Umwelt | Ahrntal
Angst vor Rekurs?
Foto: HPV
Die Entscheidung zur Erschließung der Lahner Alm im Ahrntal wurde heute von der Landesregierung vertagt, weil ein Gutachten bei der Beschlussvorlage der Dienstellenkonferenz im Umweltbereich nicht berücksichtigt wurde. „Die Dienststellenkonferenz muss bei der Beschlussfassung zum Projekt das Natura-2000-Gutachten einfließen lassen“, teilt die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer im Anschluss zur Sitzung der Landesregierung mit.
Die Frage zur Lahner Alm wird nun an die Ämter zurückverwiesen, da der Beschluss sonst über einen Rekurs angefochten werden könnte. Schließlich hat der Betreiber der Alm bereits gegen das negative Gutachten der Dienststellenkonferenz Rekurs eingereicht. Letztes Wort über den geplanten Forstweg im Natura-2000-Gebiet des Naturparks Rieserferner-Ahrn hat schlussendlich aber die Landesregierung.
Interessantes Detail ist dabei, dass das Natura-2000-Gutachten zum Projekt laut dem Amt für Natur positiv ausgefallen ist, da die Lebensräume durch die Baumaßnahme nicht gefährdet würden. Das sehen die Südtiroler Biolog*innen anders. Der Vorsitzende Norbert Dejori geht davon aus, dass der geplante Forstweg die Lebensräume, wie Quellbereiche, Grünerlengebüsch und Hochstaudenfluren, in Teilen zerstören würde.
Gestern, am 13. Februar, hat sich Hochgruber Kuenzer im Vorfeld mit den Südtiroler Umweltverbänden, die das Vorhaben kritisieren, zusammengesetzt. „Das Treffen war sehr konstruktiv, die unterschiedlichen Argumente werden meinerseits respektiert, denn sie sind teilweise ja auch berechtigt“, so die Landesrätin. Die Vertreter*innen der Umweltverbände zeigen sich mit dem Treffen weniger zufrieden. Sie befürchten, dass die Landesregierung trotz wiederholter Kritik und negativem Gutachten der Dienststellenkonferenz grünes Licht für das Projekt gibt.
Die Lage der Alm
Die Lahner Alm hat eine Materialseilbahn und ist über einen 20-minütigen Fußmarsch erreichbar. Die geplante Trasse der sehr steilen Forststraße sei laut Umweltverbänden landschaftlich exponiert und geologisch problematisch. Außerdem habe die Alm eine geringe landwirtschaftliche Bedeutung, weil sie an einem Feuchtgebiet liegt, das keine intensivere Bewirtschaftung erlaubt.
Die Kosten für die Forststraße von rund 400.000 Euro sollen großteils von der öffentlichen Hand getragen werden. Für die Umweltverbände eine überflüssige Aktion, für den Betreiber bedeutet es hingegen die Rettung seiner Alm auf rund 2.000 Metern Höhe. Werde die Maßnahme nicht genehmigt, werde er die Alm auflassen und für seine Kühe weiter unten Wiesen pachten, teilte der Prettauer Bürgermeister Robert Alexander Steger mit.
Die Umweltverbände verstehen die Position des Betreibers, allerdings verlangen sie mehr Förderung für die Bewirtschaftung von Almen anstatt die Erschließung mit Forststraßen: „Allein die veranschlagten Kosten der Zufahrtsstraße zur Lahner Alm würden eine jahrzehntelange Fördermaßnahme ermöglichen, ohne ein Naturidyll zu zerstören.“
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400 000 Teuro sind ein
400 000 Teuro sind ein schöner Batzen Geld für eine kleine Alm. Bei allem Verständnis für die Viehwirtschaft ist dieser Beitrag wohl kaum zu rechtfertigen. Vielleicht gäbe es eine interessante alternative Nutzung.
Antwort auf 400 000 Teuro sind ein von Dietmar Nußbaumer
Auf einer bereits durch eine
Auf einer bereits durch eine Seilbahn (... sicher auch schon mit öffentlichen Beiträgen) erschlossene Alm, muss nicht auch noch eine Piste für die SUVs und Mounten-Biker "erfunden werden."
Da wird wohl eher die
Da wird wohl eher die touristische Nutzung im Vordergrund stehen, denn eine landwirtschaftliche Nutzung ist aufgrund der Beschaffenheit der Flächen kaum ertragreich...
Falls diese Erschließung
Falls diese Erschließung genehmigt wird hat die Landesregierung samt Landesrätin für mich keine Glaubwürdigkeit mehr.
Antwort auf Falls diese Erschließung von m s
Bedeutet im Umkehrschluss,
Bedeutet im Umkehrschluss, dass die Landesregierung samt Landesrätin bislang für Sie glaubwürdig war?
Antwort auf Bedeutet im Umkehrschluss, von G. P.
Vielleicht glaubte und glaube
Vielleicht glaubte und glaube ich zuviel an den guten Willen und den hohen Druck der Lobbies dem sie ausgesetzt sind und sie einfach zu schwach sind dem entgegenzutreten.
Fragt sich, ob die
Fragt sich, ob die Allgemeinheit für eine touristische Nutzung der Alm aufkommen soll. Bekomme ich auch 400 000 Euro? Bei wem muss ich mich da melden?