sich nach einem neuen Abnehmer umsehen wollen, kursieren bereits seit Längerem. Ende Juni haben sie offiziell die „Scheidungs-Papiere“ eingereicht bzw. die PEC-Mail mit der Kündigung versandt. Die neuen Verträge sind unterzeichnet und der neue Milchtankwagen samt geeichter Waage seit heute (1. Juli) im Einsatz. Rund 15.000 Liter Milch, was in etwa einem Tankwagen voll entspricht, werden nun nicht mehr in Südtirol verarbeitet, sondern rund 300 Kilometer weiter südlich in der Region Emiglia-Romagna, genauer gesagt in der Milchgenossenschaft Agri Piacenza Latte.
Als Grund wird im Kündigungsschreiben unter anderem „das in der Satzung und Geschäftsordnung dieser Genossenschaft festgelegte Kriterium der Milcherzeugung“ genannt. „Dieses beruht auf dem Verhältnis zur Futterfläche (die nur dann als nutzbar gilt, wenn sie sich im Sammelgebiet dieser Genossenschaft bzw. in der Provinz Bozen befindet)“. Es handelt sich dabei um das GVE/Hektar-Kriterium.
Um die Zusammenhänge besser zu verstehen, muss man vier Jahre in die Vergangenheit zurückblicken. Im Frühjahr 2018 haben sich die Milchhöfe – im Falle des Milchhofes Sterzing fand die Abstimmung am 6. April im Stadttheater von Sterzing statt – im Rahmen einer Vollversammlung für die Einführung eines neuen Konzeptes, das unter der Bezeichnung „flächenbezogene Milchwirtschaft“ bekannt ist, ausgesprochen, und zwar mit großer Mehrheit. Damit sollte eine nachhaltigere Produktionsweise festgelegt werden, die im Grunde vom Vorsatz ausgeht: Die Milchkühe sollen mit dem Futter gefüttert werden, das auf dem eigenen Grund und Boden wächst. Begründet wurde diese Maßnahmen mit dem Verhalten der Konsumenten, die wissen wollen, wo ihre Nahrungsmittel herkommen und wie sie produziert werden. Nachhaltig eben. Dass die Realität etwas anders aussieht, steht auf einem anderen Blatt.
Das Konzept besagt, dass der Viehbesatz an die Fläche eines Betriebes gekoppelt wird. Unter Artikel Art.9 der abgeänderten Geschäftsordnung wird folgender GVE-Besatz/ha festgelegt (dieser wurde übrigens von den Vorgaben für die Beihilfen des Landes übernommen):
Wird der GVE-Besatz pro Hektar überschritten, treten Vertragsstrafen in Kraft. Der Milchhof Sterzing hat dabei folgende Kriterien festgelegt: Ab 2019 wurde auf jene Milchmenge, die über der berechneten Referenzmenge lag, ein Abzug von 10 Cent/kg Milch angewandt. In den nachfolgenden Jahren (2020 bis 2023) reduzierte bzw. reduziert sich die Referenzmenge um jeweils zehn Prozent. Ab 2024 wird die gesamte in einem Betrieb produzierte Milch nicht mehr angenommen, wenn die entsprechende Referenzmenge überschritten wird.
Unmittelbar nach dem Beschluss haben 21 Bauern Rekurs gegen die Statutenänderung eingereicht; in erster Instanz fiel die richterliche Entscheidung, die im Februar gefällt wurde, zugunsten des Milchhofes Sterzing aus. Während 13 Bauern mittlerweile aus dem Verfahren ausgestiegen sind, werden die restlichen acht in die nächste Instanz gehen.
Während 13 Bauern mittlerweile aus dem Verfahren ausgestiegen sind, werden die restlichen acht in die nächste Instanz gehen.
