Politik | Nachruf
Compagno Claudio
Foto: Privat
Typisch Claudio.
Auf seine Homepage stehen seit heute zwei Sätze:
„The man in black ha concluso il suo operato, con stile nero su bianco ci ha illuminato. Un monito per tutti ha espresso con decisione, colorare il mondo sia la nostra missione.“. Darunter das Wort Pace und die Eckdaten seines Lebens: Claudio Mutinelli * 21.12.1954 † 06.03.2023.
Der Mann gekleidet in Schwarz, ist nicht mehr. Claudio Mutinelli ist 69jährig verstorben. Mit ihm endet auch die Geschichte eines Südtiroler Oppositionellen, der gezeigt hat, dass man Dorfpolitik machen kann, die auch Spaß macht. Claudio war keiner dieser typischen Politiker, die mit Ellenbogen und Killerinstinkt alles tun, um nach oben zu kommen. Und die es auch in den Reihen der Opposition gibt.
Claudio Mutinelli wusste genau was er wollte. Und davon war er nicht abzubringen. Kompromisslos ging es seinen Weg. Dabei aber immer bodenständig, „alla mano“ und immer für einen Schmäh zu haben.
Über vier Jahrzehnte war er fixer Bestandteil der Südtiroler Opposition, in „seiner“ Gemeinde Auer wurde er 2005 zum Vizebürgermeister gewählt. Claudio war vom Aussehen her der Ozzy Osbourne der Südtiroler Politik, er hat durch sein Wirken und Tun aber weiter mehr für die Anerkennung oppositioneller Sichtweisen in diesem Land getan, als vier Langer-Stiftungen zusammen.
Claudio Mutinelli hat gezeigt, dass man im anderen Südtirol leben kann und dennoch mit dem Schützenhauptmann einen Watter im Dorfgasthaus machen kann.
Claudio Mutinelli hat gezeigt, dass man im anderen Südtirol leben kann und dennoch mit dem Schützenhauptmann einen Watter im Dorfgasthaus machen kann. Gleichzeitig hat er allein durch sein Erscheinen ein Stück Rock in die viel zu ernste Südtiroler Oppositionspolitik gebracht.
Seine Liste „Insieme/Miteinander/Adum - Auer-Ora“ schreibt zu seinem Tod auf Facebook:
Caro Claudio,
trovare le parole giuste non è facile, sapere che non ti incontreremo più in paese ci lascia tutti sconcertati. Girando la sera era naturale trovarti per scambiare due parole, parole sempre sincere, a volte colorite, ma sicuramente mai cattive, magari davanti a un buon bicchiere…perché no?!
Ci hai fatto spesso ragionare sui diversi punti di vista, coerente con le tue idee hai sempre rispettato quelle degli altri, per questo eri sempre ben voluto da tutti.
In politica sei stato un innovatore, ma soprattutto un aggregatore, hai dato voce a chi aveva idee alternative ed hai dato la possibilità a tutti sia di imparare che di crescere. Hai discusso apertamente, anche con toni decisi, ma non hai mai messo il bavaglio a nessuno, perché il dibattito aperto è la base della democrazia, regola di civiltà in cui credevi veramente!
In Consiglio Comunale dal 1985 ad oggi ne hai viste di tutti i colori, sei stato il perno dell’opposizione, poi quello della maggioranza, sempre attento al rispetto delle regole, sempre rispettoso del ruolo ricoperto.
È brutto parlare al passato, la frase “sei stato” suona male, come le corde di una chitarra scordata! Vorremmo parlarti di queste cose e non scriverle per gli altri, ma purtroppo la vita ci priva spesso delle persone migliori, ed ha deciso di portarti via da noi così velocemente, così presto!
Ti salutiamo col sorriso pensando ai momenti belli passati insieme, anche se dentro il dolore è forte.
Grazie di cuore Claudio, per gli insegnamenti, per la pazienza, per la tenacia, per la coerenza, per il rispetto, per la simpatia, ma soprattutto per l’amicizia che ci hai dimostrato.
Ti salutiamo col sorriso pensando ai momenti belli passati insieme, anche se dentro il dolore è forte.
Ciao Claudio
Claudio Mutinelli war immer schwarz gekleidet. Aber hat Farbe in die Welt gebracht.
Mit seinem Tod wird nicht nur die Politik grauer werden.
Flieg, schwarzer Rabe.
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Manche Menschen hinterlassen
Manche Menschen hinterlassen etwas größere Lücken …
Froher Gletscherfloh!
Froher Gletscherfloh!
Chritoph Franceschini hat die Persönlichkeit "Claudio Martinelli" gedankt, dass er als "Schwarzer Rabe" viel bunte Farben in die Polit - Welt gemalt hat. Er hat aber durch seine Betrachtungsweise er Welt und seine Anständigkeit als Beamter auch in seine Arbeitswelt manchen Lichtstrahl aufblitzen lassen. Vor vielen Jahren traf ich den Claudio Mutinelli eines Tages in der Cesare Battisti Strasse in Bozen, wo damals das Landesamt für Glazeologie oder so ähnlich undergebracht war. In diesem Amt war der Claudio beamtet und begehrt, denn er hatte eine Einstellung, die Freude ausstrahlte und die Berge liebte. An diesem Tag hielt er ein Paar Tourenski neben sich, die Robbenfelle unter dem Arm. "Stell dir vor", sagte er, "das sind die Werkzeuge, die ausser Kugelschreiber nun zum Instrumentarium meiner Arbeitsausrüstung gehören und die Verwaltung hat sie noch dazu bezahlt.
Meine liebste Freizeitausrüstung ist zum Arbeitsgerät avanciert. Ich gehe einen Gletscher vermessen und bin im Außendienst, nicht im Urlaub, und nützlich bin ich auch noch. Jemals so ein Glück gesehen?" " Wir haben offenbar als Kinder um eine gute Berufswahl gebetet" entgegnete ich lachend, "deshalb sind wir Beamte geworden! Komm, wir gehen in Erwins Bar Terminus auf einen Hauspuntsch, deine neuen Dienstwerkzeuge müssen wir einweihen; als verbeamteter Gletscherfloh steht Dir das rangmäßig zu!"
AMARCORD
Fiducit, froher Gletscherfloh! Wir denken an Dich bei einem warmen Hauspuntsch