Gesellschaft | Tiere&Silvesterlärm

„Nach Möglichkeit vor Lärm schützen“

Hansjörg Prater ist Tierarzt und Mitglied bei den Tierfreunden Südtirol. Er gibt hilfreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Haustieren, Stressbewältigung und -vermeidung.
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Foto: Salto.bz
Salto.bz: Herr Pranter, das Problem Tiere und Silvesterlärm ist kein neues, aber welche Schäden sind gemeint, wenn wir davon Sprechen, dass Feuerwerk und Böller Tieren schaden?
 
Hansjörg Pranter: Das Gehör ist nicht das primäre Problem. Es ist so, dass Tiere sehr massiv in Stress geraten, manche gehen in Panik. Das kann fatale Folgen haben, zum Beispiel bei Vögeln. In Rom hatte man vor einigen Jahren nach dem Feuerwerk einige hundert tote Stare auf den Straßen liegen. Vor allem Vögel brauchen in der Nacht ihre Ruhe, es ist eine Zeit in der sie mit ihrer Energie haushalten müssen, um die Kälte auszugleichen. Zusätzlich ist das Nahrungsangebot suboptimal.
Bei unseren Haustieren - wir leben sehr eng mit Hund und Katze zusammen - ist es in der Regel nicht so dramatisch. Es kann aber ein Problem sein wenn Tiere ganz erschreckt davonlaufen oder sich in der Wohnung irgendwo verkriechen und ein jämmerliches Bild abgeben in ihrem Leid.
 
Wie verhält man sich als Haustierbesitzer korrekt, wenn man fürchtet, dass sich die Nachbarn über das Feuerwerksverbot hinwegsetzen?
 
Prinzipiell gilt es die Tiere nach Möglichkeit vor Lärm zu schützen, das heißt: Jalousien und Vorhänge schließen und einen ruhigen Platz schaffen. Man sollte diesem Hausgenossen beistehen indem man sich um ihn kümmert, ihn tröstet, wenn er etwas hört. Es gibt Hunde, die sehr gut darauf ansprechen und andere weniger.
Was sich sehr gut bewährt hat ist dem Tier ein Haus im Haus zu bieten: Eine große Hindekiste etwa. Die sollte man im Idealfall früher aufstellen und nicht erst am Abend, da bringt sie weniger. Man erlaubt dem Tier Abends sich dort hin zurückzuziehen und das gibt Geborgenheit.
In ganz extremen Fällen kann man sich vom Tierarzt Beruhigungsmittel verschreiben lassen, das hilft bei manchen mehr, bei manchen weniger, je nachdem wie konsequent die Mittel verabreicht werden.
 
 
Stichwort Stress: Wir Menschen haben Methoden zur Stressbewältigung. Wie hilft man einem bereits gestressten Tier am besten?
 
Wenn man eine gute Beziehung zum Tier hat ist das erste schon einmal die Präsenz. Man nimmt sich Zeit, spricht mit dem Tier und krault es, vor allem im Ohr und Nackenbereich mögen sie das sehr gern. Wenn man ein gutes Verhältnis zu dem Tier hat lässt sich, wie gesagt, durch Zureden über die Panik etwas hinweghelfen. Abschalten kann man das natürlich nicht, so einfach ist es nicht. Wenn aber jemand dabei ist und Zeit hat, dann lässt sich viel helfen.
 
Was wünschen Sie sich für unseren Umgang mit Tieren im neuen Jahr?
 
Eine sehr weitläufige Frage. Wenn wir von unseren Haustieren sprechen, dann ist es so, dass man auf sie achten und sie korrekt halten muss. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Man muss aber auch zugeben, dass sich in den letzten Jahren eine deutliche Besserung zu erkennen ist. In der Bemühung und auch in der Versorgung und Ernährung. Dass man heute zum Tierarzt geht ist bald eine Selbstverständlichkeit und das war früher nicht so. Insofern würde ich sagen, was das betrifft, auf dem selben Weg weitergehen, das würde ich mir wünschen.
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Profil für Benutzer Massimo Mollica
Massimo Mollica Fr., 30.12.2022 - 11:19

Ma chi ha così tanta voglia dei botti di capodanno non potrebbe andare in Ucraina a farsi saltare in aria, così da festeggiare al top questo nuovo anno?
Vi rendete conto che c'è chi vuole i botti e chi si deve riparare per sopravvivere alla bombe?
Che schifo di mondo!

Fr., 30.12.2022 - 11:19 Permalink