Politik | Tourismuskonzept
„Ein riesiger bürokratischer Moloch!“
Foto: Privat
Mit den Worten „Sonnenschein und Regen“ kommentiert der Eisacktaler Landtagsabgeordnete Helmut Tauber die Genehmigung des sogenannten Bettenstopp-Artikels im Landtag. Am vergangenen Dienstag war die Abstimmung darüber nach längerer Diskussion über die Bühne gegangen. Grundsätzlich sei die Genehmigung positiv zu bewerten, denn die inzwischen zweijährige Blockade der quantitativen und qualitativen Erweiterung konnte nun aufgehoben werden. Allerdings werde es eine Zeitlang dauern, bis die normativen Umsetzungen und die Betriebe – davon gibt es einige Hundert – dann tatsächlich in der Lage sind, die ausgesetzten Arbeiten vorzunehmen, so Tauber, der berichtet, dass er sich einige Sorgen um die kleinen Betriebe mache. Auch aus diesem Grund habe er einen Änderungsantrag eingereicht, mit welchem die Strafen für Überbelegungen auf die Hälfte reduziert hätten werden sollen. Dieser Antrag wurde allerdings abgelehnt. „Meiner Meinung nach ist eine Strafe in Höhe des hundertfachen Ortstaxentarifs überzogen“, so Tauber, der auf eine weitere Thematik verweist, und zwar die Strafe des Lizenzentzuges für mindestens zehn Tage. Diese konnte, wie der HGV-Vertreter betont, glücklicherweise abgewendet werden: „Das wäre ein Katastrophe gewesen!“ Bauchschmerzen bereite ihm zudem die Umsetzung der Bettenzählung und die Herausforderungen, die sich daraus für die kleinen Betriebe ergeben, ein „riesiger bürokratischer Moloch“, wie der Brixner Landtagsabgeordnete glaubt.
Nach Inkrafttreten des Gesetzes darf keine weitere Bettenerhöhung genehmigt werden, die Gemeinden erhalten jedoch 7.000 Betten als Vorschuss zugewiesen. Dass die kleinen Betriebe dabei zu kurz kommen könnten, befürchtet Tauber allerdings nicht. In Absprache mit dem Gemeindenverband und den verschiedenen Interessensvertretern werde man sich vor allem für die kleinen Betriebe einsetzen. Während sich die größeren Betriebe nämlich während der vergangenen Jahre der Marktsituation angepasst hätten, stünden die kleinen Betriebe vor sehr großen Herausforderungen wie beispielsweise Umbaumaßnahmen, die infolge von geänderten Bestimmungen notwendig geworden sind. „Vor allem die kleinen Betriebe werden die Bettenzuweisungen brauchen“, ist Tauber deshalb überzeugt und hofft, dass eine entsprechende Musterverordnung für die Gemeinden ausgearbeitet wird.
Krieg „HGV gegen Bauern“
Auf die Auseinandersetzung mit der Bauernfraktion angesprochen, meint der Eisacktaler Landtagsabgeordnete, dass der Slogan vom Krieg „HGV gegen Bauern“ eine Erfindung der Medien sei. „Ich sowie meine Familie haben immer gut mit den Bauern zusammengearbeitet“, so Tauber, der betont, dass er auch auf Landesebene zahlreiche Vorschläge für eine Zusammenarbeit vorgebracht und unterstützt habe wie beispielsweise das Kastanienfest, die Eisacktaler Kost, die Aufwertung des Weinanbaues im Eisacktal sowie gemeinsame Aktionen bei Almabtrieben. „Wenn es darum geht, sich abzusprechen, zu treffen und gemeinsame Aktionen zu starten, war ich nie ein Bremser“, betont der Landtagsabgeordnete und erklärt, dass er natürlich versucht habe, seinen Einfluss bei den Entscheidungen in den beiden Gesetzgebungsausschüssen geltend zu machen.
Dass ich den Kampf mit den Bauern gesucht hätte, ist allerdings medial aufgebauscht.
„Dass ich den Kampf mit den Bauern gesucht hätte, ist allerdings medial aufgebauscht“, so Tauber. Bei den Fraktionssitzungen ist es jedoch mitunter heftig zur Sache gegangen. Dass es ordentlich „getuscht“ hat, streitet der HGV-Vertreter dabei nicht ab, „aber in einem völlig legitimen Rahmen“. Auseinandersetzungen gehörten zu einer Debatte genauso wie die verschiedenen Meinungen in der SVP. Anschließend müsse jedoch eine Lösung gefunden werden, die von allen mitgetragen werden kann.
„Ich hoffe nun, dass wir bei den Durchführungsbestimmungen ebenfalls ein gutes Einvernehmen erreichen“, erklärt Tauber und verweist auf das Erfolgskonzept des Tourismus in Südtirol. Natürlich gebe es Herausforderungen, aber der Tourismus generiere auch einen großen Mehrwert, der seiner Meinung nach leider viel zu wenig gewürdigt würde. Nicht nur die Infrastrukturen und das qualitativ hochwertige Angebot spielten hier eine Rolle, sondern auch die zahlreichen Veranstaltungen, welche heute in erster Linie für die Einheimischen organisiert würden, seien es nun Kultur- oder kulinarische Programme. Schließlich sei man auf die Akzeptanz der einheimischen Bevölkerung angewiesen. „Wir sind nun gestartet und werden beobachten, wie sich die Regelungen im Detail auswirken“, so Tauber, der erklärt: „Politik ist ein Anschauen, Bewerten, Kontrollieren und ein ständiges Drehen an irgendwelchen Schrauben. Nichts ist in Stein gemeißelt, insbesondere nicht im unglaublich schnelllebigen Sektor Tourismus.“
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Was die Medien jeden Tag für
Was die Medien jeden Tag für einen Mist schreiben! Das ist das größte Übel unserer Zeit!
Keine Ahnung was dagegen tun kann!?
Wieso lassen sich die Politiker eigentlich von den Medien treiben!
Leute denkt einmal nach!!
Dieses System wie es heute
Dieses System wie es heute läuft: Politiker und Medien, das funktioniert schon lange nicht mehr. Das seht man in Rom, in Südtirol, überall das gleiche!
Das muss man mal alles überdenken!
Dieses System wie es heute
Dieses System wie es heute läuft: Politiker und Medien, das funktioniert schon lange nicht mehr. Das seht man in Rom, in Südtirol, überall das gleiche!
Das muss man mal alles überdenken!