Umwelt | Verkehr

Den Verkehrskollaps vor Augen

Ab Jänner 2025 wird die Luegbrücke nur mehr einspurig befahrbar sein. Im Wipptal, diesseits wie jenseits der Brennergrenze, wachsen die Sorgen vor einem Verkehrskollaps.
luegbruecke
Foto: Bild: Wikimedia
Am vergangenen Montag (23. Jänner) hat in Sterzing ein Treffen zwischen der Tiroler Abgeordneten im EU-Parlament Barbara Thaler und den Bürgermeistern und Wirtschaftsvertretern des Stubai- und Wipptales stattgefunden. Unter dem Titel „Zukunft des Transitverkehres“ wurde grenzüberschreitend über mögliche Lösungen angesichts des drohenden Verkehrs-Gaus erörtert. Thaler berichtete in diesem Zusammenhang über die TEN-T-Verordnung bzw. den Ausbau der europäischen Hauptverkehrskorridore. Als Co.-Hauptverhandlerin des EU-Parlaments konnte sie Einblicke in die Verhandlungen geben, die Verbesserungen vor allem beim grenzüberschreitenden Güterverkehr bringen sollen. Ziel sei es, so Thaler, die Schiene wettbewerbsfähiger zu machen. Insbesondere der Landtagsabgeordnete und Verkehrssprecher der Volkspartei, Florian Riedl, betonte in der Diskussionsrunde, dass Tirol nicht unter der Transitlawine begraben werden dürfe. Lösungen für die Transitfrage könnten jedoch nur grenzüberschreitend und auf europäischer Ebene gelöst werden, so der Konsens.
 

 

Überregionale Folgen

 
Dass die Folgen der Luegbrücken-Sanierung beileibe nicht nur auf das Eisacktal und Wipptal beschränkt bleiben werden, kritisierte im vergangenen Herbst bereits der Südtiroler Landtagsabgeordnete Sepp Noggler. Im Oktober war die Brücke aufgrund dringend notwendiger Sanierungsarbeiten für rund eine Woche nur mehr einspurig befahrbar, die Auswirkungen bzw. Verkehrsverlagerungen waren bis in den Vinschgau zu spüren, weshalb Noggler ein Konzept für eine gezielte Verkehrssteuerung und großräumige Alternativrouten forderte.
Mittlerweile haben die drei Euregio-Landeshauptleute Arno Kompatscher, Anton Mattle und Maurizio Fugatti, einen Staatsvertrag zur Verkehrssteuerung am Brennerkorridor zwischen Italien, Österreich und Deutschland vorgeschlagen. Nachdem lokale Notmaßnahmen das Problem langfristig nicht lösen und zu Spannungen führen, brauche es im gemeinsamen Interesse eine eng abgestimmte Vorgehensweise, erklären die drei Landeshauptleute. In diesem Zusammenhang wurde auf das auf Slots basierende digitale Verkehrsmanagements verwiesen, die Machbarkeitsstudie zu diesem Konzept wurde vor Kurzem im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt. Eine weitere Pressekonferenz ist für heute (26. Jänner) anberaumt: Gemeinsam mit dem Planungsverband Wipptal informiert die Bezirksgemeinschaft Wipptal über die aktuelle Verkehrssituation auf der Brennerautobahn A13.
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Stefan TAFERNER Do., 26.01.2023 - 12:19

Es braucht technische Lösungen. Es gibt ganz andere Fälle wo solche Bautätigkeiten erfolgreich gelöst wurden. Die ASFINAG hat nicht einmal ein Projekt ausgeschrieben und nur diese Bauvariante als Lösung angeboten. Es klingt ganz nach Schikane....

Do., 26.01.2023 - 12:19 Permalink
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Josef Fulterer Fr., 27.01.2023 - 20:59

Antwort auf von Stefan TAFERNER

Die LUEG-Brücke war wegen den Sreusalz- und Frosteinwirkungen, bereit.in der Vergangenheit ein ständiger Pflegefall. Auf tragenden Strukturen fahren und zugleich reparieren wird nicht möglich sein.
Noch schlimmer wird es im Eisacktal werden, wo ein noch längerer Abschnitt auf frei tragenden Strukturen verläuft.

Fr., 27.01.2023 - 20:59 Permalink
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Profil für Benutzer Albert Mairhofer
Albert Mairhofer Mi., 08.02.2023 - 14:05

Ich erlaube mir, auch an dieser Stelle folgende Lösungsvorschläge anzubringen:

Darum lasst uns die Brennerbahn als eine Art Nostalgiebahn durch die Alpen nach dem Vorbild der Schweiz bewirtschaften und als Pionierwerk wertschätzen.
Lösen wir das Problem Alpentransit umwelt- und menschengerechter

1. durch Anpassung und bessere Auslastung der bestehenden Bahn, wie dies die sonst schon verkehrsgeplagten Inntaler in Bayern fordern;

2. durch den Alpenkanal Donau-Tirol-Adria, mit welchem erstmals die Binnenwasserstraßen Europas mit dem Mittelmeer verbunden werden. Die durchquerten Länder werden durch eine neue Verkehrsader mit vielen Häfen und Anlegestellen bereichert. Binnenwasserstraßen sind zu Naherholungsgebieten geworden (Mittelland- oder Main-Donau-Kanal, so auch der am Anfang des 2. Weltkrieges ausgehobene Abschnitt des Donau-Oder-Elbe-Kanals in Wien). Die fast lahmliegenden Häfen an der Adria und an den bestehenden Kanälen in Oberitalien können zusammen mit den Meeresautobahnen wiederbelebt werden. Dazu ein von der EU finanziertes Video: https://youtu.be/6qK_Zm01a_k Während also beim Transport zu Wasser die Infrastrukturen schon vorhanden sind oder mit geringeren Mitteln und dezentral an vielen Orten umweltverträglich erstellt werden können, müssen solche für die Bahn erst neu und zentral bei vorhandenen Häfen geschaffen werden, was wiederum Umwege mit sich bringt;

3. durch Elektrifizierung der Verkehrsinfrastrukturen und der Verkehrsmittel:
Zur Bewältigung der enormen Umweltbelastung des Verkehrs habe ich die Photovoltaik-Überdachung von Autobahnen und Straßen und die Einführung des Einschienen-Hängebahn-Systems vorgeschlagen, das die Elektrifizierung schon in etlichen Jahren und nicht Jahrzehnten möglich macht. https://www.youtube.com/watch?v=vs8VghXjFTQ Dadurch werden die Abgase eliminiert, Lärm reduziert, Sicherheit und die Leistungsfähigkeit der so wichtigen Verkehrsadern erhöht!

Mi., 08.02.2023 - 14:05 Permalink