Umwelt | Langkofel
Sinnbild der Verlogenheit
Foto: bergbahnen.org
Es sind klare Fragen, die Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler im April in der aktuellen Fragestunde des Landtags stellen. Die grünen Abgeordneten wollen wissen: „Was ist der Stand der Dinge zum Korblift auf den Langkofel: Soll er weiterbetrieben, ausgebaut oder eingestellt werden?“ Und: „Liegen der Gemeinde Wolkenstein/dem Land Projekte vor, den bestehenden Korblift auszubauen?“
Am 20. April antwortet die zuständige Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer schriftlich:
"Der als Kabinenbahn umgerüstete Korblift soll durch eine Umlaufbahn ersetzt werden. Der Landesverwaltung liegt aktuell kein Projekt vor. In Absprache mit der Gemeinde Wolkenstein und den zuständigen Ämtern der Landesverwaltung wurde das Verwaltungsverfahren festgelegt, wonach die technisch bedingt leicht abgeänderte Trasse im Gemeindeplan für Raum und Landschaft aufgrund eines detaillierten Projekts anzupassen wäre."
Dass die Aussagen mehr verbergen als sie sagen, wird keine vier Wochen später deutlich. „Am 15. Mai, nicht einmal einen Monat später, liegt plötzlich ein Projekt vor, das die schlimmsten Erwartungen bestätigt“, erklärt Brigitte Foppa. Die grüne Fraktionssprecherin weiter: „Mehr als verdoppelt würde die Kapazität der Bahn, mehrere große Zementsäulen würden die Bahn stützen, die Kubatur der Bergstation würde vervierfacht.“
Salto.bz hat bereits am vergangenen Freitag darüber berichtet. Es war die Grödner Umweltgruppe „Nosc Cunfin“, die das Projekt für den neuen Lift auf die Langkofelscharte ausgegraben und dagegen öffentlich protestiert hat.
Das Projekt sieht unter anderem vor, dass der aktuelle Korblift mit einer Beförderungskapazität von 230 Personen in der Stunde durch einen größeren ersetzt werden. Dies bestätigte auf die grüne Anfrage auch Landesrat Daniel Alfreider: Es gebe Bestrebungen eine Umlaufbahn zu errichten, „technisch bedingt durch eine leicht abgeänderte Trasse“.
Sollte der neue Lift aber wirklich gebaut werden, kommt es zu einer absurden Situation auf die bereits „Nosc Cunfin“ hingewiesen hat.
„Ist die aktuelle Größe der Hütten der Langkofelscharte imstande, ein Dreifaches an Gästen pro Stunde zu stemmen? Was sagen die betroffenen Hüttenbetreiber:innen dazu?“, hatten die Grünen im Landtag gefragt. Die Antwort von Landesrat Arnold Schuler dazu: Die Kapazität der Hütten der Langkofelscharte ist wohl insgesamt aufgrund der immer größeren Anzahl an Bergsteigern vor allem im Dolomitengebiet zunehmend ausgeschöpft. Was die betroffenen Hüttenbetreiber dazu sagen, sei nicht bekannt.
Klar aber ist, dass mit einer neuen Bahn mindestens doppelt so viele Gäste auf die Langkofelscharte kommen werden. Für Brigitte Foppa habe man damit buchstäblich die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Die grüne Landtagsabgeordnete ärgert sich nicht nur über das Versteckspiel der Landesregierung.
„Wir unterstützen die Initiativgruppe Nosc Cunfin, die zurecht sagt: Dieses Projekt darf nicht durchgehen. Wenn es trotz allem realisiert wird, wird es zum Sinnbild der Verlogenheit für alle Nachhaltigkeitsvorhaben der Landesregierung werden“, meint Brigitte Foppa.
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Es heißt eigentlich
Es heißt eigentlich Bergsteigen und Bergwandern und nicht Bergfahren.
... Wenn da dann doppelt so
... Wenn da dann doppelt so viele Gäste hinauf befördert werden, können doch einfach die Hütten vergrößert werden ... damit die Gäste nicht verdursten und verhungern. Gibt es dafür echt noch kein Vor-Projekt? Wozu dann eine neue Bahn?
Das ist ja toll! Hey,
Das ist ja toll! Hey, extinction rebellions mit Schmalz in den Hosen, young-AVS-ler Vertikalfreaks, Grödner Wandartisten aller Grade und andere Freunde des Tanzes mit der Gravitation, das wär ein gefundenes Fressen. An den Masten und Seilen und sonstwo sich festkleben und fesseln und binden und malen usw. ... wie in den herrlichen Zeiten, als Greenpeace noch eine echte Umweltorganisation war mit traumhaften actions! Das fade Asphaltkleben und Bilderbeschmieren lasst mal den Plattfußindianern. Hier in den Alps gibts fettere Kost! Die CO2-Berechnung der geplanten Investition liefert ihr nebenbei mit. Behind the science! Alles natürlich völlig gewaltfrei, wär ja noch schöner. Ihr lasst euch von der superlegalen, brutalen strukturellen Gewalt nicht provozieren. Die geilen Videos dazu wird IDM sicher an eine coole Zielgruppe abschießen und noch ne Menge abenteuerlustiger Wand- und Seiltänzer aus aller Welt anlocken für Spaß ohne Ende in Sautirol zu jeder Jahreszeit. Tschuhui .... endlich einmal Tiroler sein ....
Antwort auf Das ist ja toll! Hey, von Meister Haus
Die Sache ist zu ernst, um
Die Sache ist zu ernst, um sie nur als Troll zu verarschen.
Antwort auf Die Sache ist zu ernst, um von Hartmuth Staffler
Stimmt eh, aber sonst ist es
Stimmt eh, aber sonst ist es ziemlich ernst hier ... oft!
Lesen wird so halt etwas süffisanter.
Antwort auf Stimmt eh, aber sonst ist es von Klemens Riegler
Finde im Nachhinein selber,
Finde im Nachhinein selber, dass es übertrieben "lustig" geschrieben ist. Aber mir ist es total ernst. Wieso soll es keine gewaltfreien und (öffentlichkeits)wirksamen "Aktionen" gegen diese legalisierte Gewalt geben? Oder glaubt ihr tatsächlich, dass diese Pläne nicht realisiert werden? Und wenn die Bahn dann steht, was dann (siehe Tiers)?