Gesellschaft | Vollversammlung Familienberatung Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol

Mehr Geld für die Familie

Drei Monate Wartezeit für eine Beratung in der Familienberatung: Das sei zu lang, erklärt Christian Meyer. Der Richter bleibt ehrenamtlicher Vorsitzender der Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol. Bei der heutigen Vollversammlung wurden Meyer und der bisherige Vorstand für die kommenden drei Jahre bestätigt. 2.222 Einzelpersonen, Familien und Paare haben 2013 eine der fünf Beratungsstellen der Familienberatung genutzt. Direktorin Elisabeth Rechenmacher hofft auf mehr öffentliche Gelder zum Wohle der Familie. Sie ruft die Politik auf, im internationalen Jahr der Familie 2014 ein Zeichen zu setzen.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Der Verein „Ehe und Erziehungsberatung Südtirol“ bietet seit 39 Jahren psychologische Beratung und Therapie an. Ungefähr die Hälfte aller Südtiroler Familien wendet sich im Laufe einer Generation an eine der Beratungsstellen in Bozen, Bruneck, Meran, Schlanders und St. Ulrich. Im Jahr 2013 haben mehr als 2.200 Einzelpersonen, Paare, Familien, Kinder und Jugendliche Begleitung und Unterstützung bekommen. Neben der psychologischen Tätigkeit bietet die Familienberatung auch Familienmediation an, arbeitet mit adoptionswilligen Paaren, berät in Schulen und Altenheimen, vernetzt sich mit anderen Diensten, unterstützt Eltern am Elterntelefon unter Telefon 800 892 829, begleitet Kinder und Erwachsene mit Gruppenangeboten.
Die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in den vergangenen Jahren gleich geblieben, die Wartelisten sind hingegen länger geworden. Das treffe zum einen die Klienten, die im Durchschnitt drei Monate auf eine Beratung warten müssen, bemängelt der Vorsitzende der Familienberatung Christian Meyer. Er wurde bei den Neuwahlen heute in seinem Amt bestätigt. Im Vorstand stehen ihm Abt Benno Malfér, Rechtsanwältin Christine Mayr, Seelsorger Toni Fiung und Christian Leitgeb zur Seite. Zum anderen schlage sich das auf die Arbeitsbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nieder, unterstreicht Direktorin Elisabeth Rechenmacher. Um dieses Problem wirksam zu lösen, brauche es deutlich mehr Fachpersonal, appelliert sie an die politischen Verantwortungsträger. Die finanziellen Mittel müssten dringend aufgestockt werden.
Die wirtschaftliche Krise belaste die partnerschaftliche Beziehung und das familiäre Zusammenleben in vielen Fällen enorm, weiß Elisabeth Rechenmacher aus dem Arbeitsalltag. Betroffene Paare und Familien bräuchten dann rasch professionelle Unterstützung – vor allem zum Wohle der Kinder. „Mit einer Aufstockung der finanziellen Mittel könne die Südtiroler Landesregierung im heurigen internationalen Jahr der Familie ein Zeichen setzen und das psychische Wohlbefinden, die Lebensqualität und die Zufriedenheit der Südtiroler Bevölkerung steigern. Die Familienberatung stellt auch heuer wieder „Hochstrittige Trennungsfamilien“ als Jahresthema in den Mittelpunkt. Dies war auch bei der gestrigen Vollversammlung das Thema des Impulsreferates für die interessierten Mitglieder des Vereins. Langfristig seien frühzeitige psychologische Beratung und Therapie für die öffentliche Hand weitaus kostengünstiger, als die Behandlung von schwerwiegenden psychischen Erkrankungen, welche als Folge von kritischen Lebensereignissen wie zum Beispiel einer hochkonflikthaften Trennungssituation bei den Ex-Partnern und besonders bei deren Kindern auftreten können, erklärt Direktorin Elisabeth Rechenmacher.
Landesdesrätin Waltraud Deeg kam aufgrund der Sitzung des Landtages in Verspätung. Der Vorstand. die Mitglieder und die gesamte Versammlung haben sich sehr über ihre Wertschätzung der Tätigkeit der Familienberatung Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol sehr gefreut.


 

ist das internationale jahr der bäurlichen familienbetriebe http://www.familyfarming.ch/de, das internationale jahr der familie war 1994 http://europa.eu/epic/news/2012/20120228_de.htm. nichtsdestotrotz ist die forderung nach mehr mitteln für mehr personal und weniger langen wartezeiten absolut gerechtfertigt. besonders wenn sich südtirol immer wieder lautstark als familienfreundlich und sozial preist. was die "hochstrittigen trennungsprozesse" betrifft gab es von 10.-11. märz eine fachtagung zum modell "elternkonsens", welcher sich in den letzten jahren in baden-württemberg bewährt hat http://www.jum.baden-wuerttemberg.de/pb/j1155174,Lde/Elternkonsens

Sa., 05.04.2014 - 08:47 Permalink