Inzwischen werden seit drei Jahren Strafen ausgestellt – es trifft kleine Bauern, wie auch Großbauern. Es wurden Strafen in Höhe von rund 50 Euro wie auch 40.000 Euro ausgestellt. Während jedoch für Mehranlieferungen Sanktionen erteilt werden, werden die Geschäftsanteile interessanterweise nicht gesenkt. Mit einem Geschäftsanteil erwirbt sich das Genossenschaftsmitglied sozusagen das Recht, eine bestimmte Milchmenge zu liefern. Die Geschäftsanteile – pro Anteil 25 Euro – müssen im Verhältnis zu der durchschnittlichen Anlieferungsmenge gezeichnet werden. Ein Geschäftsanteil entspricht dabei 1.210 kg Milch der durchschnittlich angelieferten Jahresmenge. Man müsste eigentlich annehmen, dass bei einer Strafe für übermäßige Milchanlieferungen zumindest die Geschäftsanteile entsprechend gesenkt werden – dem ist allerdings nicht so.
Wer sind die „Aussteiger“?
Zu den „Aussteigern“ aus dem Milchhof Sterzing gehören einige, die am Verfahren gegen den Milchhof Sterzing beteiligt sind, andere haben sich ihnen angeschlossen. Jene, die in die Rechtsstreitigkeiten involviert sind, erklären, dass sie den Milchhof lieber von sich aus verlassen, als sich rauswerfen zu lassen. Ein Urteil in der Rekursverhandlung wird nämlich nicht vor dem 1. Jänner 2024 erwartet.
Die Aussteiger allesamt über einen Kamm zu scheren und sie als Turbo-Bauern zu bezeichnen, wird der Sache nicht gerecht. Unter ihnen befinden sich zwei Bauern, die rund 180 Stück Vieh besitzen, aber auch Bauern mit 25 Stück, mit 30 Stück, 40 Stück und 60 Stück. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Landwirte mittelgroße Betriebe führen, die noch im Haupterwerb tätig sind. Wie die Geschäftsführerin des Sennereiverbandes Annemarie Kaser vor Kurzem erklärte, sind gerade sie es, die durch die enormen Kostensteigerungen bei Futter, Treibstoff und Energiekosten in große Schwierigkeiten geraten sind.
„Wollen nicht Bank spielen“
Geht man den Ursache tiefer auf den Grund, so zählen neben dem drohenden Rauswurf die Auszahlungsrichtlinien und die Milchgeldzahlung zu den Hauptargumenten für den Ausstieg. Laut Geschäftsordnung des Milchhofes Sterzing „erfolgt die Anlieferung mit noch festzulegendem Preis.“ Das bedeutet, dass der endgültige Preis erst nach Beendigung der jeweiligen Vermarktungsperiode und damit am Ende des jeweiligen Vermarktungsjahres ermittelt wird. Für die Mitglieder heißt das, dass eine Akontozahlung bis ca. 20. des zweiten darauf folgenden Monats der Anlieferung geleistet wird. Als Grundlage für die Akontozahlung wird der durchschnittliche Auszahlungspreis des Vorjahres herangezogen. Die Saldo-Zahlung wird rund einen Monat nach Jahresabschluss durch die Vollversammlung getätigt. Das Hauptproblem bei dieser Auszahlungsmethode ist nicht nur die zeitliche Verzögerung von zwei Monaten – insbesondere bei Schwankungen in der Liefermenge kann sich das gravierend auswirken –, sondern auch die Akontozahlung – derzeit laut Aussteiger 40 Cent/kg.
Kein Bauer ist heute in der Lage, Milch um 40 Cent pro Kilogramm zu produzieren.
„Kein Bauer ist heute in der Lage, Milch um 40 Cent pro Kilogramm zu produzieren“, erklärt einer der Bauern, der lieber ungenannt bleiben möchte (Name der Redaktion bekannt). Während sie die Rechnungen für Futter, Strom und Treibstoff mit einem durchschnittlichen Zahlungsziel von 30 Tagen begleichen müssen, liegt ihr Geld, mit dem sie eigentlich wirtschaften müssten, auf der „Milchhof-Bank“. Laut Aussagen der Aussteiger sind inzwischen einige Bauern sogar gezwungen, Überbrückungskredite aufzunehmen, um bis zur Saldo-Zahlung über die Runden zu kommen. Ein Teufelskreis.
