Chronik | Schlanders
Der nächste Schock
Foto: Privat
Fünf Monate nach dem unangekündigten Teilabriss von zwei Gebäuden in der Drususkaserne von Schlanders geht es im gleichen Stil weiter: Am Montag (6. März) wurden mehrere alte, große Bäume gefällt. Weder das anliegende Kulturzentrum BASIS noch das Landesdenkmalamt wurden im Vorhinein über die Aktion informiert.
Nach der Hauruckaktion im vergangenen Herbst hatte das Landesdenkmalamt am 11. Oktober das gesamte Areal für sechs Monate unter vorläufigen Schutz gestellt. Ob der Denkmalschutz verlängert werden soll, muss in Kürze die Landesregierung entscheiden. In der Zwischenzeit hat sich die Baufirma BSV mit einer Bitte an die Gemeinde Schlanders gewandt: Denn BSV mietet seit zehn Jahren im Kasernenareal Räumlichkeiten für das eigene Lager, durch den gestoppten Abriss wurde allerdings die Lkw-Einfahrt aus Sicherheitsgründen gesperrt.
„Das hat uns in den letzten Monaten vor große Schwierigkeiten gestellt“, erklärt Stefan Rechenmacher von der BSV. Um die Fenster, Fassaden und Türen des Bauunternehmens zu transportieren, braucht es große Sattelschlepper, die aber nicht durch die schmale Einfahrt passen, über der die BASIS erreichbar ist. Deshalb wurde gemeinsam mit der Gemeinde ein Antrag an das Landesdenkmalamt erstellt, um die Einfahrt zur BASIS zu verbreitern. Im Zuge der Bauarbeiten hätte auch ein Baum gefällt werden müssen.
Den entsprechenden formalen Antrag an das Landesdenkmalamt hat die Gemeinde allerdings erst nach Baubeginn verschickt. Es war davor nur eine informelle Vereinbarung getroffen worden. „Leider sah sich der Verwahrer des Areals gestern gezwungen, mehrere Bäume zu fällen, um eine zweite Lkw-taugliche Zufahrt zu ermöglichen“, erklärt der Bürgermeister von Schlanders, Dieter Pinggera. Die zweite Lkw-Einfahrt für das vier Hektar große Gelände des Kasernenareals sei von dem Gemeindeausschuss im Vorhinein genehmigt worden. Pinggera betont, dass die Entscheidung, statt nur einem Baum mehrere Bäume zu fällen, hingegen keine politische war und in Eigenregie mit den Technikern getroffen wurde.
In Schlanders ist die Bestürzung über die gefällten Bäume groß. Sie spendeten im Sommer großzügigen Schatten für Feste der BASIS – das ist nun nicht mehr möglich. „Uns ist sehr bewusst, welchen Mehrwert Bäume als Schattenspender und CO2-Speicher haben. Aber manchmal müssen Interessenskonflikte abgewogen werden“, erklärt Pinggera. Außerdem seien auf dem Areal insgesamt über 80 Bäume vorhanden.
Die Stimmung bleibt in Schlanders weiter angespannt. Die Gemeinde plant, neben dem Kulturzentrum BASIS innerhalb der nächsten 15 Jahre neue Wohnungen, Handelsflächen und Büros zu bauen. Einige fragen sich nun, ob die Neubauten in Zeiten von Geburtenrückgang und fortschreitender Digitalisierung überhaupt genutzt werden. Schließlich sei zu erwarten, dass die Mietpreise der neuen Räumlichkeiten – trotz Versprechungen für leistbaren Wohnraum – hoch sein werden. Verschiedene Gruppen wollen sich nun zu einer Aussprache mit dem Bürgermeister und dem Gemeinderat treffen.
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Unabhängig obr richtiig odr
Unabhängig obr richtiig odr falsch was die Sache an und für sich betrifft: Bürgermeister hat hier denke ich schon die Befugnis das anzuordnen...
Riecht nach Polemik.
Riecht nach Polemik.
Herr Pattis, bleiben sie mal
Herr Pattis, bleiben sie mal auf den Boden, was erlauben sie sich,den Bürgermeister so zu behandeln, wem soll er fragen Basis Denkmalamt, was soll da unter Denkmalschutz stehen, dieses nicht mal 100 Jahre alte Gebäude?? an was soll es erinnern???
Das ganze Gelände soll dem Erdboden gleich gemacht werden, unser Jugend brauch dringend Wohnungen.
Antwort auf Herr Pattis, bleiben sie mal von Johann Georg B…
Ach der " ARME" Bürgermeister
Ach der " ARME" Bürgermeister,und bitte auch den Gemeindesekretär dabei nicht vergessen. !?