Umwelt | Bozen

Energiesünder Eislaufplatz

Trotz steigender Energiekosten schlägt das Verkehrsamt Bozen die Errichtung zweier Eislaufplätze für den Weihnachtsmarkt vor. Für Rudolf Benedikter ein No-go.
Weihnachtsmarkt Bozen
Foto: Südtirolfoto/Othmar Seehauser
In einer Sitzung der Wirtschaftskommission der Stadt Bozen wurde über die Schaffung eines zweiten Eislaufplatzes für den Weihnachtsmarkt diskutiert. Neben jenem auf dem Rathausplatz soll auf Vorschlag von Roberta Agosti, Direktorin des Verkehrsamtes der Stadt Bozen, im Kapuzinerpark ein weiterer Eislaufplatz errichtet werden. Aktuell werden für das Vorhaben noch Sponsoren gesucht.
Rudolf Benedikter, Kommissionspräsident und Mitglied des Gemeinderats, äußerte sich, vor allem wegen des hohen Energieverbrauchs, kritisch gegenüber den Plänen des Verkehrsamtes. Die Stadt würde so, im Bezug auf das Energiesparen, mit keinem guten Beispiel vorangehen. „Die Stromkosten des Eislaufplatzes 2021 beliefen sich auf 13.000 Euro  sie würden sich heuer zumindest verdreifachen“, so Benedikter in einem Schreiben an das Verkehrsamt der Stadt Bozen und die Stadträtin für Wirtschaft und Tourismus Johanna Ramoser. Die Eislaufplätze als Weihnachtsattraktion bezeichnete er als ein No-go in Zeiten von Klimakrise, Energieknappheit und explodierenden Stromkosten.
Stadträtin Johanna Ramoser sagte auf Anfrage von salto.bz: „Ich kann noch nichts dazu sagen. Das Verkehrsamt ist noch dabei, das abzuklären.“
Das Thema scheint auch im Gemeinderat für Verwunderung zu sorgen. Laut Claudio della Ratta von der Lista Civica per Bolzano, habe der stellvertretende Bürgermeister Luis Walcher auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass noch nicht sicher sei, ob die Eislaufplätze in diesem Jahr überhaupt finanziert werden können.
 
 
Auch bei der Weihnachtsbeleuchtung stellt sich diesen Winter die Frage nach der Notwendigkeit. An dieser Entscheidung möchte Stadtrat Angelo Gennaccaro die Bozner Bevölkerung zu einem späteren Zeitpunkt teilhaben lassen.
Generell scheint es noch viel Klärungsbedarf zu geben. Die Gemeinde Bozen arbeitet nach eigenen Angaben an einem Energiesparplan, wie dieser genau aussehen soll, steht noch in den Sternen.
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kurt duschek Mi., 14.09.2022 - 12:49

....da gibt es wohl wenig zu diskutieren! Sparen und verzichten in allen Bereichen wo nur möglich! Alles andere wäre verantwortungslos und unverständlich!

Mi., 14.09.2022 - 12:49 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Mi., 14.09.2022 - 20:36

Energiesparen wird notwendig werden. Es ist unangenehm (gelinde geschrieben, um nicht unflätig zu werden), aber wir werden unseren Lebensstil ändern müssen, nolens volens.

Mi., 14.09.2022 - 20:36 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Do., 15.09.2022 - 21:18

Dass der Mittelstand verarmt und die Reichen noch reicher werden ist das Ergebnis des Neoliberalismus (die gekauften Regierungen inklusive). Das sind leider Tatsachen, was wollen Sie dagegen unternehmen? Sie benützen ein Handy, dann unterstützen Sie Zuckerberg, Sie kaufen bei Amazon ein, dann unterstützen Sie Bezos, Sie kaufen ein Apple, .................

Do., 15.09.2022 - 21:18 Permalink
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Elisabeth Garber Sa., 17.09.2022 - 10:05

Antwort auf von Dietmar Nußbaumer

Man kann sich auch ein Fairphone mit Schraubenzieher bestellen. Aber die Zeit ist noch nicht reif für nachhaltige Nischen-Produkte - die neoliberale Wegschwerf-Qualität hat Hochkonjunktur. Der digitale 'Schub' durch Covid wird durchwegs als 'Fortschritt' verkauft. Deshalb bedienen auch Bildungsstätten Instagram-Kanäle u. verwenden Google o. Microsoft mit eine Menge neuer Tools=Werkzeuge, sodass alles schneller und besser geht. Klar, bei zig Tabellen und Kanälen mehr..., ist's nicht ganz gelogen.
Schüler sitzen nunmehr in den Gängen und lernen mit Smartphone-Videos (keine Stummfilmchen...). Man muss ja (wider besseren Wissens um die Schädlichkeit des Mattscheiben-Glotzens - insbesondere in der Pubertät) modern sein. (Sarkasmus Ende und analoge Grüsse)

Sa., 17.09.2022 - 10:05 Permalink
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Manfred Klotz Sa., 17.09.2022 - 07:54

Vom Angebot eines Eislaufplatzes, der tatsächlich erheblich Energie verbraucht, abzusehen liegt in der Hand der Politik, das kann sie selbst entscheiden. Vom privaten Gebrauch privater Geräte zur Kommunikation oder zur Fortbewegung wohl eher nicht, oder? Genau Sie machen so einen Vorschlag, der in Sachen Impfung und Vorkehrungsmaßnahmen andauernd den Eingriff der Behörden ins Privatleben der Menschen lamentiert? Sie sind echt ein komischer Kauz.

Sa., 17.09.2022 - 07:54 Permalink
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Klemens Riegler So., 18.09.2022 - 14:43

Mit dem eingesparten Geld (Strom, Miete, Auf-, und Abbau … letzteres kostet wohl mehr als der Strom selbst) könnte das eh entstehende Finanzloch (Energie in öffentlichen Einrichtungen ) minimiert werden.
Und was den Gennacaro betrifft: die Ausschreibung dürfte längst passiert sein. Also sind entsprechende Dienstleister auch zu zahlen. Man hätte schon vorher denken und prinzipiell weniger Glump & Plunder in den Nachthimmel hängen können.

So., 18.09.2022 - 14:43 Permalink