„Durch den Beschluss über die flächenbezogenen Milchwirtschaft ist die Kreditwürdigkeit einiger Bauern gesunken, weil auch die Einnahmen gesunken sind. Investitionen zu tätigen, ist kaum noch möglich und die Kaufkraft sinkt. Der größte Schaden ist allerdings, dass die Motivation weiterzumachen, verloren gegangen ist und Feindschaften unter den Bauern entstanden sind, die sich teilweise quer durch die Familien ziehen“, so der Bauer, der auf einen weiteren „Effekt“ hinweist, welchen die flächenbezogene Landwirtschaft mit sich brachte: einen enormen Anstieg der Pachtpreise. Pachtverträge werden in der Regel über den Bauernbund abgeschlossen, der allerdings keine ausstellt, wenn der Betrag über 1.000 Euro/ha liegt. Die effektiven Preise für Pachtfelder in guten Lagen erreichen mitunter Preise bis zu 3.000 Euro pro Hektar. „Die Differenz wird dann eben im Vorfeld schwarz gezahlt“, so der Bauer. Die Statistik stimmt, das Problem bleibt.
Die Differenz wird dann eben im Vorfeld schwarz gezahlt.
Die Rekurs-Teilnehmer sprechen sich dabei nicht prinzipiell gegen die flächenbezogene Landwirtschaft aus, sondern lediglich gegen die Einschränkung bezüglich der Lage der Felder bzw. gegen die Einschränkung, dass sich diese im Sammelgebiet des Milchhofes befinden müssen. Ihr Vorschlag lautet dahingehend, eine Zusammenarbeit mit beispielsweise norditalienischen landwirtschaftlichen Betrieben bzw. Futtermittelproduzenten in Form eines Netzwerkvertrages anzustreben. „Damit hätte kein Betrieb mehr Schwierigkeiten, was den GVE-Besatz anbelangt.“ Almverpachtung unter umgekehrter Vorzeichen sozusagen.
Was die Geschäftskonditionen mit dem neuen Partner Milchgenossenschaft Agri Piacenza Latte betrifft: Zahlungsziel 30 Tage zum festgelegten Preis pro Kilogramm, „mit dem man zufrieden ist“. Keine Akontozahlung wohlgemerkt.
Unüberbrückbare Differenzen
„Wenn sich jemand in der Genossenschaft nicht wiederfindet, dann muss er die Konsequenzen ziehen und austreten. Wer sich nicht mit der Genossenschaft identifizieren kann, muss nicht Mitglied sein.“ Diese Worte stammen von Günther Seidner, Geschäftsführer des Milchhofes Sterzing. Ausgesprochen hat er sie im Rahmen der Informationsveranstaltung über die geplanten Statutenänderungen, die Mitte März 2018 – rund zwei Wochen vor der Abstimmung – im Haus der Dorfgemeinschaft in Wiesen/Pfitsch abgehalten wurde.
Wenn man nicht mehr zusammen arbeiten kann, sollte man getrennte Wege gehen.
Einigen Aussteigern sind diese Worte bis heute in Erinnerung geblieben und sie sagen: „Wir können uns tatsächlich nicht mehr mit dem Milchhof Sterzing identifizieren und haben deshalb die Konsequenzen gezogen bzw. wenn man nicht mehr zusammen arbeiten kann, sollte man getrennte Wege gehen.“
Zwar sind in den vergangenen Wochen und Monaten etliche Schlichtungsversuche, in denen auch Landesrat Arnold Schuler involviert war, unternommen worden, letztendlich sind sie jedoch alle an den „unüberbrückbaren Differenzen“ gescheitert. Regelrecht die Fetzen sind bei einer Aussprache in Gasteig in der Gemeinde Ratschings Ende Februar geflogen, nach der man sich genauso unversöhnlich trennte, wie man zusammengekommen war. Trotzdem wurde die Diskussion fortgesetzt.
