Chronik | SEL-Skandal

Max Rainer im Haus der Solidarität

Drei Stunden Sozialarbeit pro Woche im Brixner Haus der Solidarität: Darauf dürfte die Umwandlung der Haftstrafe von Ex-SEL-Generaldirektor Maximilian Rainer hinauslaufen. Erst im Juni wird dagegen über das Strafmaß für Ex-Landesrat Michl Laimer entschieden.

Prominenter Zuwachs für das Brixner Haus der Solidadarität „Luis Lintner“:   Nach der Anhörung vor der Strafvollzugskammer des Landesgerichts Bozen am Dienstag Vormittag sieht alles danach aus, als würde der ehemalige SEL-Generaldirektor Maximilian Rainer dort künftig drei Stunden pro Woche seines Sozialdienstes ableisten. Diesen hat Rainer bekanntlich beantragt, um seine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren wegen Amtsmissbrauch, Betrug und Wettbewerbsbeeinflussung im SEL-Skandal abzuwenden - beziehungsweise im Fall weiterer Haftstrafen unter dem Strafmaß von drei Jahren zu bleiben, ab dem ein Abbüßen der Strafe im Gefängnis nicht mehr zu vermeiden ist. Rainer hat in seinem Antrag bereits ankündigt, bei den anstehenden Umbauarbeiten im Haus der Solidarität sein Wissen einbringen zu können; die restlichen Stunden will er dagegen in dem einst von ihm gegründeten Familienbetrieb, der Rainer Holzservice KG in Ratschings, verbringen.

Ob sein Vorschlag tatsächlich angenommen wird, entscheidet nach der heutigen Zustimmung des Staatsanwaltes in den kommenden Tagen definitiv das Überwachungsgericht. Dann wird sich auch zeigen, ob das Haus der Solidarität nicht nur ökosozialen Organisationen und Menschen in schwierigen Lebenslagen, sondern auch straffällig gewordenen Generaldirektoren ein Dach über dem Kopf bietet.

Erst im Juni wird dagegen entschieden, wie Ex-Landesrat Michl Laimer seinen Sozialdienst ableistet. Er will ebenfalls weiterhin im Gastbetrieb seiner Frau tätig sein; darüber hinaus schlägt er vor, drei Stunden in der Woche  gegenüber liegenden Bibliothek des Klosters Neustift zu arbeiten. Eine Entscheidung darüber wird die Strafvollzugskammer des Landesgerichts erst am 10. Juni fällen;  offenbar auch weil Laimers Verteidiger Gerhard Brandstätter davor noch ein entlastendes Dokument zu Gunsten seines Mandaten einbringen will. 

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Toni Ladurner Di., 06.05.2014 - 17:59

Rainer will dem Haus der Solidarität beim Umbau helfen - bei der Erstellung von Expertisen und Ordnen von Unterlagen?
Laimer will in der Bibliothek arbeiten - als Märchenerzähler? Erfahrungen in diesen Bereichen haben sie jedenfalls.

Di., 06.05.2014 - 17:59 Permalink
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Willy Pöder Mi., 07.05.2014 - 04:51

Ich finde, der Fall Rainer/Laimer wird langsam aber sicher zur Gerichtsposse, Ähnlich lustige G'schichten sind ist uns vom 'Bayerischen Landgericht' her bekannt.

Mi., 07.05.2014 - 04:51 Permalink