Putin, Wladimir
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Politik | Russland

In Putins Arsch

Nicht wenige Westeuropäer drängelten hinein, darunter auch eine Schar Südtiroler.
Nicht nur der junge Meraner Eiskunstläufer Grassl zählt dazu. Überraschend ist, wie viele die Nähe des russischen Kriegspräsidenten Putin oder zumindest seines Umfeldes suchten. Doch der Reihe nach.
Seit einem Jahr lässt Putin seine Armee Dörfer und Städte in der östlichen Ukraine in Schutt und Asche bomben. Heimat meist russischsprachiger Ukrainer, die er „befreien“ will. Vom – angeblichen - nazistischen Joch der Ukrainer. Nur so viel, Präsident und Ministerpräsident des überfallenen Landes sind jüdischstämmig und russischsprachig.
Seit einem Jahr vergewaltigen, foltern, morden und vertreiben russische Soldaten – im Bündnis mit den rechtsradikalen Wagner-Söldnern und den Kadyrow-Tschetschenen - im Auftrag des russischen Kriegsministers Shoigu Ukrainerinnen und Ukrainer. Kriegsverbrechen, Völkermord. Und, kein Ende in Sicht. Die Anzahl der Freunde Russlands ist geschrumpft, aber immer noch beträchtlich. Die vielen rechten Parteien in West-Europa zählen dazu, der ungarische rechte Ministerpräsident Orban, ja und auch der ehemalige US-Präsident Donald Trump.
Überraschend ist, wie viele die Nähe des russischen Kriegspräsidenten Putin oder zumindest seines Umfeldes suchten
Es noch gar nicht so lange her. Westeuropäer biederten sich dem russischen Präsidenten an, der sozialdemokratische Bundeskanzler Schröder genauso wie seine christdemokratische Nachfolgerin Merkel. Auch die ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Berlusconi und Giuseppe Conte von den Cinque Stelle biederten sich dem Kreml-Autokraten regelrecht an. Gar nicht zu reden von den vielen westeuropäischen Rechtsradikalen, Le Pen, Salvini und Linksradikalen wie Wagenknecht, die vom Kreml publizistisch gesponsert werden. Weil System-Feinde des kapitalistischen Westens.
Österreich wurde samt und sonders zum russischen Vorgarten der schwerreichen und deshalb kauflustigen Oligarchen. Diese besonders perfide Mischung aus Ex-KGBlern, phantasievollen einstigen Jung-Kommunisten und organisierten Kriminellen kaufte sich massiv im alpinen Donau-Land ein. Nicht von ungefähr forderte die globalisierungskritische NGO Attac eine lückenlose Erhebung des vermuteten milliardenschweren Oligarchen-Reichtums in Österreich. Die oppositionelle SPÖ initiierte eine Petition für die Enteignung von Oligarchenreichtum in Österreich.
 

Südtirol in Putins Netz

 
Bei diesem Polit-Schleimen durfte Südtirol nicht fehlen. Dafür sorgte anstoßend die russische Gemeinde und ihre Stiftung „Borodina“ in Meran. 2007 fand die Jubiläumsfeier zum 110-jährigen Bestehen der Kirche des Heiligen Nikolaus statt. Zu den Teilnehmenden zählten Vertreter der russischen Stiftung des Apostel Andreas und das Zentrum Nationaler Ehre. Zwei russische Organisationen, die es in sich haben. Die Stiftung des Apostels Andreas zeichnete 2017 den russischen Außenminister Lawrow mit dem „Internationalen Preis Glaube und Treue“. Eine Auszeichnung, weil sich Lawrow für RussInnen außerhalb Russlands engagiert
 
 
 
Macher der nach dem Apostel benannte russisch-orthodoxe St. Andreas-Stiftung ist Wladimir Jakunin. Ziel der Stiftung ist der Kampf gegen individuelle Rechte, besonders im Visier dieser radikalen „Gläubigen“ die Homosexuellen. Jakunin war bis in die frühen 1990er Jahre hochrangiger KGB-Agent, in verdeckter Mission bei der UNO in New York, recherchierte Catherine Belton für ihr Buch „Putins Netz – wie sich der KGB Russland zurückholte und dann den Westen ins Auge fasste“. Im KGB war Jakunin für die Bekämpfung von Dissidenten, Andersdenken, Gläubigen und Homosexuellen verantwortlich. Diesem Jakunin rollte Landeshauptmann Luis Durnwalder immer wieder den roten Empfangsteppich aus.
Am 7. Februar 2008, das berichtete die Südtiroler Wirtschaftszeitung, startete am Innsbrucker Flughafen der Privatjet des russischen Millio­närs Andrei Bokarev. Der Besitzer des Bergbauunternehmens Kuzbassrazrezugol hatte gleich mehrere Südtiroler mit an Bord: Landeshauptmann Luis Durnwalder, zwei seiner engsten Mitarbeiter, den Meraner Bürgermeister Günther Januth, Handelskammer- und EOS-Präsidenten Benedikt Gramm sowie 20 Wirtschaftsvertreter.
Am 7. Februar 2008 startete am Innsbrucker Flughafen der Privatjet des russischen Millio­närs Andrei Bokarev. Der Besitzer des Bergbauunternehmens Kuzbassrazrezugol hatte gleich mehrere Südtiroler mit an Bord.
Im Juni 2009 wird in Meran das „Zentrum zur Förderung der Beziehungen zwischen der Autonomen Provinz Bozen und Russland Nadezhda Ivanovna Borodina – Meran“ gegründet. Illuster sind die weiteren Südtiroler Gründungsmitglieder, die Gemeinde Meran, die Handelskammer, die Freie Universität Bozen. Auf russischer Seite neben den Jakunin-Stiftungen auch noch die Stiftung Russkiy Mir (mehr darüber später). Standort Ensemble Zarentum, bestehend aus den historische Villen Borodina, Moskau und Lituania. „So konnte die Landesregierung unter Durnwalder mit dem Zuspruch namhafter diplomatischer Funktionäre davon überzeugt werden, eine großzügige Investition zugunsten von Zarenbrunn seitens der öffentlichen Hand zu tätigen,“ kommentierte die BAZ 2018. Großzügig gewährte das Land dem Russischen Zentrum in der Villa Borodina vertragliches Bleiberecht für die Ausübung ihrer kirchlich-kulturellen Traditionen und Veranstaltungen. Eine Initiative des damaligen Landeshauptmannes Luis Durnwalder und seines russischen Freundes Jakunin.
Jakunin wurde Präsident des neuen Borodina-Vereins. An der Gründungsfeier nahmen gewichtige Russen teil, wie der Sport- und Tourismusminister Vitali Mutko, der Präsident der russischen Handelskammer und Ex-Premier Yevgeny Primakov, der russische Botschafter in Rom, Alexey Meshkov und der Präsident des russischen Skiverbands, Andrey Bokarev. Dieses „Zentrum“ in Meran war nichts anderes als ein Lautsprecher von Putin.
 

