2099
Die Southtyroler Touristiker ziehen eine positive Silvester-Bilanz. "Während zu Weihnachten noch einige freie Zimmer zu finden waren, sind die Southtyroler Tourismus-Hochburgen zum Jahreswechsel fast ausgebucht gewesen", sagt HGV-SBB-Präsidentin Sky Kompatscher. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Anzahl der Gäste laut Kompatscher deutlich gestiegen. Die Auslastung habe schon fast wieder Vor-Ebola3-Niveau erreicht. Nach fünf Jahren sind es heuer die ersten Weihnachtsferien ohne Einschränkungen. Das Lieblingsziel der italienischen Touristen bleiben die Dolomiten, während sich Urlaubende aus der Schweiz eher für den Vinschgau oder das Meraner Land entscheiden. Deutschsprachige Gäste seien überall zu finden wo Klettern und Winterwanderungen möglich sind. Im Gebiet der Ortler Hiking Arena, wie z.B. in Sulden, dem hinteren Passeiertal und Langtaufers/Kaunertal, sind die Hoteliers und Teleportbetreiber zufrieden. Die Touristiker sind zuversichtlich, was die Buchungslage nach der ersten Hitzewelle Mitte Februar betrifft und freuen sich auf eine weiterhin zufriedenstellende Wintersaison.
Plus
Vor allem die Klettersteige in den Dolomiten erlebten einen wahren Boom, wie überhaupt alle Wanderwege über 2000 Metern Meereshöhe, wo die Tageshöchsttemperatur im Dezember selten die 20-Grad-Marke knackte.
Ein neues Kapitel in der touristischen Geschichte Southtyrols hat das Alpine Mountain Ressort Santnerpass Lodge mit Beginn der Saison 2098/2099 aufgeschlagen: Nach umfangreichen qualitativen und quantitativen Erweiterungen auf 200 Luxussuiten mit einem 76.000m² großen Wellnassbereich hat das Santnerpass - als erstes der vielen Gipfelhotels im Land - den Sprung in die Sieben-Palmen-Kategorie geschafft. Als besonderes Kuriosum bietet das Hotel eine auf unglaubliche 0° Celsius heruntergekühlte sogenannte „Skihalle“. Zur Gaudi der kleinen Gäste wird der über 100m² große Raum mit Schnee aus hochfiltriertem Wasser beschneit, wie er vor fast fünfzig Jahren Winters noch an einigen Tagen in der Umgebung zu finden war.
Für einen noch exklusiveren Aufenthalt im Alpine Mountain Ressort wurde der Hyperloop von der Kölnerhütte gesperrt, weshalb das Sandnerpass nur noch über den, mit Landesgeldern finanzierten Teleport von der Ortschaft Niger erreichbar ist. Mit Dekret der Landeshauptmannfrau wurde zudem der Rosengarten samt Vajoletttürmen für Tagestouristen gesperrt. Das neueste Kleinod unseres Qualitätstourismus kann somit, exclusive, nur mit einer Übernachtungsbuchung oder einer Wellnass-Tageskarte besucht werden.
Erfreut zeigte man sich beim HGV-SBB aber nicht nur über die Auslastung oberhalb der Steppengrenze, sondern vor allem darüber, dass die neu geschaffenen Angebote in den Tälern positiv angenommen wurden. Seien es Kamel-Touren in die Dünen des unteren Etschtales, Übernachtungen in den Beduinenzelten des Vinschgau oder Offroad-Ausflüge in die Wadi des Pustertales.
Die vor Ebola3 angedachten Pläne, die alten Stadtkerne von Bozen, Meran oder Brixen für Museumsbesucher zugänglich zu machen, werden wahrscheinlich wieder vorangetrieben. Zuvor müssen allerdings die festgefahrenen Verhandlungen mit rebellischen Splittergruppen - vor allem in der ehemaligen Landeshauptstadt - wieder aufgenommen werden. Diese weigern sich nach wie vor in die kühlere Compatsch-City auf der Seiseralm umgesiedelt zu werden und machen mit ihren Überfällen auf Touristen sichere Stadtführungen zu einem Ding der Unmöglichkeit. Landeshauptmannfrau Sky Kompatscher hat in Ihrer Neujahrsansprache auf den Lightnet-Kanälen des Toni-Michl-Versums Zugeständnisse in Richtung der Freischärler angedeutet. Ein Waffenstillstand als Minimalziel wäre mehr als begrüßenswert, da die große Wanderdüne den archeologischen Ausgrabungen des Benkoviertels bedrohlich nahe kommt und sich das Zeitfenster schließt, bevor die hedonistischen Konsumtempel unserer Vorfahren für immer unter dem Sand der Mezz-per-Sort-Wüste verschwinden. Ob auch die Ruinen des benkoschen Apfelmuseums auf dem Virgl ein Raub der Düne werden, vermögen Fachleute heute noch nicht abzuschätzen. So bleibt ein Fünkchen Hoffung, dass die Überreste der großen Kühlhäuser - in denen bis weit in die 60er Jahre, die letzten hitzeresistenten Apfelzüchtungen der legendären Laimburg GmbH ausgestellt wurden - weiterhin einer touristischen Nutzung erhalten bleiben.
