„Minimale Teambesetzung, kein Drehplan, kein Storyboard...“ gibt sich Christoph Waldboth minimalistisch. Sein Kurzfilm Jenseits des Weges, mit Sára Jenike und Felix Maier wird beim Bolzano Filmfestival Bozen (am 20. April um 17.45 und am 22. April um 14 Uhr) gezeigt. Waldboth ist einer der Regisseure, der seinen Film im Rahmen der Reihe Local Heroes zeigt. Der Kurzfilm beobachtet zwei Protagonisten, die sich auf der Straße zum Jenseits treffen. „Den jung Verstorbenen bleibt nichts anderes übrig“, heißt es in der Beschreibung, „als auf Abholung zu warten.“ Gedreht wurde der Kurzfilm im November 2022 in der Nähe von Wien, er ist „komplett unabhängig produziert, teils improvisiert und verfolgt das Ziel, dem Organisationswahn klassischer Filmproduktionen entgegenzuwirken“, erzählt der Regisseur.
Für sein aktuelles Filmprojekt Hundert Seiten Einsamkeit (Arbeitstitel) läuft bis Anfang Mai ein Crowdfunding. „Der Arbeitsprozess orientiert sich an jenem von Jenseits des Weges. Es wird viel improvisiert und sehr frei gearbeitet“, verrät Waldboth. Die Geschichte handelt von einer jungen Schriftstellerin, die sich in Wien in der Einsamkeit der Großstadt verliert, und ihre eigenen Geschichten, nur unter großen Mühen zu Papier bringt. Hundert Seiten Einsamkeit spielt auf verschiedenen Ebenen, sagt Waldboth: „Einerseits wird die Protagonistin beim Bestreiten ihres Alltags, den alltäglichen Besorgungen wie etwa Einkaufen, Kochen, Haushalt beobachtet, man sieht sie aber auch beim Schreiben und hören ihrer Gedanken, die sie in einem Tagebuch notiert.“ Nachts will sie hingegen Menschen kennenlernen, „um nicht alleine zu bleiben, in der wunderschönen, aber zugleich fremden Stadt.“
Salto zeigt den Waldboth-Kurzfilm Junge & Mädchen mit Franziska Obkircher und Jakob Schwazer in den Hauptrollen. Sie treffen sich in einem mysteriösen Zimmer, „kannten und liebten sich vor langer Zeit“ und erinnern sich – „während vor den Fenstern der Weltuntergang tobt“ – an die Tage der Liebe. Und sie versuchen einander wieder näher zu kommen.

Regie & Drehbuch: Christoph Waldboth
Kamera: Julian Schreiner
Ton: Vincent Obermeier
Kameraassistenz: Florian Pickelmann
Script/Cont.: Lukas Huber
Audiodesign: Vincent Obermeier, Timothy Feindura
Musik: Peter Burchia ("Look Back")
Pyro: Thomas Huck