Wirtschaft | Mobilität
Digitale Mitfahrbörse gestartet
Foto: Dmitry Shulga / Unsplash
Sergio Fedele mag keine Staus. „Es bräuchte nur einige Autos weniger, damit sich die stehenden Kolonnen, die wir auch in Südtirol zur Genüge kennen, auflösen“, sagt der Gründer des Startups Lightride. Der Mobilitätsexperte beschäftigte sich bereits 2003 in der Abschlussarbeit seines Wirtschaftsstudiums an der Freien Universität Bozen mit nachhaltigem Mobilitätsmanagement.
Im Anschluss war er als Berater der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt in Sachen Transport tätig und arbeitete als Mobility Manager für die Gemeinde Meran. Als vor rund fünfzehn Jahren die Elektromobilität Aufschwung erhielt, setzte er sich gemeinsam mit dem Alperia-Vorgänger SEL für die ersten Elektroladesäulen im Land ein und war bei der Erarbeitung des Plans zur Green Mobility beteiligt. Nach dem SEL-Skandal griff die Provinz das Strategiepapier auf, heute ist der gleichnamige Fachbereich Green Mobility bei der Transportstrukturen AG (sta) angesiedelt. Sergio Fedele veröffentlichte vor zwei Jahren sein drittes Buch mit dem Titel “Il primo follower“, ein Handbuch für Umweltaktivist*innen. Kurz gefasst, dieser Mann kann nicht lange nichts tun.
Als mit der Corona-Pandemie und den wochenlangen Lockdowns die Wirtschaft heruntergefahren werden musste, entwickelte er also die Idee für die App Lightride, die das Konzept des Ridesharing nutzt. Im Unterschied zum Carsharing – also dem Autoverleih – ist das Ridesharing eine Mitfahrbörse für die lokale Umgebung. Damit könnte das Problem der Staus, die sicherlich nicht nur Fedele regelmäßig an die Grenzen der eigenen Geduld bringen, gelöst werden. Vorausgesetzt genügend Menschen nutzen die Mitfahrbörse.
Funktionsweise
Die kostenlose App kann nur über einen Einladungslink heruntergeladen werden. Damit werde Lightride vor allem über Mundwerbung verbreitet und das garantiere Vertrauenswürdigkeit beim Nutzen von Mitfahrgelegenheiten. „Es entsteht ein Netzwerk von Personen, die andere Personen einladen“, erklärt Fedele. Wer eine Mitfahrgelegenheit anbietet, kann angeben, wie viele Cents er oder sie pro Kilometer verlangt. Die Bezahlung erfolgt vor Ort in bar.
In Zusammenarbeit mit Gemeinden und Unternehmen will der Mobilitätsexperte und Umweltaktivist die digitale Mitfahrbörse an die Menschen bringen. „Gemeinden sind daran interessiert, dass öffentliche Verkehrsmittel ausgelastet sind und Staus vermieden werden. Die Nutzung einer Mitfahrgelegenheit ist vor allem am frühen Vormittag interessant, weil morgens viele Menschen zu einer ähnlichen Zeit zur Arbeit fahren. Denn auch die Kapazität von Bussen und Zügen ist morgens begrenzt“, sagt Fedele. Der Zeitpunkt der Heimfahrt variiere hingegen stark und in diesem Fall können dann öffentliche Verkehrsmittel genutzt werden.
Neben dem Arbeitsweg sei eine Mitfahrgelegenheit auch für den Besuch von Veranstaltungen oder für Jugendliche, die noch keinen Führerschein haben, interessant. Auch für Unternehmen biete Lightride die Möglichkeit, die eigenen Mitarbeiter*innen für nachhaltige Mobilität zu sensibilisieren und Parkplätze zu sparen.
Wird die Premiumversion mit einem Euro pro Monat genutzt, wird außerdem die Option freigeschalten, eine dringliche Anfrage zu versenden. „Es kann vorkommen, dass die Person, die mich mit dem Auto mitnehmen wollte, aus irgendeinem Grund verhindert ist. Beispielsweise dauert eine Sitzung bei der Arbeit länger oder die eigenen Kinder sind krank. In diesem Fall kann ich eine Notfallnachricht an die User*innen versenden, die mir eine neue Mitfahrgelegenheit anbieten können.“
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Eine super Idee!
Eine super Idee!
Wer schickt mir einen Einladungslink?
Ich fahre täglich von Lana nach St. Walburg und am Nachmittag zu wechselnden Zeiten wieder zurück - und habe immer Platz im Auto.
Der App und Herrn Fedele wünsche ich viel Erfolg!
Antwort auf Eine super Idee! von Martin Sitzmann
Hier der Einladungslink, den
Hier der Einladungslink, den Interessierte gerne nutzen können: https://www.lightride.it/[email protected]
Und wo bleibt wieder einmal
Und wo bleibt wieder einmal die deutsche Sprache?
Antwort auf Und wo bleibt wieder einmal von G. P.
Gute Ideen kann man
Gute Ideen kann man schlechtreden, indem man Banalitäten, wie einen Sprechfehler, vorwirft.
Antwort auf Gute Ideen kann man von Karl Trojer
1. Es handelt sich nicht um
1. Es handelt sich nicht um einen Sprechfehler.
2. Man kann der Einfachheit halber auch die Vogel-Strauß-Taktik anwenden, Kopf in den Sand stecken!
Die Idee ist altbekannt und
Die Idee ist altbekannt und wird bereits in verschiedenen Orten der Welt umgesetzt. Aber für eine Südtiroler Redaktion scheint dies weltbewegend zu sein...
Antwort auf Die Idee ist altbekannt und von Am Pere
Durch manche Leitungen
Durch manche Leitungen fliesst mehre Strom, durch manche hingegen weniger.