Netzwerker Jakunin

 
Für Jakunin, damals schon Chef der staatlichen Eisenbahngesellschaft mit 1,3 Millionen Beschäftigten und mit einem Umsatz, der zwei Prozent des russischen BIPs ausmachte (siehe: C. Belton, „Putins Netz“), wurden in Meran und Bozen bei seinen Besuchen rote Teppiche ausgeholt.
Der Ex-KGBler Jakunin machte nach seiner Rückkehr aus New York nach Moskau in Absprache mit einem KGB-General mit Seltenen Erden das große Geschäft, gründete nach dem großen Inkasso die Bank Rossija. Eine Bank in den Händen der alten KGB-Garde, ein Finanzimperium mit weitreichender Kontrolle der russischen Wirtschaft und auch vieler Joint Ventures im Westen, analysierte die Finanz-Journalistin Belton. Die Rossija-Bank finanziert laut Belton die Politik des Kriegspräsidenten Putin, die Kriegskasse für den nachsowjetischen russischen Imperialismus.
 
 
 
Die Bank des späteren Durnwalder-Freundes Jakunin flutete den Westen mit Petro-Dollars aus der russischen Öl- und Gasförderung. Vom 1,6 Billionen Dollar umfassenden russischen Bruttoinlandsprodukt, analysierte Belton, parkten Putins KGB-Helfer mehr als die Hälfte in den weltweiten Offshore-Bankkonten. Dollars, um russische Wühlarbeit auch in Europa zu finanzieren. Offensichtlich auch in Südtirol.
Für das Putin-Regime, das seit 1999 Nachbarn wie Tschetschenien und Georgien mit Kriegen überzog, den östlichen Landesteil der Republik Moldau besetzte, ab 2015 in Syrien seine ganze Feuerkraft zugunsten des Assad-Regimes einsetzt, engagierte sich in Meran Andrey Pruss von der Borodina. In der Sonntagszeitung „Z“ des Verlagshauses Athesia darf  Pruss 2014 unwidersprochen die Lage der russischsprachigen Bevölkerung in der östlichen Ukraine und auf der Krim mit der Situation  der Südtiroler unter dem Faschismus vergleichen. Peinlich.
2014, kurz nach dem Ende des Olympischen Winterspiele in Sotschi, ließ Putin die ukrainische Halbinsel Krim annektieren und russische Sonderkommandos in der östlichen Ukraine einen schmutzigen Krieg niederer Intensität anheizen. Der „Westen“ schaute desinteressiert zu. 2014 war für Putin wohl der Probelauf für den Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Damals kaschierten die „großrussischen“ Milizen ihr Ziel des Anschlusses an Russland, sie warben für eine Dezentralisierung der Ukraine, für Autonomie.
Ganz nebenbei lässt der „Killer im Kreml“, ein Doppelreiher tragender Staatsmörder und langjähriger Geschäftspartner von ebenfalls Doppelreiher tragenden westlichen Konzernchefs und Politikern, im Juli 2014 einen Boeing abschießen. Alle Passagiere und Besatzungsmitglieder, 298 Menschen, waren damals ums Leben gekommen.
 
 
 
Bei den angeblichen pro-russischen Milizionären im Donbass handelte es sich meist um russische Staatsbürger aus dem staatlichen Sicherheitsapparat. Einer der „Führer“ der angeblichen Volksrepubliken, Igor Strelkow, „Strelok“ oder Igor Girkin, war Sicherheitschef des großrussischen orthodoxen Oligarchen Konstantin Malofejew. Strelkow war im serbischen Eroberungskrieg in Bosnien im Einsatz, genauso im zweiten Tschetschenienkrieg von Putin. Im Auftrag von Malofejews, schreibt Belton, organisierte Strelkow auf der Krim radikale russische Nationalisten für die geplante Annektion.
Malofejew-Rubel gingen auch an die „Wagner-Gruppe“, die als rechtsradikale Killertruppe im Schatten russischer Soldaten in der Ost-Ukraine die Menschen terrorisierte. Gründer dieser Söldner ist ein Putin-Vertrauter, Jewgeni Prigoschin. Der heutige Milliardär wurde 1981 wegen Diebstahl, Betrug und Prostitution Minderjähriger zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Lange dementierte Putin die Beziehungen seines Staates mit diesen Terroristen, inzwischen „kämpfen“ die Wagner-Söldner in der Ukraine.
Lange dementierte Putin die Beziehungen seines Staates mit diesen Terroristen, inzwischen „kämpfen“ die Wagner-Söldner in der Ukraine.
Schlagwort Autonomie für die Ost-Ukraine. Es ging diesen Kriminellen, so der russischschreibende Autor Stanislaw Assjejew aus Donezk, nie um Autonomie. Ähnlich formulierte es der ebenfalls russischschreibende Andrij Kurkow in seinem „Ukrainischen Tagebuch“. Auch Sergej Gerassimow, Schriftsteller aus der russischsprachigen Donbass-Metropole Charkiw, wirft seinen angeblichen Verteidigern vor, nicht um Autonomie zu „kämpfen“, sondern die Ukraine zerstören zu wollen. Das ist das Ziel, nicht die Autonomie, folgert auch Arkadi Babtschenko, russischer Journalist in seinem Tagebuch „Im Rausch“.
 

Autonomie für den Donbass?

 
Tatsächlich gelang es dem Putin-Russland ein Bild zu malen von unterdrückten Russen in der Ukraine, die für Autonomie kämpfen. Ein Bild, das sich in westlichen Köpfen verfing. Da lag es gar nicht fern, einen Südtiroler Politiker in die Ost-Ukraine zu holen. Die "Volksrepublik" Donezk, laut Assjejw ein kriminelles Gebilde, lud 2015 den ehemaligen Landeshauptmann Durnwalder ein. Er sollte die Südtiroler Autonomie vorstellen.
 