In einem Schreiben, das beispielsweise am 17. Mai an den Milchhof gerichtet wurde, wurde die sofortige Aussetzung sämtlicher Strafzahlungen aller Mitglieder, solange das zurzeit beim Gericht in Mailand anhängige Berufungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, gefordert. Weiters eine sofortige Erhöhung der Akontozahlung für alle Mitglieder auf 95 Prozent des Auszahlungspreises des Vorjahres, die Anerkennung einer Punktezuschlages bei der Milchauszahlung für Mitglieder, die Maßnahmen zur CO2-Reduzierung bei der Milchproduktion sowie die Ernennung einer Arbeitsgruppe, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten, damit der Fortbestand der Betriebe gewährleistet und der wirtschaftliche Notstand abgewendet werden kann.
Kündigung akzeptiert
Im Antwortschreiben vom 1. Juni wird zwar seitens des Milchhofes ein gewisses Entgegenkommen signalisiert, an den Vertragsstrafen für das Jahr 2021 wird allerdings nicht gerüttelt. Diese bleiben aufrecht und werden nicht rückerstattet. Für das Jahr 2022 wird der Verwaltungsrat allerdings folgendes in Erwägung ziehen, wie es in dem Schreiben heißt: Verminderung der Vertragsstrafen bei Nichteinhaltung der Kriterien der flächenbezogenen Landwirtschaft und eventuell die Auszahlung einer ersten, außerordentlichen Akontozahlung für das Jahr 2022. Dies unabhängig von den Monatszahlungen. An dessen System wird aufgrund buchhalterischer Gründe nichts geändert werden.
Werden weitere dem Beispiel der Wipptaler folgen und ihre Milch gen Süden liefern?
Bis letzte Woche sind die Drähte heiß gelaufen – zu diesem Zeitpunkt war es allerdings bereits zu spät. Am 27. Juni wurden die Kündigungen via PEC-Mail verschickt, überraschend schnell hat der Verwaltungsrat des Milchhofes Sterzing eine Entscheidung getroffen. In der Sitzung vom 29. Juni, die angeblich sehr lange gedauert hat, hat man den Austritten zugestimmt.
Die Frage stellt sich nun, welche Folgen die Milch-Scheidung haben wird – nicht nur für den Milchhof Sterzing, sondern auch für die übrigen Sennereien. Werden weitere dem Beispiel der Wipptaler folgen und ihre Milch gen Süden liefern? Wäre das das Ende des hiesigen Milchgenossenschaftswesens? Oder gibt es doch noch einen Weg zurück? Bei Scheidungen soll das ja manchmal vorkommen.
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Wie sagen die Italiener- Il
Wie sagen die Italiener- Il pesce inizia puzzare dalla testa - oder so in etwa.
Hier in Sterzing (und nicht nur hier!) ist es ja sehr schwierig zu verstehen - kauft man Milch aus Südtirol oder woher auch immer. !?
Ob die ausgetretenen Milchproduzenten wohl auch die 300 Euro Turbo Beihilfe bekommen ? (selten wurde so schnell aus allseits politisch bekannten Hintegründen eine so grosse finanzielle Unterstützung gegeben -- oder mit Ausnahme von Seilbahnen .. usw.) .
Ja ja die bekannte Süd Tirroller EINBAHN Demokratie beginnt ihr Früchte zu tragen.
Wohlstand macht den Kopf frei.
Antwort auf Wie sagen die Italiener- Il von Günther Stocker
Ich weiß auch nicht wie die
Ich weiß auch nicht wie die Italiener sagen, auf Deutsch heißt es "der Fisch fängt am Kopf zu stinken an". Das ist, anders als beim obigen Schrieb (s. Bild), nicht nur eine Höflichkeitsübersetzung.
