Die ersten zwei Finalspiele musste Stefan Zisser von der Bank aus zuschauen, weil er gesperrt war. Bekannt als unermüdlicher Kämpfer, schmerzte ihn die Zwei-Spiele-Sperre umso mehr. “Das war nicht leicht, nach fast 70 Spielen in dieser Saison genau in den schönsten zwei Spielen nicht dabei sein zu können. Aber das gehört halt zum Eishockey dazu.” Zisser denkt weiterhin positiv und will konzentriert bleiben.

Heute Abend, Freitag 11. April, steht viel auf dem Spiel: Der HCB Südtirol könnte gleich bei seiner ersten Teilnahme an der Erste Bank Eishockey Liga zum Meister gekürt werden. Ein Sieg fehlt noch, und der soll wenn möglich heute Abend eingefahren werden, mit einm starken Publikum im Rücken. Zum zweiten Mal hintereinander wird die Eiswelle ausverkauft sein. “Die Fans werden unser siebter Mann auf dem Eis sein”, so Zisser. “Das ist einfach was anderes, ob du von 2.000 oder von über 7.000 Zuschauern angefeuert wirst.” Es helfe der Heimmannschaft, noch einen Gang höher zu schalten und den Gegner hemme es sicherlich ein bisschen.

Nur wenige haben dem HCB Südtirol eine so tolle Saison zugetraut. Auch Zisser ist ein bisschen überrascht, dass es von Beginn an so gut gelaufen ist. “Es war sicherlich ein Schritt ins Ungewisse, den wir gemacht haben. Wir wussten nicht genau, wie hoch das Niveau der österreichischen Clubs sein würde. Wir hatten zwar ein paar Freundschaftsspiele im Sommer, aber über eine ganze Saison gesehen, war es unklar, wie gut wir sein würden.” Und dann startete der HCB gleich furios in die Saison und war nicht mehr aufzuhalten. “Wir haben einfach von Spiel zu Spiel gedacht und sind immer besser geworden. Und im Laufe der Saison haben wir dann immer mehr an unsere Chancen geglaubt“, versucht Zisser die jetzt schon großartige Saison seiner Mannschaft zu erklären.

Ein Schritt muss noch getan werden, und Stefan Zisser und der HCB können feiern. Ein schwerer Schritt, aber die Gewissheit von 7.200 Fans angefeuert zu werden, macht die ganze Sache ein kleines bisschen leichter.