Minus
Bei aller Freude über die positiven Kennzahlen, muss auf die weiterhin schwierige Lage beim Wassermanagement verwiesen werden. Die Zuweisung einer Sonderration von 3000 Liter Wasser für jedes Kamel und jeden Gast am Ende der Monsun-Zeit seitens der Landeshauptmannfrau hat unter den Lohnsklaven im Land große Empörung verursacht. Einmal mehr wurde der Vorwurf laut, Kompatscher würde zunächst die Bedürfnisse ihrer beiden Landtagskammern, Hoteliers- und Gastwirteverband auf der einen Seite und Südtiroler Bauernbund auf der anderen befriedigen und erst in einem zweiten Moment die Ghettofavelas in die Wasserzuteilung einbeziehen. Der Plan, im neuen Millenium, die beiden Präsidentschaften der Verbände auch auf dem Papier in die Personalunion der Landeshauptmannfrau zusammenzuführen, wird durch dergleichen Hau-ruck-Aktionen gefährdet. Die Ausschreitungen des Sommers 2023, als sich der Vorgänger des HGV-SBB per Gesetz die absolute Mehrheit in allen Gremien auf Dorf-, Bezirks- und Landesebene sicherte - völlig unabhängig vom Wahlausgang - darf sich mit Rücksicht auf den gerade erst wieder anziehenden Tourismus nicht wiederholen. Nie wieder dürfen in unserem Land Urlaubsgäste Opfer des Volkszorns werden; darf Overtourism eine Entschuldigung für marodierende Mörderbanden sein. Die Herausforderungen für unser Land sind andere, aber sicher nicht die Spezialzuweisungen an Wasser und die unglücklich verlaufene Kommunikation derselben. Gerade jetzt geht es darum, für den sich anbahnenden Klimawandel gerüstet zu sein. Sollten die Modelrechnungen der Wissenschaftler doch ein Körnchen Wahrheit enthalten und der Anstieg der Jahresdurchschnittstemperatur weiter der Thunberg-Kurve folgen, wird ein Rückzug nicht auf den Berg, sondern in den Berg unausweichlich sein. Die ausufernden Kosten des PPP-Projektes des Kavernenhotels „Zwergenmine“ in der Mutspitze soll Warnung für diesen dann notwendigen Schritt sein. Dennoch - Southtyrol muss fit sein für das 22. Jahrhundert. Nachhaltiger.
Die Pläne für große Speicherbecken auf den Moränenfeldern der abgetauten Gletscher müssen vorangetrieben werden, um den Starkregen im Junijuliaugust besser für die Trockenzeit im Winter zu nutzen. Auch das Privileg der Kamelbauern überall im landwirtschaftlichen Braun Tiefbrunnen bohren zu dürfen, muss auf den Prüfstand und schleunigst auf alle Beherbergungsbetriebe mit mehr als 5 Palmen ausgeweitet werden: Auch der Hotelgast hat schließlich ein Wasserrecht für die Credits, die er in unserem schönen Land ausgibt. Als Zugeständnis an die Viehwirtschaft muss Southtyrol im Gegenzug wüstenschakalfrei werden!