 
 
Organisiert wurde das obskure Treffen von Jean-Luc Schaffhauser, Europaparlamentarier des rechtsradikalen Front National. Durnwalder sollte auf dem Internationalen Forum "Donbass: Gestern, heute morgen" über die Lösung von Minderheiten-Problemen sprechen. Neben Durnwalder waren weitere schräge Gäste mit dabei, Alessandro Bertoldi von Forza Italia, Alessandro Musolino, auch er von Forza Italia, ein ausgewiesener Putin-Propagandist in einem rechten Netzwerk und zwei griechische Parlamentsabgeordnete von Nea Dimokratia und der linksradikalen Syriza.
Durnwalder reiste über Moskau in die "Volksrepublik" Donezk ein, die ukrainische Regierung erklärte den ehemaligen Südtiroler Landeshauptmann zur unerwünschten Person.
Durnwalder reiste über Moskau in die "Volksrepublik" Donezk ein, die ukrainische Regierung erklärte – wen verwundert es - den ehemaligen Südtiroler Landeshauptmann zur unerwünschten Person. Durnwalder ließ sich von einem pro-russischen Netzwerk für ein fragwürdiges Projekt einspannen. Die Stoßrichtung in der Ukraine ist nämlich klar definiert. So tönte der Finanzier der anti-ukrainischen Umtriebe im Donbass und auf der Krim, der bereits erwähnte Malofejew, auf Bloomberg ganz großrussisch-imperialistisch, dass die Ukraine Teil Russlands ist. Sie wurde auf den Ruinen des russischen Imperiums erschaffen. Deshalb wird die Ukraine derzeit zusammengeschossen. Befreiung auf Russisch.
 

Honorarkonsul Kiem

 
Putins Netz wirkte in Südtirol mehrfach, nicht nur über die „Borodina“ in Meran. Das Putin-Russland ließ in Südtirol auch einen Honorarkonsul wirken, Bernhard Kiem. Er drängte auf weitere Partnerschaften zwischen Russland und Südtirol, Vorbild die Zusammenarbeit Südtirols mit Kamtschatka. Dort lässt das Moskauer Regime Land und Leute ausplündern. Die Zusammenarbeit brachte für Südtiroler Unternehmen einige Aufträge aus Russland. Während der damaligen angeblichen "Krim-Krise" – Teil der Ukraine - warb der Honorar-Konsul für eine "objektive Betrachtung" der Annektion.
 
 
 
Das verbindende Element zwischen der Borodina und Kiem war Eisenbahn-Boss Jakunin mit seiner Stiftung Apostel Andreas und dem Zentrum Nationaler Ehre. Zwei reaktionäre ideologische Vorfeldorganisationen für Putins-Außenpolitik, gerichtet gegen die westlichen Demokratien. Schwerreiche Oligarchen in Russland und die nicht weniger finanzstarken Nachkommen ehemaliger russischer Exilanten in West-Europa fördern die „Rus“-Ideologie, die „Russkij Mir“ – russische Welt – Bewegung. Das orthodoxe Christentum als Antwort auf den liberalen Westen. Die Stiftungen als Antwort auf US-finanzierte NGO wie National Endowment for Democracy, Freedom House und George Soro`s Open Society.
Diese neuen russischen Stiftungen finanzieren seit 2005 pro-russische Milizen in der Ost-Ukraine, mit dem Ziel, Unruhe zu stiften, zu destabilisieren, antiukrainischen Hass zu schüren.
Größte Geldgeber dieser Wühlarbeit ist – neben Jakunin - der milliardenschwere Investor, bekennende Monarchist, radikale Slawist und ein Anhänger des russischen Imperiums, Malofejew. Er mischt mit seiner Stiftung „St. Blasius der Große“ kräftig – also nachhaltig - in der russischen Politik mit, finanziert Kontakte und die Vernetzung zwischen christlichen Fundamentalisten in Europa und in Nordamerika, europäischen Rechten und EU-Feinden mit dem größten Mafia-Staat der Welt, Russland. Für den britischen Journalisten John Sweeney vom Jewish Chronicle ist Russland in der Hand einer gewalttätigen Mafia, Ex-KGBlern und radikalen Slawisten. Sweeney kommt wie Belton und der US-amerikanische Journalist Craig Unger zum Schluss, dass Putin verantwortlich ist für Intrigen, Mord und Krieg, „der Killer im Kreml“.
 

„Familienkongress“ 2014

 
Malofejew finanzierte nicht nur terroristische Umtriebe in der Ukraine, sondern sponserte gemeinsam mit Jakunin auch reaktionäre Familienpolitik. So ging es auf der „Familienkonferenz“ 2014 in Moskau vehement gegen die gleichgeschlechtliche Ehe und gegen die Abtreibung. Der Kongress warb für die Aberkennung der Menschenrechte für Schwule und Lesben. Im Hintergrund tobte damals schon der russische Krieg gegen die Ukraine.
 
 
 
Nicht nur die damalige Brixner Stadträtin Paula Bacher war aus Südtirol in Moskau mit dabei. Auch die Latscher Vize-Bürgermeisterin Sonja Platzer und Gudrun Warger, Kabinettsleiterin aus Schlanders. Landesrätin Waltraud Deeg stellte „Südtirols Teilnahme am internationalen Familienkongress“ in Moskau vor. Der Familienkongress ist eine Vorfeld-Struktur des russischen Präsidenten Putin.
Der Alto Adige betitelte die damalige Stadträtin Bacher als Botschafterin an Putins Hof. Sie und acht weitere Personen aus der Region kamen über das russische Zentrum Borodina in Meran nach Moskau. Für die Einladung gesorgt hatte Andrej Pruss, Putins Mann in Meran. Das Forum Mehrkindfamilien wurde von Präsident Putin, vom „Killer im Kreml“, eröffnet.
 

