Der Lega-Gründer hatte vor wenigen Tagen auf einer Versammlung in Piemont darüber geklagt, dass die von ihm gegründete Partei "ihre Identität verloren" habe.
Andere wie der populäre Präsident Venetiens, Luca Zaia wollen die Spaltung nicht zur Kenntnis nehmen: "Per me esiste la Lega, punto e basta". Doch die Unzufriedenheit mit dem Kurs des partito del nord scheint weit verbreitet.
Ungewohnt genug, dass in der Partei die Uralt-Riege um Bossi aufbegehrt und eine "Rückkehr zu den Wurzeln" fordert. Indessen wächst die Kritik an Parteichef Matteo Salvini. Er habe sich zu viel um Regierungsämter gekümmert und sei viel häufiger in Rom als in Mailand zu sehen. Federico Lena, einer der drei lombardischen Regionalratsabgeordneten, die der Lega-Fraktion jetzt den Rücken gekehrt haben, übt harsche Kritik an Salvini: "Il nostro malessere è legato al fatto di rimanere in una Lega in cui non ci riconosciamo più. Non ne potevo più di una Lega in cui l' autonomia è stata dimenticata per anni per poi essere riesumata giusto in tempo per le elezioni. E non vengano a raccontarmi che adesso il ministro Calderoli si sta muovendo, perché non mi sembra che Salvini lo sostenga. Questa "Lega per Salvini premier" che differenza ha rispetto ai fratelli d' Italia ? Salvini non pensa al Nord, ma vuole il ponte sullo stretto di Messina."
Die Lega befindet sich an einem kritischen Scheideweg.
Dass die Lega bei der jüngsten Wahl unter die Alarmgrenze von 10 Prozent abgerutscht ist, wird vor allem Salvini und seiner Vorliebe für wichtige Regierungsämter angekreidet. Er zeige sich mehr am Strand als in seiner Heimatregion Lombardei, so die Kritik. Und er fühle sich in Rom mehr zuhause als in Mailand.
Fazit: die Lega befindet sich an einem kritischen Scheideweg. Entweder sie ändert ihren Kurs, oder die Wahlniederlagen häufen sich.