Als „unbefriedigend“ wurden auf der Pressekonferenz auch die Abfertigungszeiten des Warenimports angemahnt. Der Human-Body-Scan an den Containerterminals Salurn und Brenner muss ausgebaut werden. Letzthin wurden wieder vermehrt Flüchtlinge aus den untergegangenen Küstenstädten von Mittelmeer und Nord-/Ostsee aufgegriffen. Southtyrol darf weiterhin der begehrenswertest Lebensraum Eurasiens nur für jene Menschen sein, die sich uns auch leisten können. Die Grenzbefestigungen mit den Plasmazäunen müssen erweitert, der Brennerbasistunnel im Norden, die stillgelegten Bahnzulauftunnels im Süden, müssen ein für allemal dicht gemacht werden und so gesprengt werden, dass Schlepperbanden sie nicht in kürzester Zeit wieder frei bohren. Kompatscher sollte sich in Moskau dafür verwenden, dass auch in den südlichen Provinzen mehr Credits in die Sicherheit der wohlhabenden Bevölkerung investiert werden. Um so mehr, da ein Teleport für Waren und Wasser in Sankt Selva di Badia wegen Energieknappheit vom Tisch ist. „Eine Erschließung neuer Energiequellen ist nicht in Sicht: Die Solarfarmen der Alpe of Villanders können nicht erweitert werden, ohne große Teile von New Brixen abzureißen“, sagte Landesratfrau für Energie und Teleport Svetlana Hintertoler. Leider fühle sich die Landeshauptmannfrau, laut gut informierter Kreise aus der Turbo-Thommy-Straße, nach wie vor an das Versprechen gebunden, das ihr Erbamt-Großvater seinerzeit als Ansporn für die Umsiedlung aus dem Talboden gegeben hat: „Quadratmeter für Quadratmeter, Hektar für Hektar. Brixen für immerdar.“
Leider habe auch der neueste Prototyp eines Windrotors der Firma Doppelleitner dem Sandherbst nicht widerstanden, obwohl für das Projekt großzügig Fördergelder aus einem Schulprojekt für die besser Bildung der Lohnsklavenkindern umgeleitet wurden. „Der Aufbau autarker Windparks rücke somit in weite Ferne“, sagte Hintertoler wörtlich. Zerschlagen haben sich auch die Verhandlungen über eine zweite Lizenz für einen Kalt-Fusions-Reaktor. Fazit: Ohne Energie kein Waren-Teleport. Damit bleibt die schlechte Erreichbarkeit für Waren und Güter dieses - von unserem lieben Herrgott so geliebten - Flecken Erde eine Krux. Der landeseigene Tourismus Marketing Dienstleister „SHIT - Southtyrolian Hospitality for Intercontinental Tourism“ wurde beauftragt eine Imagekampagne zu konzipieren, in der unseren lieben Gästen erklärt wird, warum Bananen aus Island wegen der schleppenden Kontrollen an der Grenze, bis zu zwei Tage unterwegs sind, bevor sie auf dem heimischen Tisch landen. Von einem Erfolg - wie beim Erklärstück, dass der braun-beige Himmel in den Wintermonaten von Wüstenstaub aus dem Amazonasbecken herrührt und keine gesundheitlichen Folgen nach sich zieht, solange die FFP2 Maske ordnungsgemäß über Mund und Nase gezogen wird - ist man beim HGV-SBB überzeugt.
Als Resümee der Pressekonferenz kann man sagen, dass auch 2099 ein herausforderndes Jahr werden wird, jedoch ist die Southtyroler Tourismusbranche und allen voran HGV-SBB-Präsidentin Sky Kompatscher überzeugt, dass diese Probleme lösbar sind und appelliert daran, wie wichtig ein nachhaltiger Tourismus für unser Land ist, auch wenn dies bedeutet, dass die Lohnsklaven den Gürtel ein wenig enger schnallen müssen.
Genial. So weit wird es
Genial. So weit wird es kommen.
Wollen wir hoffen, dass das
Wollen wir hoffen, dass das bloß ein Lacher bleibt.
Utopisch vielmehr nur die
Utopisch vielmehr nur die Anspielung auf den Zusammenschluss HGV/SBB
Utopisch vielmehr nur die
Utopisch vielmehr nur die Anspielung auf den Zusammenschluss HGV/SBB
Zitat: “Erfreut zeigte man
Zitat: “Erfreut zeigte man sich beim HGV-SBB aber nicht nur über die Auslastung oberhalb der Steppengrenze, sondern vor allem darüber, dass die neu geschaffenen Angebote in den Tälern positiv angenommen wurden. Seien es Kamel-Touren in die Dünen des unteren Etschtales, Übernachtungen in den Beduinenzelten des Vinschgau oder Offroad-Ausflüge in die Wadi des Pustertales”:
Also sollte sich das Klima so weit entwickeln wie im Artikel suggeriert, dann versiegt der Golfstrom - und Europa wird wohl eher wie der Norden Kanadas und weniger wie der Süden Ägyptens.
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Rentiere, nicht Kamele...
Antwort auf Zitat: “Erfreut zeigte man von Peter Gasser
Grosser Irrtum,
Grosser Irrtum, fast die ganze Welt lebt seit vielen Jahrzehnten in einer modernisierten orientalen Beduinenkultur. Hier wird die unbgrenzte Zuschauerperspek tive von einem unvermittelt bis und nur bis zum Sternenzelt reichenden transparenten Nomadenzelt
ersetzt von regelmaessig vom Wohn zimmer fern gesehenen und bloss interpretierten Leitsternen (Fern sehstars.