UN, USA und EU führen Krieg gegen die Familie

 
Paula Bacher und die übrigen acht Delegierten fanden sich auf einer äußerst abenteuerlichen Veranstaltung ein, die im Staatspalast im Kreml und in der Christus-Erlöser-Kirche stattfand. Zur Einstimmung. Gabriela Kuby zitierte auf kath.net, den katholischen Nachrichten, aus der Kongress-Resolution: „Die Zerschlagung der Familie, die Massentötung ungeborener Kinder, der globale Krieg für die Deregulierung der sexuellen Normen, wie er von den UN, der EU und den USA betrieben wird, schafft entwurzelte, manipulierbare Massen ohne Zukunftsperspektive.“
Landesrätin Waltraud Deeg stellte „Südtirols Teilnahme am internationalen Familienkongress“ in Moskau vor.
Das Abschlussdokument bezeichnete Kuby als einen Appell an die Weltgemeinschaft, die Weichen in Richtung Familie zu stellen. Zur Einordnung: Kuby ist Autorin des Buches „Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit.“
Ja, Paula Bacher war als SVP-Stadträtin 2014 auf dieser Familienkonferenz, auf dem „Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit“. Auf dieser Veranstaltung warnte u.a der damalige FPÖ-Vize Johann Gudenus in der Moskauer Erlöserkirche vor einer „Homo-Lobby“, die Europa bedroht. Zur Erinnerung, Gudenus war der Typ, der mit seinem Parteichef Strache auf Ibiza einer angeblichen russischen Oligarchin Österreich verkaufen wollte.
Hier kreuzen sich verschiedene Fäden, über den Atlantik hinweg. Der reaktionäre World Congress of Families kooperiert mit der nicht weniger reaktionären Kommission des russisch-orthodoxen Patriarchen für den Schutz von Familie, Mutterschaft und Kindheit.
Auf dieser Veranstaltung warnte u.a der damalige FPÖ-Vize Johann Gudenus in der Moskauer Erlöserkirche vor einer „Homo-Lobby“, die Europa bedroht.
Aus allen russischen Provinzen kamen Vertreter zu dieser angeblichen Familienkonferenz. Aus den USA, Kanada, Österreich, Italien, Großbritannien, Polen, Mexiko, Venezuela, Australien, der Ukraine, Georgien, Kasachstan, Serbien, Lettland oder den Philippinen. Aus insgesamt 45 Staaten fanden sich 1.000 Teilnehmer zur Konferenz ein.
Zu den bekannteren Teilnehmern gehörten neben dem Wiener FPÖ-Klubchef Gudenus der Front-National-Europaabgeordneter Aymeric Chauprade, der stellvertretende ungarische Staatssekretär für bilaterale EU-Beziehungen, Gergely Pröhle und das Trio aus Südtirol. Mit dem Segen von Landesrätin Deeg.
 

Gegen Lesben, Schwule und „Andere“

 
Es mag zwar formell um Mehrkindfamilien gegangen sein, Ziel der Konferenz war aber grundsätzlich anderes. So heißt es in der gemeinsamen Abschlusserklärung, dass eine Stärkung der Rechte von Lesben und Schwulen ein Ende der menschlichen Zivilisation bedeutet. Zitat: „Wir drücken unsere ernsthaften Sorgen aus, weil gewisse Staaten hartnäckig eine noch nie dagewesene Propaganda-Kampagne forcieren, die zur ultimativen Zerstörung der natürlichen Familie führt – eine Institution, die in einer zivilisierten Gesellschaft die Basis von Ordnung, staatlichem Wohlergehen und sozialem Frieden ist“.
 
 
 
Das Fortbestehen der menschlichen Zivilisation garantiert nur die Ehe zwischen Mann und Frau, kommen die Teilnehmer zum Schluss, „alle anderen sexuellen Beziehungen oder absichtlichen Verbindungen, die die Geburt von Kindern ausschließen, sind nutzlos, weil sie der Definition des Wortes Familie in keiner Weise entsprechen“.
Die Kongressteilnehmer forderten die Regierung auf, die Rechte von Lesben, Schwulen und Transgendern zu beschneiden, um eine „Entmenschlichung der Gesellschaft“ zu verhindern. Die Familienkämpfer machten einen Weg der ideologiegeführten und staatlich unterstützten Einmischung in das Privatleben der BürgerInnen aus. Mit dabei, die damalige Brixner Stadträtin und heutige SVP-Landtagsabgeordnete Bacher.
Das Forum Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit wehrte sich „gegen den zynischen Gebrauch von Frauen als Leihmütter im Interesse von gleichgeschlechtlichen Verbindungen. Frauen sollen gefördert werden, als Mutter möglichst vieler Kinder innerhalb der eigenen Familie.“
Die Familienkämpfer machten einen Weg der ideologiegeführten und staatlich unterstützten Einmischung in das Privatleben der BürgerInnen aus. Mit dabei, die damalige Brixner Stadträtin und heutige SVP-Landtagsabgeordnete Bacher.
Für den Kongress war Russland das herausragende Beispiel, weil es „gesetzliche Verbote aller Arten von Propaganda, die homosexuelle Beziehungen im Umfeld von Kindern und Minderjährigen fördert.“
 

Familien und Neu-Russland

 
Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung zeigte sich in ihrer Berichterstattung schockiert über diese Moskauer „Wertediskussion“. Denn es ging neben der angeblichen traditionellen Familie auch um „Neu-Russland“, um die „Volksrepubliken“ im ukrainischen Donbass und um die annektierte Krim. Die katholische Autorin Kuby wies damals die westliche Kritik an der russischen Ukrainepolitik als haltlos und falsch zurück.
 
