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Politik | Regionalwahlen

Wenn die Wähler zuhause bleiben.

Bei den Regionalwahlen in der Lombardei und in Latium blieb ein bedenklich großer Teil der Bürger zuhause. In der Hauptstadtregion ging nur ein gutes Drittel zur Wahl.
Die Wahlen in den bevölkerungsreichsten Regionen Lombardei und Latium wurden am Wochenende erwartungsgemäss vom Rechtsbündnis gewonnen.
In der Lombardei siegte der langjährige Regionalpräsident Attilio Fontana von der Lega unangefochten mit 55 Prozent der Stimmen. Sein linker Herausforderer Pierfrancesco Majorino musste sich mit 34 Prozent begnügen. Die langjährige Mailänder Bürgermeisterin Letizia Moratti, die diesmal für den Terzo Polo angetreten war, blieb unter Zehn-Prozent-Marke. Bei den Parteien gelang den Fratelli d´Italia das von ihnen angepeilte Rekordergebnis von 25 Prozent. Der Partito Democratico wurde von ihnen überholt und musste sich mit 22 Prozent begnügen. Der in der Wählergungst stetig sinkenden Fünf-Sterne-Bewegung bescherte die Wahl mit 3,9 Prozent ein wahres Desaster.
 
 
 
In beiden Regionen sorgte die sinkende Wahlbeteiligung für bedenkliche Rekordzahlen: in der Lombardei blieben 42 Prozent der Wahlberechtigten zuhause. In der Hauptstadtregion Latium wurde eine neue Rekordzahl registriert, die für die Zukunft der Demokratie äusserst bedenklich anmutet: nur 37 Prozent der Wahlberechtigten gingen an die Urnen. Dort siegte erwartungsgemäss der Rechtskandidat Francesco Rocca mit 54 Prozent klar vor seinem linken Rivalen Alessio D´Amato. Der 63-jährige Sanitätsmanager war lange Präsident des Roten Kreuzes . Sein Ziel: "Governare il Lazio per 10 anni." Für den Partito Democratico, der die Hauptstadtregion über mehrere Jahrzehnte mit populären Präsidenten wie Nicola Zingaretti regiert hatte, steht nun ein schmerzlicher Abschied an.
Auf nationaler Ebene stärkt das Ergebnis der amtierende Regierungschefin deutlich den Rücken.
Ähnlich erging es der Fünf-Sterne-Bewegung, deren Vorsitzender Giuseppe Conte die TV-Moderatorin Donatella Bianchi zur Spitzenkandidatin gekürt hatte: der Absturz auf 12 Prozent sorgt im M5S für heftige Diskussionen.
Auf nationaler Ebene stärkt das Ergebnis der amtierende Regierungschefin deutlich den Rücken. Dass in der Lombardei mit 42 Prozent fast die Hälfte der Bürger zuhause blieb, demonstriert gleichzeitig das bedenklich wachsende Misstrauen der Bürger gegenüber der Politik. Die römische Tageszeitung Il Messaggero sieht im Wahlergebnis beider Regionen eine Art politischer Zeitenwende: "E´un trionfo del centrodestra. Anche correndo uniti PD, M5S, e Terzo polo avrebbero perso."
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Dietmar Nußbaumer Mi., 15.02.2023 - 20:35

Einerseits kann ich die Politikerverdrossenheit der Italiener nachvollziehen, auf der anderen Seite ist das für eine Demokratie ein Armutszeugnis und eine fatale Entwicklung. Höchste Zeit, dem Bürger ein Mehr an Partizipation zu ermöglichen (denke da an über 100 Mio. Teuro für eine Olympia-Rodelbahn, mickrige Gehälter für Staatsangestellte, stagnierende Renten, hohe Steuerbelastung, ........)

Mi., 15.02.2023 - 20:35 Permalink
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Josef Fulterer Sa., 18.02.2023 - 06:21

Antwort auf von Johannes Engl

Seit "die-da-oben-OBEN-KASTE fast nur mehr auf die eigene generöse ÜBER- VERSORGUNG aus ist" und von den inzwischen viel zu vielen Rechts-Anwälten/Verdrehern, "für ihre Spielchen mit den GUMMI-PARAGRAPHEN und zur KUNDEN-WERBUNG für die eigene Kanzlei gekeilt werden," glauben zu viele Bürger nicht mehr, dass "mit ihrer Teilnahme bei den Wahlen, von den an den MARIONETTEN-FÄDEN-zappelnden-VER-TRETERN, eine EHRLICHE und SERIÖSE VERWALTUNG zu erwarten ist."
Nach dem 2. Weltkrieg hat man die Wähler noch "mit dem angedrohten Ausschuss von den STAATs-STELLEN in die Wahlkabine gelockt," die aber "mit dem dauernden elenden FILZ der POLITIKER," zu einem großen Teil zu Unrecht auch in Verruf geraten sind.

Sa., 18.02.2023 - 06:21 Permalink