Politik | Meran
Neue Verhandlungen laufen
Foto: Othmar Seehauser
Die Landesregierung will beim Pferderennplatz in Meran einsteigen, der zurzeit noch zu 100 Prozent im Eigentum der Gemeinde ist. Die Koalitionsparteien der Gemeinde Meran SVP, La Civica und Alleanza per Merano sind hierfür mit der Landesregierung im Austausch. Dabei sei es nicht leicht, die Frage zu beantworten, wie viel wert der rund 40 Hektar große Pferderennplatz ist.
Damit bekommt die Passerstadt nach Trauttmansdorff und der Therme ein weiteres Projekt, bei dem das Land mitfinanziert – ein Garant für eine fruchtbare Entwicklung - Reinhard Bauer
Nachdem die Schätzungen des Areals sowie der zurzeit in Frage kommenden Tauschimmobilien im Landesbesitz durchgeführt wurden, konnte nun ein Angebot der Landesregierung ausgearbeitet werden: Die Gemeinde Meran soll 60 Prozent des Pferderennplatzes an das Land abgeben und im Gegenzug Immobilien im Landesbesitz und eine noch nicht festgelegte Geldsumme erhalten. Im Gespräch sind zurzeit Teile des Gerichts und das Ex-Krankenhaus Lorenz Böhler in Meran. Die genaue Geldsumme hängt von dem Wert der Immobilien ab, die Gegenstand des Angebotes sind. Zur Führung des Pferderennplatzes soll dann eine Gesellschaft gegründet werden, bei der 50 Prozent der Mitglieder von der Gemeinde und 50 Prozent vom Land nominiert werden.
Formalisierung im Herbst
Der Meraner SVP-Fraktionssprecher Reinhard Bauer spricht von dem „Deal des Jahrzehnts“ für die Stadt Meran. „Damit bekommt die Passerstadt nach Trauttmansdorff und der Therme ein weiteres Projekt, bei dem das Land mitfinanziert – ein Garant für eine fruchtbare Entwicklung“, so Bauer. Die Formalisierung des Deals könnte bereits im Herbst umgesetzt werden, dann kommt die Causa in den Meraner Gemeinderat.
Die Verhandlungen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher sind noch nicht abgeschlossen und werden sicherlich noch einige Wochen in Anspruch nehmen - Dario Dal Medico
Bauer hofft, dass der Deal in der Form auch von dem Koalitionspartner gutgeheißen wird, ansonsten drohe das Projekt erneut zu versanden. Bürgermeister Dario Dal Medico (La Civica) steht dem Deal grundsätzlich positiv gegenüber, auch wenn er sich offiziell noch nicht äußern möchte. Es sei zu früh, um bereits konkrete Informationen mitteilen zu können. „Die Verhandlungen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher sind noch nicht abgeschlossen und werden sicherlich noch einige Wochen in Anspruch nehmen“, so Dal Medico.
Bereits in der vorigen Legislaturperiode gab es Überlegungen der Gemeinde Meran, Anteile des Pferderennplatzes an das Land in Form eines Tauschgeschäfts abzutreten. Im Gespräch war damals nur das Ex-Böhler-Gebäude. Der Pferderennplatz soll mit dem neuen Deal erhalten bleiben, gleichzeitig gebe es laut Bauer aber viele Möglichkeiten das riesige Areal aufzuwerten.
Kritik der Opposition
Die Oppositionspartei Fratelli d’Italia und Ex-Bürgermeister Paul Rösch (Grüne) zeigen sich skeptisch, weil sie befürchten, als Gemeinde nicht mehr über den Pferderennplatz bestimmen zu können. Diesem Einwand entgegnet Bauer, dass Meran Miteigentümerin bleiben würde und damit ein Mitbestimmungsrecht habe. Außerdem verweist er auf den Verwaltungsrat der Therme in Meran, der von Meraner:innen besetzt worden sei, obwohl das Land Miteigentümer ist.
Für die Gemeinderätin Paola Zampieri (Fratelli d’Italia) würde mit dem Deal das „letzte Juwel der Italiener in Südtirol“ an die SVP gehen. Das sei „die erste Rechnung“ für die Unterstützung des Bürgermeisters Dario Dal Medico bei den letzten Gemeinderatswahlen, die nun von der SVP eingefordert werde, erklärte sie gegenüber der Tageszeitung. Der Pferderennplatz wurde in den 30er Jahren in der Zeit des Faschismus errichtet.
Vermögenslandesrat Massimo Bessone (Lega) weist den Vorwurf von Zampieri zurück: „Der Pferderennplatz ist nicht nur für Meran wichtig, sondern für ganz Südtirol. Ich werde nie mit ‚Fratelli d’Italia‘ einer Meinung sein, denn sie sind Nationalisten und ich bin Autonomist“, sagt Bessone gegenüber der Dolomiten. Das Land wolle mit der Gemeinde Meran den Pferdrennplatz wieder in Schwung bringen. „Grabenkämpfe zwischen Sprachgruppen sind fehl am Platz, es geht um das Wohl aller“, so der Landesrat.
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Der Pferderennplatz ist
Der Pferderennplatz ist komplett überflüssig und gehört schnellsten aufgelassen. Auf der großen Fläche könnte man etwas Vernünftiges machen.
Das Areal wurde den
Das Areal wurde den betroffenen Bauern unter Benzino für ein Würschtl enteignet. Das Areal gehörte den betroffenen Geschädigten, bzw. deren Nachkommen, zurückzugeben. Da noch Steuergeld reinpulvern - fahlt's?
Der Pferdeplatz ist Fass ohne
Der Pferdeplatz ist Fass ohne Boden. Der Pferdesport wie er dort betrieben wird ist Tierquälerei, jedes Jahr sterben dort Pferde. (Ich bin kein Tierschützer) Dieses Hobby für ein paar Dutzend wohlhabender Mafiosi (Wettmafia ist dort sehr aktiv) darf auf keinen Fall mit Steuergeldern subventioniert werden. Das Gelände könnte viel besser genutzt werden.
Antwort auf Der Pferdeplatz ist Fass ohne von Tobias Platter
Landesgelder für Tierquäler
Landesgelder für Tierquäler und Wettmaffia???
ein schiaches Erbe aus
ein schiaches Erbe aus schiacher Zeit.
Il Partito Democratico
Il Partito Democratico ritiene, come apparso sulla stampa, che la città di Merano debba mantenere la maggioranza delle quote dell’Ippodromo. Cedere il 60% alla Provincia significa consentirle un’influenza dominante su una struttura patrimonio della città.