 
Die angesprochenen Fäden verknoten sich. Das in den USA starke Netzwerk ultra-konservativer Christen, die Christian Right-Bewegung, steht in enger Verbindung mit dem russischen Staatsapparat und der Putin-Partei. Dreh- und Angelpunkt im Netzwerk ist wiederum der World Congress of Families von Allan Carlson. Der ehemalige Trump-Vize Mike Pence wurde in diesem rechts-religiösen Sumpf politisch groß.
1995 fand in Moskau der erste Familienkongress statt. Seitdem wurde die Zusammenarbeit zwischen der religiösen US-Rechten und dem Putin-Staat immer enger. Der staatliche Rückhalt machte die russischen Familienkämpfer zum Rückgrat des World Congress of Families, dessen Positionen weit über die gemeinsam angedachte reaktionäre bis faschistoide Familienpolitik reichen.
Der Mitgründer Allan Carlson äußert im Deutschlandfunk Verständnis für die Außenpolitik des Kremls: „Russland hat ein besonderes Interesse an der Ukraine. Das müssen wir anerkennen. Wenn ich den ukrainischen Politikern etwas raten sollte, dann wäre das, den russischen Bären nicht zu reizen.“ Diese Front lehnt die liberale Demokratie und säkulare Regierungen ab, die sie als „liberale Diktatur“ beschimpft, ist gegen Abtreibung, Schwulen- und Lesbenrechte. Frontfrauen und -männer werben für Homeschooling, sprechen dem Staat das Recht ab, Kinder und Jugendliche in Schulen zu „zwingen“.
In den letzten Jahren tagte der Familienkongress in verschiedenen europäischen Ländern, in denen prorussische und rechtspopulistische Kräfte stark sind: in Ungarn, in der Republik Moldau, 2019 in Verona. In Italien wurden mehrere Grußworte von offiziellen Stellen aus Moskau verlesen: eines von der russischen Staatsduma, eines vom Föderationsrat, eines vom Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche, der eng mit dem russischen Präsidenten verbunden ist.
Die ehemalige Brixner Stadträtin Bacher blieb sich ideologisch treu. Nach ihrem Nachrücken in den Landtag gesellte sie sich zu den Freunden im Edelweiß. Das sind auch jene Kräfte in der SVP, die nach den Landtagswahlen 2018 Landeshauptmann Kompatscher in eine Koalition mit der Lega drängten, eigentlich zwangen. Die Lega, ihr Frontmann Salvini, zählen zu den begeisterten Fans des russischen Kriegspräsidenten Putin. Die Leghisti sind Putins Lieblinge in der Landesregierung, erinnerte Simon Constantini von der Brennerbasisdemokratie an die unerträgliche Paktelei zwischen SVP und Lega.
Die geistigen Brüder der Lega, die russischen Schirmherren für eine „traditionelle Familienpolitik“, führen seit einem Jahr einen Eroberungskrieg in der Ukraine, mit Beschießungen von Wohnvierteln samt Kindergärten, Schulen, Theater und Krankenhäusern, Supermärkten und AKWs. Mit der Vertreibung von Familien, mit der Ermordung von Familienvätern, mit der Vergewaltigung von Mädchen und Frauen, mit Zerstörung von Familien, mit der Deporation von UkrainerInnen nach Russland.
 

Dugin nach Bozen?

 
Zu den „Vor-Denkern“ dieser „Politik der Befreiung“ zählt der rechtsradikale Alexander Dugin. Er wirbt für die russische Wiedergeburt, meint damit die Wiederherstellung der Sowjetunion ohne Kommunismus. Groß-Russland, zu dem das Baltikum, Belarus, die Ukraine, Transnistrien in Moldawien und die übrigen ehemaligen zentralasiatischen Sowjetrepubliken gehören. Dugin wird immer wieder als der Ideologe des russischen Kriegspräsidenten zitiert.
Diesen Dugin lud die Freie Universität Bozen 2019 in Zusammenarbeit mit dem Bozner Rosmini-Institut für Europäische Studien nach Bozen ein. Titel der geplanten Veranstaltung: „Die Idee Europas in nicht-vorherrschenden politischen Kulturen: Vorschläge, Projekte, Probleme“. Könnte direkt aus dem Kreml stammen. Der Blog brennerbasisdemokratie brandmarkte die Einladung von Dugin. Die Veranstaltung fand dann nicht statt, die Uni zog sich – offensichtlich spät erkennend wer Dugin ist – von der Tagung zurück. Zum Schämen.
 
 
 
„Nichts gewusst“ gilt nicht. Seit Beginn seiner politischen Karriere 1991 als Vize-Bürgermeister von St. Petersburg recherchieren russischen JournalistInnnen, MenschenrechtlerInnen und Oppositionelle hinter der Blutspur von Putin her. Manche dieser Engagierten – Anna Politowskaja, Natalja Estemirowa, Boris Nemzow – leben nicht mehr, wurden ermordet. Die Liste ist überraschend lang. Der britische Journalist Sweeney wirft westlichen Politikern und Unternehmern vor, bei all den Verbrechen des Putin-Regimes weggeschaut zu haben. Solange der Rubel gewaltig rollte, war den Doppelreiher tragenden Westlern völlig egal, wie kriminell Putin ist, wie mafiös sein Staat.
So lange der Rubel rollt. Noch im Juli 2021 besuchte Dmitry Shtodin, der russische Generalkonsul in Mailand, die Bozner Handelskammer. Es ging, wie kann es auch anders sein, um die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Russland. Beide Institutionen zählen zu den Gründern der Borodina in Meran.
Noch im Juli 2021 besuchte Dmitry Shtodin, der russische Generalkonsul in Mailand, die Bozner Handelskammer. Es ging, wie kann es auch anders sein, um die Förderung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Südtirol und Russland.
Im November 2021 unterzeichneten die Führungsspitzen der Handelskammern von Moskau und Bozen ein Memorandum über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Stadt Moskau und Südtirol.
Die Zusammenarbeit zwischen Handelskammer und Borodina ist, war, sehr eng. Der Mitarbeiter der Handelskammer, Lukas Pichler, ist Direktor der Borodina. Genauso die Zusammenarbeit zwischen dem Land, immerhin Mitgründer, und der Borodina. Vize-Präsident ist Landeshauptmann Arno Kompatscher, der nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 die Zusammenarbeit mit den russischen Partnern aussetzte.
 

Schließt die Borodina!

 
Seit 2014, damals besetzte Russland die Krim und zettelte in der östlichen Ukraine einen Krieg mit mehr als 13.000 Toten an, gehört Zarenbrunn dem Land. Ergebnis einer Männer-Kumpanei zwischen dem ehemaligen Landeshauptmann Durnwalder und dem ehemaligen Chef der russischen Bahnen, Jakunin. Inzwischen wegen seiner tragenden Rolle im Regime mit EU-Sanktionen belegt. Eigentlich sollte das Land weitreichende Konsequenzen ziehen, das noble Zarenbrunn ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen, eine Art der Wiedergutmachung und die russischen Partner fristlos feuern.
Eigentlich sollte das Land weitreichende Konsequenzen ziehen, das noble Zarenbrunn ukrainischen Flüchtlingen zur Verfügung stellen, eine Art der Wiedergutmachung und die russischen Partner fristlos feuern.
Verwunderlich ist, wie spendabel das Land Südtirol mit der angeblichen russischen Diaspora in Meran war. Davon kann die kleine jüdische Gemeinde von Nachfahren von Shoah-Überlebenden, von 1943 bis 1945 von Südtiroler Nazis mörderisch verfolgt, nur träumen.
 
