Politik | Landwirtschaft
Eine bedrohliche Entwicklung
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Der Wipptaler Landtagsabgeordnete und Landwirt Peter Faistnauer von der Fraktion Perspektiven für Südtirol möchte die Landesregierung unter anderem dazu verpflichten, schnellstmöglich einen Arbeitstisch mit allen Stakeholdern einzurichten. Dieser soll die aktuellen Fälle von Verkäufen geschlossener Höfe an landwirschaftsfremde Interessenten analysieren und gesetzliche Korrekturmaßnahmen erarbeiten.
Jedoch kaufen kann, ohne irgendwelche Voraussetzungen erfüllen zu müssen, jeder, der über das dafür notwendige Budget verfügt.
Wie Faistnauer erklärt, gibt es in Südtirol, laut der Landwirtschaftszählung im Jahr 2010, rund 20.200 landwirtschaftliche Betriebe, davon rund 13.300 geschlossene Höfe. Die Auflagen, um einen Hof schließen oder in Erbschaft übernehmen zu können, seien hoch und würden von der Höfekommission streng überwacht. „Jedoch kaufen kann, ohne irgendwelche Voraussetzungen erfüllen zu müssen, jeder, der über das dafür notwendige Budget verfügt“, so der Landtagsabgeordnete.
„Andere Bauern kommen dabei kaum mehr zum Zuge, denn die Preise sind oft Liebhaberpreise ohne betriebswirtschaftlichen Bezug. Hier zeigt sich eine Lücke im Höfegesetz und es stellt sich die dringliche Frage, wie diese im Sinne des geschlossenen Hofes geschlossen werden kann, um jeden potentiellen Käufer zur Erfüllung der Grundkriterien zu verpflichten, damit weiterhin gesichert ist, dass die landwirtschaftliche Produktion vordergründig bleibt“, betont der Landtagsabgeordnete, der erklärt, dass Kaufmotive fachfremder wie ausländischer Übernehmer oft mehr mit dritter Lebensphase, Freizeitgestaltung oder touristischer Nutzung als mit Landwirtschaft zu tun haben. In jedem Fall gehe dabei der eigentliche und ursprüngliche Sinn des geschlossenen Hofes verloren.
Wie Faistnauer in seiner aktuellen Presseaussendung weiters schreibt, könnte es bald zu spät sein, wenn sich die Bauern keinen Hof mehr leisten können, mit entsprechenden Auswirkungen auf die Bewirtschaftung und das lokale Angebot landwirtschaftlicher Produkte. „Es ist dringend notwendig, für einen besseren Schutz der aktiven Landwirte zu sorgen, damit geschlossene Höfe weiter von Bauernfamilien bewohnt und bearbeitet werden, welche im Dienste der Allgemeinheit Lebensmittel produzieren und die Landschaft pflegen“, so der Wipptaler Landtagsabgeordnete, der darauf verweist, dass sich seit geraumer Zeit die Verkäufe von geschlossenen Höfen an landwirtschaftsfremde Interessenten häuften. „Eine bedrohliche Entwicklung“, lautet Faistnauers Fazit. Der Abgeordnete der Fraktion Perspektiven für Südtirol fordert daher in seinem Beschlussantrag eine Aktualisierung des Höfegesetzes und eine Anpassung an die aktuellen Herausforderungen. Vorgeschlagen wird zudem eine Überprüfung der Möglichkeit, ob und wie Regelungen beispielsweise bei der Konventionierung der Wohnkubatur auch bei geschlossenen Höfen wirksam sein könnten, sowie eine Überprüfung des aktuellen Tiroler Höfegesetzes hinsichtlich des Schutzes gegen einen Verkauf und inwieweit dies für Südtirol übernommen werden könnte. Zu guter Letzt sollen Vorschläge zur Korrektur des Höfegesetzes ausgearbeitet werden, um die wirtschaftliche und soziale Aufgabe der Einrichtung des geschlossenen Hofes für die Zukunft besser zu schützen und sicherzustellen, dass die Priorität der landwirtschaftlichen Produktion eingehalten wird
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Danke Herr Feistnauer, hier
Danke Herr Feistnauer, hier besteht dringender Handlungsbedarf.
Ausgerechnet der Feistenauer,
Ausgerechnet der Feistenauer, der wegen seiner Chalets in den Schlagzeilen war.
Antwort auf Ausgerechnet der Feistenauer, von Elisabeth Garber
Mit einer Übertragungssteuer
Mit einer Übertragungssteuer bis zu 50 % des Kaufpreises und einer jährlichen Steuer in der Höhe einer Jahresmiete für die teuerste Wohnung in der Gemeinde, könnte man den Käufern die sich Bauernhöfe als Ferienvilla zulegen wollen, den Spass gründlich verleidem.
Antwort auf Mit einer Übertragungssteuer von Josef Fulterer
Sie vergessen nur, dass
Sie vergessen nur, dass Südtirol keine Kompetenz in Steuerangelegenheiten hat.
Italien wird kaum eine Steuer von 50% für private Verkäufe einführen, die dann ja für alle Regionen gelten müsste.
Viel bedrohlicher ist es,
Viel bedrohlicher ist es, dass viel Kubatur an Ausländer verkauft wird.
Wenn Höfe verkauft werden und Käufer sich finden, freut sich der Verkäufer. Wieso spricht man von bedrohlicher Entwicklung?
Antwort auf Viel bedrohlicher ist es, von Josef Ruffa
Bei den Höfen in der Hand der
Bei den Höfen in der Hand der Hoteliere, Inländer und Ausländer, sind nach der ... - Frist für den mit Beiträgen großzügig ausgebauten Stall und Stadel, sind recht bald höchstens nur mehr ein paar Pferde zu sehen. Die Stadelkubatur ..., man weiß ja ...