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Autonome Hausbesetzung

In Bozen wurde heute das Konzept für ein Autonomie-Zentrum vorgestellt. Es könnte Motor für eine rasche Realisierung für das Bibliothekenzentrum sein. Könnte.
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Foto: Salto.bz

Johannes Andresen, Valentina Bergonzi, Ermanno Filippi, Karin Dalla Torre, Armin Gatterer, Esther Happacher, Volker Klotz, Antonio Lampis, Kathrin Milic-Grunwald, Hannes Obermair, Stephan Ortner, Francesco Palermo, Nicolò Piana, Josef Prackwieser, Edith Ploner, Günther Rautz, Marc Röggla, Ulrich Stofner, Mathias Stuflesser, Gabriel Toggenburg, Valeria Trevisan, Anvita Trivedi, Lorenzo Vianini. Das sind die Namen der „autonomen Hausbesetzer*innen“, die sich seit einigen Monaten darüber austauschen, wie ein Autonomie-Zentrum im zukünftigen Bibliothekenzentrum gestaltet und realisiert werden kann. Vom Erdgeschoß bis zur Dachterrasse soll sich ein solches ausbreiten und könnte durchaus Motor sein, damit die Umsetzung des seit langem herbeigesehnten Bibliothekenzentrums endlich vonstattengeht, welches auf rund 15.000 Quadratmetern Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, die italienische Landesbibliothek Claudia Augusta und die Stadtbibliothek Bozen Cesare Battisti unter einem Dach vereinen wird, und oberirdisch wie unterirdisch die überirdische Zahl von zwei Millionen Büchern und Medien an einem Platz horten soll.
 


Der gewaltige Gedächtnisspeicher mit dem Namen Bibliothekenzentrum ist seit über zwei Jahrzehnten Südtirols liebgewonnenstes Luftschloss, wenn auch die Entstehungsgeschichte eher an den Turmbau zu Babel erinnert und herzlich wenig vom Erfolgsmärchen der weltweit gepriesenen Autonomie versinnbildlicht. Denn es will einfach nicht entstehen. Die immer wieder steckengebliebene Entstehungsgeschichte, des vom 2020 verstorbenen Architekten Christoph Mayr Fingerle erdachten Palazzo, geht auf die Jahrtausendwende zurück. Ziel des neuen Autonomie-Zentrums im Bibliothekenzentrum sollte jedenfalls sein, „Südtirols Autonomie so darzustellen, dass sie mit allen Sinnen erfasst werden kann und dass andere Minderheiten aus dem Beispiel Südtirol Gewinn ziehen können“, schreibt das Landespresseamt.
 

Welches Jahr man schreiben wird, in welchem man von der Dachterrasse des Bibliothekenzentrums aus in den Bozner Sternenhimmel schauen kann, steht allerdings in den Sternen.


Kathrin Milic-Grunwald vom erfolgsverwöhnten Stuttgarter Atelier Brückner erläuterte kurz und knapp die Gestaltungsidee. Seit rund 25 Jahren gestaltet das Atelier Brückner Museen und Gemeinschaftszentren auf internationalem Niveau, so etwa auch das Besucherzentrum des Europäischen Parlaments in Brüssel. Für Bozen will man die abstrakten Inhalte und komplexen Themen rund um das Schlagwort Autonomie erfahrbar machen, mit „anspruchsvollen Inszenierungen“ auf den „diversen Raumflächen“, die nicht in Konkurrenz zu den für das Bibliothekenzentrum vorgesehenen Räumen stehen sollen, sondern sie im besten Fall befruchten. Von dem offenen Foyer führt eine Rolltreppe entlang eines „Schaufensters ins erste Obergeschoss“, es soll „eine Kommunikation und Visualisierung nach außen schaffen“ und erste Eindrücke „der Südtiroler Erfolgsgeschichte“ darstellen. Spielerisch geht der Parcours anschließend weiter, mit einer Art "Minecraft of Autonomie", bei der Besucherinnen und Besucher sich partizipativ eine Autonomie der Zukunft erschaffen können.
 


Das zweite Obergeschoss wird hingegen der Gegenwart gewidmet und setzt die Südtirol-Autonomie in einen internationalen Kontext, „mit interaktiver Weltkarte zu den Autonomien in der Welt.“ Auch an Rollenspiele für Schulgruppen und Einzelbesucher*innen wurde gedacht. Sie möchten den Prozess der Autonomie auf unterschiedlichen Ebenen erlebbar machen. Daneben soll das Zentrum im Zentrum auch geplante Rechercheräume beherbergen, mit „offenen Stationen“ die einen direkten Bezug zu den Bibliotheken herstellen, sowie mit „geschlossenen Elementen.“ Ein besonderes Potenzial erwarten sich die Macherinnen und Macher von der Dachterrasse. Welches Jahr man schreiben wird, in welchem man von einer solchen aus in den Bozner Sternenhimmel schauen kann, steht allerdings in den Sternen.
 

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Josef Fulterer Do., 15.12.2022 - 22:13

Eine ganz konkrete Frage: "Ist durch die Digitalisierung des Bestandes die persönliche Anwesenheit in der Bibliotek noch notwendig?"
Auf das Wissen kann Ort- und Zeit-unabhängig mit deutlich geringeren Zeit-Aufwand zugegriffen werden.
Für Begegnungen, Treffen,Veranstaltungen und zukünftigen Formen der Wissensvermittlung, stehen bereits ausreichend Räume in passenderer Größe bereit.

Do., 15.12.2022 - 22:13 Permalink