Update: Lukas Pichler legt wert auf die Feststellung, dass er seit Frühjahr 2022 NICHT mehr als Direktor der Borodina tätig ist.
Die Redaktion
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Stefan S So., 26.02.2023 - 09:27

"Es geht um Heuchelei."
Ach ja Heuchelei, hier mal ausnahmsweise eine sehr treffende Analyse der Tagesschau welche offenbart in welcher gesellschaftlichen Kloake man sich mittlerweile mit diesem Manifest begibt.
https://www.tagesschau.de/inland/wagenknecht-friedensdemo-querfront-101…

"Und dann bedient Wagenknecht selbst die Hysterie: Das hier sei nur der Auftakt. Medien und Politik hätten "Angst vor uns", ruft sie. Die Menge jubelt. Um die Ukraine oder Putin geht es da nicht mehr."
Linke und Rechtsextreme vereint, welch ungenießbare Suppe.

So., 26.02.2023 - 09:27 Permalink
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Peter Gasser So., 26.02.2023 - 11:49

Nachfragen:
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(Zitat 1): „ ...um das eigentliche Ziel zu verschleiern“: was meinen Sie mit „eigentlichem Ziel“?
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(Zitat 2): „ ... Denjenigen die das alles durchschauen ... durchschauen aber trotzdem das Ganze“: was meinen Sie mit „das alles“, „das Ganze“?
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(Zitat 3): „ ... mit unabsehbaren Folgen behafteten Kriegstreiberei...“: Sie meinen damit schon denjenigen, der den Angriffskrieg begonnen hat, täglich Unmengen an Waffen in die Ukraine bringt und täglich angreift, und jede Verhandlung zur Rückführung des Militärs in die Heimatkasernen ablehnt?
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(Zitat 4): „ ... wie die Friedenskundgebung gestern in Berlin gezeigt hat ...“: ich habe jetzt alles dazu gehört unf gelesen, was verfügbar ist: wieso wird dort mit keinem einzigen Wort die Forderung an den Angreifer gestellt, den Angriff zu beenden und keine Waffen mehr in die Ukraine zu liefern?
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Ich gehe davon aus, dass keine dieser Fragen mit einem klaren Wort beantwortet wird.

So., 26.02.2023 - 11:49 Permalink
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Peter Gasser So., 26.02.2023 - 15:33

Wie gesagt: man scheut die klare Antwort, da diese Konsequenzen aufzeigt.
Ein Einstellen der Waffenlieferung für den Verteidiger bei gleichzeitigem Vermehren der Angriffswaffen durch den Angreifer bedeutet - folgerichtig - was?
Ich weiß, darauf wird keine Antwort kommen, da dies die Eroberung und Unterwerfung der Ukraine als Gewinn von Angriffskrieg, Vergewaltigung, Folter, Deportation und Mord bedeutet, und das Ende einer auf Rechtsordnung gegründeten Sicherheitsarchitektur zugunsten der barbarischen Macht des Stärkeren.
Statt Argumentieren nur populistisches Phrasen dreschen. Muss man zur Kenntnis nehmen.
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Erstaunlich, dass, wer den Angriffskrieg und da Bringen von Waffen durch den Angreifer in die Ukraine befürwortet, den Verteidiger des „Bellizismus“ bezichtigt: ist doch irgendwie pervers.

So., 26.02.2023 - 15:33 Permalink
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Peter Gasser So., 26.02.2023 - 19:08

Keine Antwort auf die einfachen Fragen, alles klar!
Ausweichen, Leugnen, Drum-Herum-Reden.
Die Folge des Unterlassens der militärischen Hilfe an die Ukraine bedeutet die Eroberung, Unterjochung und Vernichtung der Ukraine. Da Sie das wissen, verweigern Sie die Antwort auf 3 einfache Fragen.

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Der Friedensplan der UN steht.
Die Verhandlungsangebote an Putin sind von allen Seiten aufrecht.

Aber Putin will erobern - er hört mit dem Angriffs-Krieg und mit dem Deportieren, Foltern und Morden nicht auf, und verhandelt nicht. Putins Ziel ist es, die Ukraine als Staat zu vernichten und die Ukrainer als Volk auszulöschen, das pfeifen doch inzwischen die Spatzen vom Dach.

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https://www.welt.de/politik/ausland/plus243985503/Ukraine-Krieg-Was-ein…

So., 26.02.2023 - 19:08 Permalink
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Ceterum Censeo So., 26.02.2023 - 20:03

Frau "Schwarzer" gibt keine Antworten, sie labert rum, sie schafft es nicht einmal, diesen Angriffskrieg samt systematischen Vergewaltigungen zu verurteilen.

So., 26.02.2023 - 20:03 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 06.03.2023 - 07:45

Antwort auf von Gerold FIEDLER

Kein Mensch ist so bescheuert zu glauben, Russland würde militärisch von der Ukraine bezwungen. Sie sind wohl der einzige, der glaubt, dies sei das Ziel, das glaubt nicht mal die russische Führung. Ziel ist zu verhindern, dass Russland die Ukraine militärisch besiegt. Wer also den Verstand verloren hat, ist damit klar.

