Kritik an Ernennung von Roland Turk und Paolo Pasi
Das Land hat zwei wichtige Positionen für die Rundfunkbranche zu vergeben: die Präsidentschaft der RAS (Verbreitung der Radio- und Fernsehdienste) und jene des Kommunikationsbeirates. Dass diese nun, nachdem Hansjörg Kucera 10 Jahre lang den Posten innehatte, wieder von zwei ehemligen RAI-Journalisten besetzt werden, überrascht den Verband der Radio- und TV-Betreiber im Handels- und Dienstleistungsverband. "Seit jeher sind diese beiden Posten von staatlichen Medien bespielt worden," kritisiert Heiner Feuer, Präsident der privaten Rundfunkvertreiber und RMI-Chef. "Nun wird der langjährige 'Mr. Rai-Tagesschau' ernannt und auch sein Stellvertreter kommt aus der Rai – Äquidistanz schaut anders aus."
Es wäre wichtig gewesen, wenn die neue Landesregierung im Sinne der angekündigten Transparenz und Basisnähe auch die direkt Betroffenen in ihre Entscheidung mit einbezogen hätte, meint Heiner Feuer. Die einzige Zusage der Landesregierung diesbezüglich lautete, dass eine für beide Seiten – öffentlich-rechtliche wie private Sender – neutrale Lösung gefunden werde.
„Roland Turk und Paolo Pasi sind sicher erfahrene Rai-Journalisten, die aber die Besonderheiten und Notwendigkeiten der privaten Rundfunkszene kaum kennen. Wir gratulieren zur Ernennung und wünschen beiden, dass sie eine ausgewogene Linie finden und die Herausforderungen für alle gut meistern können“, so Feuer abschließend.
Der Kommunikationsbeirat berät die Landesregierung in allen Fragen des Kommunikationswesens und arbeitet mit dem Ministerium sowie mit der Aufsichtsbehörde für das Kommunikationswesen zusammen. Unter anderem überwacht der Beirat die Vergabe für die Beiträge an die privaten lokalen Rundfunk -und Fernsehsender sowie Online-Nachrichtenportale.
Was ich zwischen den Zeilen
Was ich zwischen den Zeilen lese: hat Hansjörg Kucera die privaten Rundfunkvertreiber benachteiligt? Wenn nicht, soll statt Roland Turk und/oder Paolo Pasi ein Hampelmann Lobbyarbeit betrieben und wer soll das sein? Also bitte konkretere Ansagen und nicht nur allgemeines Verbands-Communiqué zur Besänftigung der eigenen Mitglieder, welche auf die Vergabe für die Beiträge an die privaten lokalen Rundfunk -und Fernsehsender sowie Online-Nachrichtenportale schielen.
Kommunikationsbeirat - Postenschacher ?
Es ist nur schwer nachvollziehbar, warum man bei der Besetzung solcher doch gut dotierter Stellen auf gut dotierte Pensionisten zurückgreifen muss? Es gäbe eine ganze Reihe von Leuten, welche diese Aufgabe auszufüllen in der Lage wären. Warum denn dann jemandem den finanziell mehr als gesicherten Ruhestand verderben, wo es doch andere gibt, die ob des Einkommens verzweifelt eine passende Stelle suchen. Freilich Heiner Feuer halte ich in solchen Angelegenheiten nicht als den richtigen Ansprechpartner.