Antwort auf Ich weiß auch nicht wie die von pérvasion
Im Italienischen sagt man "il
Im Italienischen sagt man "il pesce puzza dalla testa", im Deutschen "Der Fisch stinkt vom Kopf", im Englischen "the fish rots from the head".
Sehr nachhaltig und
Sehr nachhaltig und umweltfreundlich, die Milch jeden Tag in die Emilia Romagna zu karren ...
Antwort auf Sehr nachhaltig und von G. P.
Dafür lässt der Südtiroler
Dafür lässt der Südtiroler Sanitätsbetrieb jeden Tag Milchprodukte aus viel weiter südlich gelegenen Gebieten nach Südtirol karren. Das nennt man Wirtschaftskreislauf. Die Wirtschaft muss laufen, ganz gleich wie unsinnig der Kreislauf ist. Qualität ist uninteressant, die gibt es nur auf den Hochglanzprospekten, aber nicht in der Realität. Gut dran ist, wer auf Milch verzichten kann.
Antwort auf Sehr nachhaltig und von G. P.
In der südlichen Toscana
In der südlichen Toscana stand das Sterzingszeugs auch letzte Woche im Kühlregal sowie auch bei uns in Ba-Wü
Die konventionelle Land- und
Die konventionelle Land- und Lebensmittelwirtschaft arbeiten in einem maßgeblichen Umfang mit externen Faktoren: Futtermittel aus Urwaldrodungen, Kunstdünger, Spritzmittel, globale Rohstoffe und nicht zuletzt mit einem immer höheren Verbrauch fossiler Energie.
Bislang ist es gelungen, die Kosten und Schäden gänzlich auszulagern, also nicht im Produktpreis abzubilden.
Eine Studie der Boston Consulting* kommt auf Kosten, die vier mal so hoch sind, wie die Erträge selbst.
Durch die Pandemie und den Krieg sind die Lieferketten in diesem fragilen und abhängigen System instabil geworden und schon funktionieren sogar "regionale" Betriebe nicht mehr wie vorher.
Wir wissen alle, dass eine lokale Kreislaufwirtschaft stabiler und resilienter wäre. Aber so lange der einzige Fokus auf den Preis gerichtet bleibt, sind die Rahmenbedingungen nicht geschaffen, auch andere Werte in die Rechnung zu bringen.
Wie schwierig ein minimaler Schritt in Richtung "nachhaltigere Wirtschaft" in der Realität sein kann, zeigt, wie weit sich viele Betriebe davon schon entfernt haben.
* https://www.bcg.com/de-at/press/14november2019_pm_landwirtschaft_de
Antwort auf Die konventionelle Land- und von Ludwig Gruber
in erster linie trennt die
in erster linie trennt die "guten" ein blatt papier von den "bösen": ein zertifikat.
ob das was wert ist oder etwas zum a....-abputzen - wohl dem der's glaubt.
Antwort auf in erster linie trennt die von Günther Mayr
Wenn das nur ein Papier wäre
Wenn das nur ein Papier wäre - wieso ist dann diese Landwirtschaft so deutlich unter 10% in Südtirol?
Für die Mehrheit der Betriebe ist diese Wirtschaftsweise fremd. In der Ausbildung wurde ausschließlich Wachstum mit den offensichtlich nicht weiterhin stabilen Methoden gelehrt.
Antwort auf Wenn das nur ein Papier wäre von Ludwig Gruber
jedem sein hirngespinst!
jedem sein hirngespinst!
hornmehl und klauenspäne aus indien für die bio-produktion statt die gülle vom nachbar um die ecke.