Mo., 06.03.2023 - 07:45 Permalink
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Peter Gasser So., 26.02.2023 - 21:45

Das ist so ein Problem mit diesen billigen Dialogtricksereien:
Sie antworten nicht auf die einfachen Fragen, was man ja nachlesen kann - und behaupten einfach, das Gegenüber würde die Antworten nicht „erkennen“: in welchen Diskussionsrunden kommt man solch einer Verdummung des Gegenüber durch?
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Zitat 1: „Aber von Ihrer Seite kommt auch keine Antwort, wieso Europa das ungemein gefährliche und in seinen Auswirkungen womöglich verheerende Eintreten in einen Krieg (mit leichten Waffen wird nichts ausgerichtet und schwere bedeuten Kriegseintritt) in Kauf nehmen sollte?“
Sehen Sie, wie Sie Unwahrheiten verbreiten?
- dies ist ein Angriffskrieg (kein „Krieg“);
- schwere Waffen bedeuten NICHT Kriegseintritt, das regelt das Völkerrecht klar;
- Niemand tritt in Putins Krieg ein, solange er unser Verteidigungsbündnis nicht angreift.
3 objektive Unwahrheiten in einem Satz.
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Zitat 2: „Was macht Sie so sicher dass Russland und vor allem Putin, der Unzuverlässige und Unberechenbare nicht Europa als Kriegspartei erklärt ...?“ Ja, was tun wir, wenn Putin auch uns angreift, deportieren, vergewaltigen, foltern, morden will? Nichts, Putin hat ja Atomwaffen, wir erdulden das dann, denn wir wollen „Frieden“!!!
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Zitat 3: „Ich wiederhole es zum letzten Mal“: na hoffentlich lügen Sie jetzt nicht wie Putin (wir greifen die Ukraine nicht an), und wiederholen dies trotzdem wieder. Ich verlasse mich auf Sie!
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Putin setzt „die Sicherheit Europas und unserer Nachkommen ... aufs Spiel“: wir sollten da wegsehen und ihn gewähren lassen? Das mag Ihre und einer ganz kleinen Minderheit Lösung sein, die meine und die der Mehrheit ist es nicht.

So., 26.02.2023 - 21:45 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser So., 26.02.2023 - 23:16

(1)
Ich erinnere Sie an Ihr Wort: „Ich wiederhole es zum letzten Mal“: ich hatte mich jetzt auf Ihr Wort verlassen: vergebens!
Auch auf diese Antwort warte ich vergebens (https://www.salto.bz/de/comment/119556#comment-119556):
„Wenn wir die Waffenhilfe für die Ukraine zur Verteidigung einstellen, was geschieht dann:
a) Putin Prighoschin Kadyrow werden ihre Armeen Söldner Verbrecher Mordbuben stoppen und in die Kasernen zurückführen und die von Ihnen zugesagten Verhandlungen beginnen, oder
b) Putin Prighoschin Kadyrow werden ihre Armeen Söldner Verbrecher Mordbuben bis Kiew und weiter bis zur polnischen Grenze marschieren lassen, Odessa und Moldawien gleich mit besetzen, und so die ganze Ukraine unterjochen, entnazifizieren und entmilitarisieren: alle Kriegsziele erreicht, und dann Diktat, da es nichts mehr zu verhandeln gibt?
Also, wird a) oder wird b) eintreten?“
.

(2)
Zitat: „die Ukraine fällt nicht in den Bündnisfall der NATO sodass man mit Waffen unterstützen müsste, sonst müsste man es überall anderswo auch tun“:
Sie verstehen es nicht, oder betrachten es einfach nur oberflächlich:
Im Bündnisfall muss ich mit TRUPPEN zu Hilfe kommen;
Mit WAFFEN unterstützen ist Nachbarschaftshilfe in der Not (hier durchaus im Eigeninteresse, da Putin ja eigentlich Europa und unsere Friedensordnung angreift).

So., 26.02.2023 - 23:16 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 27.02.2023 - 00:08

Ich verstehe, Gewalt vor Recht.
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Putin verhandelt aber trotz Angeboten verschiedenster Akteure bis zur UN und China nicht.
Was jetzt?
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(Sie belegen keine Ihrer Aussagen, Sie verlieren sich in eigenen Behauptungen, was ziemlich uninteressant in der Diskussion ist).

Mo., 27.02.2023 - 00:08 Permalink
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Profil für Benutzer Manfred Klotz
Manfred Klotz Mo., 27.02.2023 - 07:47

Entweder ist es Ihnen entgangen, dass Europa schon seit Beginn des Krieges versucht mit Putin zu verhandeln, der aber zu Verhandlungen nur bereit ist, wenn seine Bedingungen erfüllt werden. Wenn Sie das als akzeptable Verhandlungsbasis erachten, dann gute Nacht.

Mo., 27.02.2023 - 07:47 Permalink
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Profil für Benutzer Ceterum Censeo
Ceterum Censeo Mo., 27.02.2023 - 09:55

zumal wie gesagt die Waffen die wir zu liefern bereit sind, eh nichts Entscheidendes bewirken können.

wie gesagt ... sie stellen wirre Behauptungen als Fakten hin, indem Sie ihre Behauptungen wiederholen.

Fakt ist: die Waffen, die der Westen geliefert hat, hat die Russen zum Rückzug von Kiew gezwungen.
Sonst wäre jetzt die Ukraine eine Dikatur.
Eliteeinheiten des Kreml wurden aufgerieben, der "Koch" mit seinen Nazi-Banden jammert über viele Tote in seiner Verbrechertruppe.
Unsere Waffen bewirken viel, Putin schäumt, das hat seinen Grund.
Die alten Waffen und die Truppen des Kreml taugen für Massaker, für mehr nicht.

Mo., 27.02.2023 - 09:55 Permalink
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Profil für Benutzer Iryna Panchenko
Iryna Panchenko Mo., 27.02.2023 - 15:12

Tolle Arbeit, Herr Mayr. Ich kann nicht aufhören, mich zu fragen, wie mehr Südtirol nachweislich von russischem Einfluss bedroht sein muss. Ein paar Tage zuvor habe ich in der AZB Sprachschule eine Ankündigung des "Kurses der russischen Sprache" gefunden. Im zweiten Kriegsjahr brauchen wir es wieder! Mir scheint, wir sind gezwungen, uns erneut auf die Kapitulation vorzubereiten. Als ob nicht klar wäre, welche Art von "Kultur" sie in die Welt tragen: totalitäre Sklaverei, GULAG, Propaganda und Kriminalität.

Mo., 27.02.2023 - 15:12 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Gasser
Peter Gasser Mo., 06.03.2023 - 08:14

Antwort auf von Peter Paul Ped…

Definition:
„ METZLER LEXIKON PHILOSOPHIE: Pazifismus:
Im weiten Sinn bedeutet P. die Zusammenfassung aller Kräfte, die auf internationale Versöhnung hinarbeiten; im engen Sinn drückt P. eine weltanschauliche Haltung – Überzeugungen und Verhaltensweisen – derjenigen aus, die aus ihrem Gewissen heraus den Krieg als ein Mittel zur Konfliktlösung absolut verwerfen“:
Damit haben Sie sich - erstmals - klar gegen Putin als denjenigen, der hierbei als einziger „den Krieg als ein Mittel zur Konfliktlösung“ gewählt und begonnen hat, positioniert.
Das finde ich gut.

