Das Unmögliche versuchen
Sprache ist mehr als die Buchstaben aus der sie besteht. Sprache schafft Bilder, Welten und Machtverhältnisse. Und sie wird dazu genutzt, diese zu schaffen. Kaum ein anderes Wort zeugt so sehr von dieser Macht wie das nWort. Vor allem dann, wenn es aus dem Mund eines*r Weißen kommt. Trotzdem bleibt die Frage “Warum soll ich nWort nicht sagen dürfen?” auch in Südtirol ein Evergreen. Meistens begleitet von: “Ich mein das doch gar nicht so!”
Genau dieses “So”, die Bilder und bewussten und unbewussten Vorurteile, die mit dem nWort in Verbindung gebracht werden, und die als solche verletzen und Machtverhältnisse reproduzieren, analysiert der Sprachwissenschaftler Federico Faloppa in seinem Buch “Sbiancare un etiope”.
Das Buch, das im August 2022 für UTET erschienen ist, zieht die Macht der Sprache anhand des Sprichworts “einen nWort weiß waschen wollen” (das Unmögliche versuchen), nach. Dafür gräbt Faloppa tief in den Archiven der griechischen und lateinischen Sprache, die die ersten Spuren des Sprichworts aufweisen, um dann aufzuzeigen, wie sich Bedeutung und Gebrauch des Sprichworts über das Mittelalter, die Renaissance und die Neuzeit gefestigt und verändert haben. Und wie sich diese in tief rassistischen Bildern und Praktiken auch in der heutigen Gesellschaft niederschlagen.
Dabei reproduziert Faloppa das nWort bewusst zu dokumentarischen Zwecken in seinen Schriften und gibt Bilder wieder, die aus heutiger Sicht, kaum vorstellbar scheinen und trotzdem unserer Sprache zugrunde liegen.
Warum müssen wir darüber sprechen? Wie können wir das tun? Und wer sind wir? Antworten auf diese und andere Fragen werden am Freitag, den 31. März um 18 Uhr im Dialog mit dem Autor Federico Faloppa im Bozner Trevizentrum gesucht.
Die von der Alexander Langer Stiftung getragene Veranstaltung wird von der Redaktion der Straßenzeitung zebra. moderiert und findet in italienischer Sprache statt.
In der Liste der jüngsten
In der Liste der jüngsten Veröffentlichungen Faloppas fehlt noch das 2022 bei Edizioni alphabeta Verlag erschienene Buch "La farmacia del linguaggio. Parole che feriscono, parole che curano" mit einem Nachwort von Gabriele Di Luca .
Entschuldigt meine
Dieser Kommentar wurde entfernt. Falls es sich nicht um eine Provokation handelte: Ja, Sie liegen richtig mit Ihrer Vermutung.
- Salto-Community-Management