Umwelt | Anfrage

Safety Park oder Spielwiese für Motorfans?

Vergnügungsstätte oder Fahrsicherheitszentrum? Die Grünen konfrontieren die Landesregierung einmal mehr mit dem Thema Safety Park. Und erhalten schon einmal eine nüchterne Antwort von der Geschäftsleitung.

Gibt es ein öffentliches Interesse für die Abhaltung von Motorveranstaltungen? Warum hat sich die Zahl der Teilnehmer im Safety Park offenbar in drei Jahren auf 1500 halbiert und wo liegen die Perspektiven des Fahrsicherheitszentrums in Pfatten? Das sind nur einige der Fragen, auf die die Grünen Antworten von der neuen Landesregierung haben wollen. Anlass, das umstrittene Projekt wieder ins Visier zu nehmen: Der Bericht über den geplanten Autoslalom eines Meraner Vereins am vergangenen Sonntag, der von Bürgermeister Alessandro Beati nach Protesten der Anrainer in letzter Minute verhindert werden konnte. 

Die zentrale Frage, die sowohl Beati als auch die Grünen beschäftigt: Soll der Safety Park nun tatsächlich als Vergnügungsstätte für Motorfans genutzt werden oder erinnert sich die neue Landesregierung wieder an seine ursprünglich geplante Funktion – nämlich die eines Fahrsicherheitszentrums?

Noch bevor Arno Kompatscher oder Florian Mussner als Thomas Widmanns Nachfolger im Mobilitätsressort dazu Stellung beziehen können, kommt bereits aus dem Fahrsicherheitszentrum selbst eine ernüchternde Antwort: Ohne außerordentliche Veranstaltungen können die Kosten des 16 Hektar umfassenden Zentrums nicht gedeckt werden, erklärt Direktorin Erica Furini auf RAI Südtirol. Entsprechend unglaubwürdig sei auch die Kritik an der öffentlichen Bezuschussung des Safety Parks bei gleichzeitiger Infragestellung von Sonderveranstaltungen. Denn, wie Furini deutlich macht: Derzeit mache der Safety Park einen Umsatz von 1,6 Millionen Euro; der Zuschuss des Landes beläuft sich dagegen auf 400.000 Euro.

Sprich: Mit einem Fahrsicherheitszentrum allein lässt sich eine solche Struktur offenbar nicht erhalten. Das allerdings hätte man sich auch schon vor dem Bau der Mega-Struktur ausrechnen können. 

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Greta S Di., 15.04.2014 - 09:07

Wer sagt, dass man sich das schon vorher ausrechnen hätte können? Worauf basiert diese Behauptung? Und wenn der Umsatz 1,6 Mio und der Zuschuss 0,4 beträgt, was bleibt am Ende übrig? Diese beiden Zahlen nebeneinander, aber alleine, ohne Kosten, ohne Nettogewinn, sind für mich nicht sehr aufschlussreich.

Di., 15.04.2014 - 09:07 Permalink
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Edo Plane Di., 15.04.2014 - 09:21

Antwort auf von Greta S

Zu deiner ersten Frage: so was nennt man Kosten-Nutzen-Analyse und macht man eigentlich im Voraus.
Denn ob ein Unternehmen Gewinn abwerfen soll, musst du vorab kalkulieren - nicht nachher.

Di., 15.04.2014 - 09:21 Permalink
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Alfonse Zanardi Di., 15.04.2014 - 09:31

Und wieder geht ein herzliches Dankeschön vom Steuerzahler an den unterschätzten Visionär und Groß-Politiker T. Widmann.

Di., 15.04.2014 - 09:31 Permalink
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Brigitte Foppa Di., 15.04.2014 - 12:45

... den kann man eben nicht mehr wettmachen. Die Rechnung hat nie gestimmt. Deshalb möchte ich nun wissen, ob die Rennveranstaltungen im öffentlichen Interesse sind. Die Teilnehmerzahl hat sich nämlich offenbar in den letzten zwei Jahren halbiert.
Bitte unbedingt die Homepage anschauen: http://www.safety-park.com/ - schaut so eine öffentliche Einrichtung aus? Oder wirkt das nicht vielmehr wie eine Firma, die Autoputzmittel verkauft?

Di., 15.04.2014 - 12:45 Permalink
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Sabrina Bussani Do., 17.04.2014 - 10:14

Diese Nachricht dürfte eigentlich keine grosse Überraschung darstellen. Die von den Umweltschützern noch vor dem Bau des Zentrums vorgelegten Studien zum vermeintlichen Fahrsicherheitszentrum hatte das bereits vorausgesagt. Auch dass das Zentrum als Vergnügungsstätte für Motorfans hätte dienen sollen war damals bereits ziemlich offensichtlich. Dass dies Lärmbelästigung für die Anrainer bedeuten würde, hätte man sich eigentlich auch vorstellen können. Alternative, weitaus billigere und umweltrespektierende Projekte zur auch wirtschaftlichen Nutzung der Zone wurden damals erst gar nicht Betracht gezogen.
Dass sich die damaligen Prognosen der Umweltschützer bewahrheitet haben, ist ein magerer Trost, denn das was früher ein kleiner natürlicher Biotop war, ist endgültig zuzementiert. Auch scheint die Politik kaum aus ihren Fehlern, wie Safety-Park- oder Flughafen-Pleite, zu lernen, die verschiedenen stark umstrittenen und äußerst teuren Mega-Projekte, die in Südtirol weiterhin realisiert wurden und werden sollen, ganz ohne eine wirklich sachliche und wirklich öffentliche Diskussion, zeugen davon.

Do., 17.04.2014 - 10:14 Permalink