Mo., 06.03.2023 - 08:14 Permalink
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Profil für Benutzer Peter Paul Pedevilla alias Verwunderlich
Peter Paul Ped… Mo., 06.03.2023 - 12:51

genau heute..
denkt mal nach..
" jedermann hat das recht, die eigenen Gedanken durch Wort, Schtift und jedes andere Mittel der Verbreitung frei zu äußern.
Die Presse darf weder einer behördlichen Ermächtigung noch einer Tensur unterworfen werden.“
ihr seit also keinen funken besser als die dolomiten..

Mo., 06.03.2023 - 12:51 Permalink
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Profil für Benutzer Karl Trojer
Karl Trojer Fr., 21.04.2023 - 12:52

Es ist erstaunlich, wie viele und wie differenzierte Stellungnahmen dieser Artikel von Wolfgang Mayr ausgelöst hat. Ich finde, dass dieser Artikel gut und umfassend recherchiert, und durchaus salto-fähig ist.
Ich habe den Eindruck, dass zu viele irrige Zuschreibungen in den Stellungnahmen auf den Titel dieses Artikels "In Putins Arsch" zurückzuführen sind. Schade ...

Fr., 21.04.2023 - 12:52 Permalink
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Profil für Benutzer Martin Tarshito
Martin Tarshito Sa., 27.05.2023 - 12:59

Ob aus einer russisch sprachigen jüdischen Familie stammend oder nicht; das ist nicht das Kriterium.
Immerhin stammen die faschistoiden Kämpfer, die Selenskji für ihren kürzlichen Trip ins russische Belgorod mit westlichen Waffenlieferungen ausgestattet hat, großteils auch aus russischen und weissrussischen Familien. So wie auch die von Putin NAZIs genannten Kämpfer aus dem Rechten Sektor, die seit 2014 im Donbass respektive v.a. im Donezk auffällig waren:

(Wiki Artikel zum Rechten Sektor:) " Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International berichtete im Mai 2015 von Entführungen und Folter, die von Kämpfern des Prawyj Sektor im Konfliktgebiet begangen werden.[56]

Nach eigenen Angaben stammen mehr als 50 Mitglieder des Ukrainischen Freiwilligenkorps des Prawyj Sektor aus Russland und Belarus. Die Mitglieder aus Russland geben an, in der Opposition zu Putin zu stehen.[57]"

Nun, aus dem Rechten Sektor stammen auch viele der heute sog. "regulären" Truppen, die im Westen und
Norden von Bachmut (wo sie zuletzt die Zitadelle hielten) immer noch mit dem Logo der schwarzen Sonne auf ihrer Uniform kämpfen und ihre Videos im Kanal der "Karpatska Sich" teilen; "Karpatska Sich" ist der paramilitärische Arm des Rechten Sektors mit Wurzeln im ehemals deutsch durchsiedelten Karpatenbogen: Ihr aktuelle r Frontmann Deik ist in den älteren Videos des Kanals mit Megaphon zu sehen, wie er die schwarzen, vermummten und bewaffneten Horden zum Aufmarsch anleitete. Bald darauf schaffte er es in eine Talkshow und samt Mannschaft in die ukrainischen Bodentruppen.

Angesichts ihrer Verteidigung von Severodonezk gestand Selenskji, dass ihm alle lieb sind, die in dieselbe Richtung kämpfen. Fragt sich nur, in welche Selenskji kämpft.
Von den spanisch und englisch sprechenden Fremdenlegionen innerhalb der Karpatska Sich nicht zu sprechen; wobei die spanisch sprachigen aus ehemals postfaschistischen Regimen Südamerikas stammen und mit westlichen Waffen über den Donbass herziehen.

Zudem treiben die mit Hilfe der Fördergelder aus dem Ministerium für Sport und Erziehung v.a. in Kiew, Charkiw und Cherson stark angewachsenen Paramilitärs der Swoboda Partei, die Asoveten, immer noch an der Front südlich von Bachmut ihr Sozialnationales (Nazionalsoziales) Unwesen.
Ihr deklarierter Feind, den sie den Kindern und Jugendlichen ihrer öffentlich finanzierten Sommercamps eingeimpft haben, ist der Russe. So skandierten die Teilnehmer innen in englischen Reports "Russen an den Galgen".
Auch die SS, der v.a. die "Karpatska Sich" nahesteht, zumal die Männer des seit 2010 zum nationalen Helden gemachten Stephan Bandera zwischen 1941 u 1944 ja militärpolizeilich mit von der Partie waren, hatte den Russen zum Feindbild, nicht den Juden.

Sa., 27.05.2023 - 12:59 Permalink
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Profil für Benutzer Leonhard Clara
Leonhard Clara Sa., 27.05.2023 - 21:54

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Sa., 27.05.2023 - 21:54 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Di., 27.06.2023 - 16:54

Antwort auf von Leonhard Clara

Das ist keine schreckliche Wahrheit, sondern ein schreckliches Relativieren. Denn wenn, wie Frau Wagenknecht sagt, 150 km von St. Petersburg Nato-Raketen stehen, die Russland bedrohen, wo stehen denn die russischen Raketen, die Vilnius, Tallin, Warschau, usw bedrohen? Oder bedrohen die gar nicht, und die anderen schon?

Di., 27.06.2023 - 16:54 Permalink
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Profil für Benutzer Leonhard Clara
Leonhard Clara Mi., 28.06.2023 - 16:01

Antwort an Manfred Gasser

Sie haben schon Einmahl auf mein Kommentar geantwortet am 27.05.23
Sie sollten mal einen Arzt … was für ein Arzt haben Sie gemeint.?

Über stationieren von Raketen habe ich nicht recherchiert.
Seit meine Pensionierung ende 2013, habe ich sehr viel über:

Kennedy Mord, Attentat in Manhattan September 2001, und Anschlag auf den
Berlin Weihnachtsmarkt 19 Dezember 2016 recherchiert, nach meiner Ansicht alles Gelogen!

Seit dem ist mein Vertrauen an die amerikanische Regierun und an unsere Mainstream media praktisch auf NULL gesunken.

Mi., 28.06.2023 - 16:01 Permalink