Man kann nur noch auf den
Man kann nur noch auf den Entzug des Titels "UNESCO-Weltkulturerbe" hoffen. Anders ist der Südtiroler Größenwahn m.M.n. nicht mehr aufzuhalten.
Länge: 6,5 km
Gehzeit: 3 h
Höhenmeter: 780
Anfahrt: Am besten mit Linienbus 180 von Bozen bis Vigo di Fassa (Haltestelle Rosengarten-Seilbahn), 1.07 h Fahrtzeit, Abfahrt jede Stunde um 07 Min. nach jeder Stunde, ab 8.07 Uhr.
Das, was wir als hellen Fleck ausnehmen und als Gartl benennen, ist ein Schuttkar, an dessen Rand die neue Santnerpass-Hütte liegt, über die in letzter Zeit viel geschrieben und gesprochen wurde, das wollen wir uns aus der Nähe anschauen.
Ausgangspunkt ist die Ortschaft Vigo di Fassa im gleichnamigen Tal. Nach der Fahrt über den Karerpass parken wir bei der der Rosengarten-Seilbahn. Vom Eingangsbereich geht es erst mal über 5 Rolltreppen zur eigentlichen Talstation und in einem Schwung, ohne Zwischenstützen, zum Hochplateau mit der Ciampedie-Hütte und weiteren Restaurants und Bars. Die Bergkulisse ist beeindruckend, fast 1000 m steigen die Felswände der Rosengarten- und Larsec-Gruppe auf. Der promenadenartige Weg geht hangquerend durch schütteren Wald, in den Kessel des Vajolettales hinein. Wir folgen den Wegweisern zur Gardeccia-, Preuss-, Vajolet, Gartl-Hütte (Rifugio Re Alberto) bis zur Santnerpass-Hütte.
Ab der Gardeccia-Hütte wird der Weg deutlich steiler, ab der Vajolet-Hütte geht es auf gut markierten Steigspuren (Weg 542, ein Schild weist darauf hin, dass diese Route nur für erfahrene Wanderer geeignet ist) durch ein felsiges Kar, teilweise gilt es über Felsriegel zu kraxeln, diese Stellen sind mit starken Metallseilen ausgestattet. Der Aufstieg ist nicht schwierig, es sind sogar Kinder unterwegs, denen der Weg sichtlich Spaß macht, aber er erfordert doch einige Aufmerksamkeit und Trittsicherheit und ist bei Regen und nassen Felsen keinesfalls zu empfehlen. Der Weg ist beliebt und viel begangen - ich war auch an einem Sonntag unterwegs -, an manchen Stellen braucht es etwas Geduld, besonders wenn ein Wanderer, der mit dem An- oder Abstieg nicht so vertraut ist, sichtlich Mühe hat. Bei der Gartl-Hütte türmen sich die berühmten Vajolet-Türme in ihrer ganzen Pracht auf. Der letzte Teil des Aufstiegs, von der Gartl-Hütte zum Santnerpass, führt bequem in einer viertel Stunde durch das `Gartl`, König Laurins berühmten Rosengarten, zur Santnerpass-Hütte. Die umliegenden Felswände sind ein ideales Klettergebiet, besonders in den Vajolettürmen sind Kletterer auszumachen und zu hören. Es kommen uns auch viele Wanderer mit Klettersteigausrüstung entgegen, sie sind von der Westseite des Rosengartens über den Klettersteig aufgestiegen. Vom Santnerpass aus hat man einen herrlichen Blick über das ganze westliche Südtirol, auf den Talkessel mit Bozen, bis zur fernen Ortlergruppe. Rückweg wie Hinweg.
Es wird viel über die neue Hütte gesprochen und geschrieben, am besten ist es, sich selbst durch den Besuch ein Urteil zu bilden. Die sozialen Medien quellen nur so über von Pro- und Kontras. Auf dem Pass stand seit 1956 eine kleine Hütte, eine viereckige Konstruktion, seit etlichen Jahren war sie geschlossen. Jetzt ist die kleine Hütte einer neuen, viel größeren und eindrucksvolleren Metallkonstruktion, einer aluminiumverkleideten Pyramide, gewichen. Der Baukran steht noch, es fehlt noch ein Bauteil für Speisesaal und Terrasse. Der Aufenthaltsraum und der Balkon an der Westseite mit viel Holz ist gemütlich, das Essen sehr gut und preiswert, die Hüttenwirte Romina und Michel superfreundlich, ich bin voll zufrieden.
Santnerpass-Hütte, Tiers, Tel. 337 1435665, www.santnerpass.com
Das Gebiet ist mit Restaurants, Bars und Hütten übererschlossen, bis zur Vajolet-Hütte gibt es unzählig gutausgestattete und schön gelegene Einkehrmöglichkeiten.
Man kann nur noch auf den Entzug des Titels "UNESCO-Weltkulturerbe" hoffen. Anders ist der Südtiroler Größenwahn m.M.n. nicht mehr aufzuhalten.
Eines der schlimmsten,Bauwerke am Berg.Skandalös so eine Schande in den schönen Südtiroler Bergen.
Möchte wissen,wer dafür verantwortlich ist,dass das "Bauungeheuer" genehmigt wurde.Natürlich Svp und die "Lobbys" schämt euch für die nächsten Generationen auf dem Berg!!!
Lieber Herr Stimpfl, wie bereits geschrieben, geht es mir und dem Heimatpflegeverband nicht um die Kritik an "moderner" Architektur, Form und Material, sondern vor allem um das Grundsätzliche: Auf den Bergspitzen sollen nämlich keine neuen Betten mehr hinzugebaut werden, zumal bei Nichtnotwendigkeit und insbesondere nicht im Unesco-Welterbe-Gebiet. Die Santnerpass-Hütte wie auch die geplante Kölner Hütte mit Glasturm, haben heute ja mit Schutzhütten nichts mehr zu tun. Sie sind vielmehr exklusive „Hotels“ in exponierten Sonderlagen (mit Lift). Dass diese gerade deshalb bestimmt super funktionieren steht außer Zweifel. Dazu verhelfen gewiss auch Ihre werbewirksamen Wanderempfehlungen und Instagram, sodass sich noch mehr Leute auf diese bereits stark überlaufenen Wege machen, was sogar Sie sehr stört (wie Sie auf Facebook schreiben), die landschaftliche Beeinträchtigung solcher Gebäude hingegen nicht. Im Übrigen fehlt nicht nur „noch ein Bauteil für Speisesaal und Terrasse“, sondern heute steht erst die Hälfte des Gebäudes. Aber das wissen Sie ja und sind auch damit „voll zufrieden“.
"Der Aufenthaltsraum und der Balkon an der Westseite mit viel Holz ist gemütlich, das Essen sehr gut und preiswert, die Hüttenwirte Romina und Michel superfreundlich, ich bin voll zufrieden."
Sollte dieser Text vielleicht als PR-Artikel gekennzeichnet werden?