Antwort auf jedem sein hirngespinst! von Günther Mayr
Bevor wir uns jetzt in der
Bevor wir uns jetzt in der Polemik verlaufen: die im Artikel thematisierte Maßnahme zur Verbesserung der regionalen Leistungen (was den Kunden ohnehin versprochen wird) entspricht einem kleinen aber wesentlichen Grundsatz der biologischen Wirtschaftsweise: dem Prinzip der Flächenbindung, damit ein wesentlicher Anteil der Futtermittel überhaupt vom eigenen Betrieb stammen kann (im Biolandbau ist die Grenze 2 GVE/Ha).
Und selbst davon scheinen sich schon zu viele Betriebe in ihrer Wirtschaftsweise entfernt zu haben.
Wir reden hier nicht von Papier, sondern von realen Zuständen im landwirtschaftlichen Alltag, die als "gute landwirtschaftliche Praxis" verteidigt werden sollen.
Antwort auf Bevor wir uns jetzt in der von Ludwig Gruber
wieviele Betriebe halten die
wieviele Betriebe halten die Flächenbindung, egal ob bio oder nicht, nicht ein?
wohl für die allermeisten ist die einhaltung der flächenbindung ein "naturgesetz"! geht für einen kleinbetrieb auch nicht anders - reale zustände, selbstverständlich.
sturm im wasserglas?
Antwort auf wieviele Betriebe halten die von Günther Mayr
Oben ist zu lesen, dass wegen
Oben ist zu lesen, dass wegen der Flächenbindung Betriebe austreten und dagegen vor Gericht ziehen. Sonst würden wir diese Diskussion nicht führen. Und nur der kleine Milchhof scheint diesen Anspruch überhaupt für durchsetzbar zu halten.
Wenn du dir anschaust, wie viel Grundfutter in die Berge gekarrt wird und wie viel Kraftfutter in den Rationen bei den hohen Milchleistungen eingesetzt wird, sind wir in dieser Frage in einer anderen Realität.
Wer durch das Land fährt und
Wer durch das Land fährt und die vielen Felder mit Mais sieht, der dann zu Silage verarbeitet wird, der weiß, dass Südtiroler Milch, selbst wenn keine Soja-Silage zugekauft wird, nicht gut sein kann.
Ganz allgemein hängt eine
Ganz allgemein hängt eine nachhaltige Landwirtschaft nicht von einem Zertifikat ab (konventionell wie auch bio). Zertifikate gibt's auch in der konventionellen Landwirtschaft, sind dort auch nicht viel wert, wie auch alle übrigen Zertifikate. Wer einen fairen Preis für ein Produkt bezahlt (Handel !!!) darf fordern, wer Ramschpreise bezahlt, darf nicht fordern.
Antwort auf Ganz allgemein hängt eine von Dietmar Nußbaumer
Herr Nussbaumer, den Nagel
Herr Nussbaumer, den Nagel auf den Kopf getroffen! Genau so ist es! Alle möglichen Forderungen stehen im Raum, aber einen gerechten Preis?? Nein, den gibt es nicht. Der Milchpreis für den Bauern ist in Südtirol seit 25 (fünfundzwanzig) Jahren nominal, nicht inflationsbereinigt, derselbe.
Dass sich Profis, also diejenigen die noch im Vollerwerb arbeiten, nach Alternativen umsehen ist mehr als verständlich. Strafzahlungen scheinen bei den Südtiroler Milchhöfen keine Ausnahme zu sein (kenne einen krassen Fall bei der Bergmilch - Mila), dies, obwohl man aus aller Herren Länder Milch und deren Derivate zukauft.
Wir werden die bisherige Wirtschaftsweise überdenken müssen.
Weniger kann unter Umständen auch mehr sein!
Antwort auf Herr Nussbaumer, den Nagel von josef burgmann
Und der Gehalt vieler
Und der Gehalt vieler Arbeiter wird in Südtirol seit 25 Jahren nominal, nicht inflationsbereinigt, immer kleiner.
Also stimmt etwas im ganzen System nicht, und dieses System sind wir alle.